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Wolfsfieber

Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Adelmann
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besonders wenn er „Die
    Drei“ bei sich hat“, deutete er kryptisch an und schien ange-
    strengt über sein weiteres Vorgehen nachzusinnen.
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    „Die Drei?“, fragte ich ahnungslos.
    „Farkas hat ein sehr großes Rudel und neben ihm als Leit-
    wolf kämpfen drei sehr starke Werwölfe, die als seine Krieger
    fungieren. Er hat sie um ihre Position im Rudel kämpfen las-
    sen. Sie mussten sogar Wölfe aus dem eigenen Rudel töten,
    um sich ihre Führungsstellung zu verdienen. Sie sind sehr
    gefährlich, alle drei. Ihre Namen sind Dimitri, Vladimir und
    Jakov.
    Dimitri und Vladimir sind Russen. Wobei Dimitri Weiß-
    russe ist und auch so aussieht. Beide wurden von Farkas
    gebissen, wann, weiß niemand genau. Jakov soll sein Sohn
    sein. Sicher bin ich mir da nicht. Macht ihn das zu meinem
    Halbbruder? Ein schrecklicher Gedanke. Vor allem wenn
    man bedenkt, was „Die Drei“ in Farkas’ Namen schon für
    Unheil in ganz Europa angerichtet haben. Sie sind gnaden-
    lose Raubtiere. Der Gedanke, dass auch nur einer von ih-
    nen, in Wolfsform oder auch nur als Mensch, in deine Nähe
    kommt, bringt mich fast um“, gestand er mir zögerlich.
    „Und wie finden wir heraus, ob Farkas allein hier ist oder
    nicht und wo er sich befindet?“, wollte ich wissen
    „Er kann nicht mit den dreien gekommen sein. Das hätte
    ich auf meinen Patrouillen bemerkt. Wie gesagt, wir spüren
    uns gegenseitig auf, sobald wir in unserer Wolfsform sind. In
    meinem Revier waren keine anderen Werwolfspuren. Farkas
    war schlau. Er hat für alles seinen geringeren Sohn geschickt.
    Er selbst ist nur heute Nacht in Erscheinung getreten. So-
    dass ich keine Möglichkeit hatte, ihn aufzuspüren.“ Die letz-
    te Feststellung spie er voller Verachtung für Farkas aus.
    Ich sank völlig erschöpf in mein Bett. Diese ganze Auf-
    regung packte mich jetzt und auch die Schlaflosigkeit der
    letzten Nacht zeigte Wirkung. Istvan kam an meine Seite
    und deckte mich zu. Ich fasste automatisch im Halbschlaf
    nach ihm und bat ihn zu bleiben. Er legte sich zu mir. So,
    ganz nahe bei ihm, konnte ich die Gefahr, in der wir offen-
    sichtlich schwebten, gar nicht wahrnehmen. Ich schlief nur
    ein paar Minuten, bevor ich aus einem Albtraum erwachte,
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    an den ich mich nicht mehr erinnern konnte. Was mir auch
    recht war. Es musste nach der letzten Nacht etwas sein, an
    das ich mich nicht erinnern wollte.
    Ich lag die ganze Zeit in seinen Armen und bemerkte jetzt,
    dass Istvan angestrengt an die Decke starrte und voller Sorge
    war. Das konnte man fast körperlich spüren. Ich konnte mir
    seine düsteren Gedanken gar nicht vorstellen. Er musste ein
    jahrzehntelanges Martyrium neu bewerten, jetzt, da er wuss-
    te, wer für seinen Zustand verantwortlich war. Was für ein
    Schlag es für Istvan gewesen sein musste, herauszufinden,
    wessen Sohn er ist, war unmöglich nachzufühlen. Jemanden
    wie Istvan, der sich für alles immer die Schuld und die Ver-
    antwortung aufbürdete, traf es noch viel mehr, zu wissen,
    dass sein Vater seine eigene Mutter getötet hatte, um an ihn
    heranzukommen. Ich fühlte förmlich seine Angst davor, dass
    sich dieser Teil seines Schicksals bei mir wiederholen könn-
    te. Aber ich würde nicht zulassen, dass seine Sorge und seine
    Schuldgefühle mich von ihm fernhielten. Ich liebte ihn zu
    sehr, um ihn aufzugeben. Auch wenn ich Angst hatte und
    die Gefahren, die er mir immer ins Gedächtnis rief, jetzt viel
    deutlichere Konturen hatten, war ich noch immer bereit, für
    ihn und für uns durchs Feuer zu gehen. Nichts sollte das je
    ändern, dafür würde ich sorgen.
    Er sah, dass ich nicht mehr schlief, und küsste mich zö-
    gerlich.
    „Worüber denkst du nach? Sei ehrlich, ich kann es ver-
    kraften“, wies ich ihn an.
    „Ich habe darüber nachgedacht, wie ich dich am besten
    beschützen kann. Was mir die größten Sorgen macht, ist Far-
    kas’ Bösartigkeit. Du musst wissen, im Grunde ist jeder Wolf
    ein Hetzjäger. Er spielt nicht mit seiner Beute oder setzt auf
    seine Kraft. Der Wolf ist ein perfekter Jäger und für nieman-
    den trifft das so genau zu wie für Farkas. Unsereins hetzt sei-
    ne Beute so lange, bis sie erschöpft zusammenbricht. So ist
    es für die Werwölfe leicht, sie dann endgültig zur Strecke zu
    bringen. Das macht mir die größten Sorgen. Ich habe Angst,
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    dass Farkas so lange keine Ruhe geben wird, bis er dich mir
    weggenommen hat. Bis er bekommt, was er will. Das kann
    und will ich nicht zulassen.“
    „Du

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