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Wolfsfieber

Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Adelmann
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eine Karte, auf der ein gelber Punkt blinkte.
    „Der gelbe Punkt ist übrigens Woltan. Er ist gerade dran“,
    bemerkte sie, auf den Bildschirm tippend, und lächelte.
    Istvan schien noch nicht ganz überzeugt von ihrem Plan
    zu sein und ich warf Serafina einen flehenden Blick zu, den
    sie sofort verstand. Ich hoffte, zusammen mit ihr, Istvan von
    der Notwendigkeit ihres Vorgehens zu überzeugen.
    „Serafina, ich bin dir, euch allen, sehr dankbar für euren
    Einsatz. Aber mal im Ernst, wieso dieses Hin und Her? Wir
    sollten ihn direkt angreifen. Zusammen haben wir eine gute
    Chance. Wieso dieses unnötige Risiko eingehen?“, fragte er
    sie eindringlich, wobei ich immer wieder bemerkte, wie sein
    Blick in meine Richtung streifte.
    „Istvan, du weißt, dass ich ohne seine Zustimmung nicht
    eingreifen darf, und damit würde er, so wie die Dinge liegen,
    niemals einverstanden sein. Du kennst doch meinen Vater.
    Er schickt seine Familie nur dann in einen Kampf, wenn es
    unbedingt sein muss. Und gegen das Farkas-Rudel braucht
    er schon einen weiteren Anlass. Würde es nach mir gehen,
    könnte ich entscheiden, würde ich diesen Bastard lieber heu-
    te als morgen zur Rechenschaft ziehen. Nach allem, was er
    sich mit dir, mit euch, geleistet hat!“, stellte sie aufgebracht
    fest und ich konnte die Entschlossenheit in ihren dunkel-
    braunen Augen funkeln sehen.
    „Danke. Du bist eine wahre Freundin. Ich hätte mir aber
    denken können, dass Valentin nicht bereit ist, euch in einen
    Kampf mit dem Farkas-Rudel zu schicken. Mein alter Freund
    liebt seine Familie genauso sehr wie ich meine“, beteuerte
    Istvan und legte seinen Arm um meine Schultern, während
    er seine andere Hand auf Serafinas Unterarm platzierte.
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    „Dann haben wir also einen Plan“, fasste ich zusammen
    und schloss erleichtert die müden Augen.
    „Ja, den haben wir und er wird funktionieren. Das Ein-
    zige, worauf ihr achten müsst, sind die Vollmondnächte. Wir
    können unsere Handys dann nicht bei uns behalten, also
    solltest du in diesen Nächten in Istvans Nähe bleiben. Ein-
    verstanden?“, wollte sie von mir wissen.
    „Abgemacht“, versicherte ich ihr und blickte auch zu-
    versichtlich in Istvans grüne Augen. „Du bleibst doch heute
    Nacht? Wir haben Vorräte für ein Dutzend hungriger Wer-
    wölfe!“, bat ich sie mit einem breiten Lächeln.
    „Du hast mir nie gesagt, wie witzig sie ist!“, schalt sie jetzt
    Istvan freundschaftlich.
    „Es gibt vieles, was du nicht über sie weißt“, deutete er
    schmunzelnd an und hatte dabei dieses zweideutige Grinsen,
    von dem ich schon dachte, er hätte es für immer verloren.
    Ich machte uns einen Salat und ein paar Brote. Wir aßen
    und Serafina erzählte Istvan alle Neuigkeiten aus ihrer Welt
    und von zu Hause. Woltan schien sich wieder verliebt zu ha-
    ben, wieder in eine Menschenfrau. Er überlegte, es ihr bald zu
    sagen. Sein Vater war natürlich wenig begeistert, konnte aber
    den Wunsch seines Sohnes verstehen. Serafina versprach mir
    zu berichten, sobald sie selbst wüsste, ob er den Mut dazu ha-
    ben würde. Als es fast Mitternacht war, wurde ich hundemü-
    de und ging zu Bett. Istvan und Serafina plauderten noch ein
    oder zwei Stunden lang. Ich vermutete, Istvan wollte ihr alle
    Details der vergangenen Tage berichten, und war mir sicher,
    es wäre besser, wenn ich dann nicht im selben Raum wäre.
    Ich hatte schon tief und fest geschlafen, auf einem der
    ausgezogenen Schlafsofas, als mich Istvans Anwesenheit
    weckte.
    „Hey, wo ist Serafina?“, wollte ich, mit vom Schlaf beleg-
    ter Stimme, wissen.
    „Sie wollte lieber unten auf einem der Feldbetten schla-
    fen. Sie möchte uns unsere Privatsphäre lassen“, gestand er
    zögerlich und leicht schmunzelnd.
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    „Nett von ihr, aber sie kann dennoch jedes Wort und je-
    des noch so kleine Geräusch von hier hören!“, bemerkte ich
    etwas peinlich berührt.
    „Es ist der Gedanke, der zählt!“
    Ich nickte und winkte ihm mit einem Finger, zu mir zu
    kommen. Er folgte meinem Ruf und legte sich an meine Sei-
    te. Ich konnte nicht einmal richtig die Augen offen halten,
    so schwer waren sie schon von dem Schlaf zuvor. Doch jetzt
    suchte ich dennoch, mit geschlossenen Augen, nach seinem
    Mund. Sobald ich seine weichen Lippen an meiner Wange
    fühlen konnte, presste ich meinen Mund auf seinen und leg-
    te mich mit der Schwere meines ganzen Körpers auf ihn. Als
    ich mich wieder etwas von ihm entfernt hatte, fragte ich ihn:
    „Also darf

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