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Wolfsfieber

Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Adelmann
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und Decken in Wart besorgte, richtete Istvan den
    Weinkeller für die Ankunft der Besucher her. Am späten
    Nachmittag kam ich nach St. Hodas zurück und fuhr noch
    schnell zu mir, um mich für die kommende Nacht umzu-
    ziehen. Er wartete bereits im Inneren des Hauses. Ich hatte
    zwar abgeschlossen, wollte jetzt jedoch nicht wissen, wie er
    es dennoch ins Haus geschafft hatte. Er saß in der Küche
    und trank ein Glas Wasser, als ich hereinkam. Er schien gu-
    ter Dinge, was auch mich freute.
    „Hi! Ich habe alles bekommen. Es ist alles bereit. Jetzt
    müssen wir die Sachen nur noch zu dir schaffen“, erzählte ich
    ihm schnell und küsste ihn zu Begrüßung auf die untere Wan-
    ge. Seine Stoppeln kitzelten mich. Ich musste leicht lächeln.
    „Gut zu wissen, danke. Wir werden dein Auto nehmen.
    Ich habe den Camaro dort gelassen, falls wir zwei Wagen
    brauchen. Mal sehen. Sag, soll das etwa ein Begrüßungskuss
    gewesen sein?“, fragte er mich gespielt verärgert.
    „Ja, wieso?“, spielte ich mit und ging einen Schritt auf
    ihn zu.
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    „Deswegen“, flüsterte er und zog mich zu sich hinunter.
    Seine warmen Lippen umschlossen meine und seine Hän-
    de zogen am Kragen meiner Jacke. Sein Kuss wirkte stark.
    Nach einer Woche Einschränkung in dieser Hinsicht wurde
    mir wieder ganz heiß, so wie ganz am Anfang, und der alt-
    bekannte, leichte Schwindel packte mich. Ich wäre beinahe
    gestolpert, als er mich wieder losließ.
    „Verzeihung. Ich werde mich ab sofort bemühen, dich
    richtig zu begrüßen!“, scherzte ich und grinste zufrieden in
    mich hinein.
    Nachdem ich mich umgezogen hatte, fuhren wir gemein-
    sam in den Weinberg. Sein Haus war nicht leicht zu finden.
    Man musste zuerst ganz Rohnitz durchqueren und dann die
    schmalen Weinbergstraßen am Ende des Dorfes so lange hi-
    nauffahren, bis man beinahe den Wald erreicht hatte. Dort
    blieb man auf der Parallelstraße, und erst wenn man fast
    schon die ungarische Seite des Weinberggebietes erreicht
    hatte, führte eine 180-Grad-Kurve zurück in die entgegen-
    gesetzte Richtung. Am Ende dieser kleinen Sackgasse stand
    sein Weinkeller. Ein alter Steinkeller mit braunen Schindeln,
    an den ein moderner, weißer Zubau angeschlossen war. Am
    Ende des zweigeschossigen Zubaus befand sich die Garage.
    Obwohl der Rohnitzer Weinberg sehr dicht besiedelt war,
    stand sein Haus etwas ab vom Schuss allein da. Keine Nach-
    barn zu haben, war in Istvans Fall unabdingbar, was Immo-
    bilienkäufe betraf.
    Er fuhr zur Garage und parkte meinen Wagen auf der
    Seite davon. Er lächelte mich an und wartete, bis ich ausge-
    stiegen war. Ich sah mir das Haus nochmals ganz genau an.
    Der alte Steinkeller und der Neubau hatten eine auffäl lige
    Gemeinsamkeit. Beide hatten ein dunkles Holzdach, fast
    schon schwarz. Die spitzen Dächer waren allerdings unter-
    schiedlich hoch. Ich kannte fast jeden Weinkeller in St. Ho-
    das und Rohnitz, aber diesen hatte ich definitiv noch nie ge-
    sehen. Von der Hauptstraße aus wäre ich sowieso überzeugt
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    gewesen, dass dieses Haus bereits jenseits der ungarischen
    Grenze lag.
    Istvan öffnete den Kofferraum und nahm sich beide Kis-
    ten mit Lebensmitteln. Er deutete auf den neueren Zubau,
    ich nahm mir ein paar der Decken und folgte ihm dahin. Vor
    der Tür sagte er:
    „Nimmst du bitte die Schlüssel aus meiner Tasche?“
    Ich fasste in die Vordertasche seiner braunen Hose und
    holte den Schlüssel hervor. Mit einem kleinen Kraftaufwand
    gelang es mir, das leicht verzogene Schloss aufzuschließen.
    Istvan trat vor mir ein und stellte die Kisten eilig im Vor-
    raum ab. Das Licht war derart diffus, dass man kaum etwas
    sah. Ich suchte nach dem Lichtschalter und fand ihn nach
    einigen Fehlversuchen. Gleich neben dem kleinen Vorraum,
    der kaum eingerichtet war, befand sich die Küche, eine not-
    dürftig eingerichtete Spüle und eine alte Anrichte, auf der
    eine Kochplatte und ein Wasserkocher standen. Am Ende
    des Ganges kam man in einen einzigen großen Raum, in
    dessen Mitte ein großer, runder Tisch mit sechs Holzstüh-
    len stand. Auf der linken Seite befand sich eine Bar, eben-
    falls aus hellem Holz. Auf der rechten Seite waren zwei gro-
    ße Kommoden und ein Kasten. Istvan brachte die meisten
    Sachen in die Küche und tat sie in den Kühlschrank. Die
    Getränke verstaute er hinter der Bar. Ich stand mit meinen
    Decken etwas eingeschüchtert im Raum, weil ich mir nicht
    sicher war, ob ich mich hier einfach so frei bewegen konnte.
    Die

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