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Wolfsfieber

Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Adelmann
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… verstehe“, war alles, was ich herausbrachte, und
    wäre noch genug Blut in meiner Haut gewesen, wäre ich rot
    geworden.
    Ich versuchte, mir meine Sachen selbst auszuziehen, aber
    es gelang mir nicht. Ich zitterte zu sehr, um auch nur einen
    Knopf meiner Bluse öffnen zu können. Also musste Istvan
    mich ausziehen. Er war dabei so sanft wie möglich, doch
    ohne meine Mithilfe war er etwas ungeschickt, da ich auch
    bei ihm ein leichtes Zittern bemerkte. Er schaffte es, mich
    von der Bluse zu befreien, und ich war froh, den feuchten
    Baumwollstoff endlich los zu sein. Danach knöpfelte er mei-
    ne Levis-Jeans auf und zog sie mit einem einzigen Ruck von
    meinen nassen, kalten Schenkeln. Ich hatte nur noch den
    dunkelblauen BH und meinen Slip an. Ich glaube, es war in
    diesem Moment, als mein Atem endgültig aussetzte. Er ver-
    suchte, mich so gut es ging zu stützen, damit ich unter die
    warme Decke schlüpfen konnte. Gleich danach fühlte ich
    mich etwas besser, weniger durchnässt.
    Er drehte sich von mir weg und zog sein Shirt über den
    Kopf. Er ließ es auf den Boden fallen. Ebenso machte er
    es mit seiner Jeans. Wenigstens trug er diesmal Boxershorts.
    Das machte die Sache einfacher, zumindest etwas.
    „Ich muss mich jetzt zu dir legen, wenn das o. k. für dich
    ist?“, fragte er und vermied es sorgsam, mich dabei anzu-
    sehen.
    „O. k.“, war alles, was ich dazu meinte.
    Er schlüpfte unter die Decke und sofort konnte ich die
    Hitze fühlen, die sich auf dem ganzen Bett ausbreitete wie
    ein Lauffeuer. Ich versuchte, auf die Seite zu sehen, wäh-
    rend er zur Decke starrte und eine Weile neben mir liegen
    blieb. Ich zitterte noch immer und die Taubheit meiner
    Gliedmaßen bestand ebenso hartnäckig weiter. Als er das
    merkte, zögerte er nicht mehr länger und legte sich mit der
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    ganzen Länge seines Körpers auf mich. Zum ersten Mal fühl-
    te ich die Schwere seines männlichen Körpers und dessen
    Konturen. Ich fühlte die Länge seiner Beine, die Breite sei-
    ner Schultern, die Anschmiegsamkeit seiner Brust und die
    Gegend seiner schmalen Hüften, wie auch er die Formen
    meines weiblichen Körpers wahrnehmen musste. Diese Er-
    kenntnis trieb mir die Schamesröte ins Gesicht. Ich schloss
    die Augen, weil ich Angst hatte, er könne darin lesen, was ich
    in diesem Moment fühlte. Es war jetzt noch viel schwerer für
    mich, jetzt, da ich wusste, dass ich ihn liebte. Es war schwer,
    mit diesem Wissen und der Unwissenheit über seine Gefüh-
    le so nahe bei ihm sein zu müssen. Wir bewegten uns beide
    kaum. Ich glaubte sogar, er hatte kurz tatsächlich aufgehört
    zu atmen. Langsam wurde mir richtig warm. Er war definitiv
    der richtige Mann für diesen Job. Seine hohe Temperatur
    kam jetzt wie gerufen.
    Dann machte ich den Fehler, die Augen wieder zu öff-
    nen, zu früh, im falschen Moment. Sobald ich die Lider auf-
    schlug, schaute ich direkt in seine grünen Augen über mir.
    Sein Smaragd-Blick traf mich jetzt wie ein Blitz und ich woll-
    te, Unterkühlung hin oder her, nur eine einzige Sache. Ich
    wollte ihn noch mehr an mich pressen und meine Lippen
    auf seine legen. Ich konnte mich kaum beherrschen, und
    wäre mein Körper nicht so schwach gewesen, hätte ich es
    versucht. Doch langsam wurde mir richtig heiß und es war
    schwer, mich ihm gegenüber nicht als Frau zu verhalten, die
    in ihn verliebt war. Was er wohl in diesem Moment fühlte?
    Ich konnte es nicht sagen. Sein Blick war intensiv, wie im-
    mer, aber er machte keine Anstalten, mich zu berühren. Be-
    gehrte er meinen weiblichen Körper überhaupt? Ich musste
    es wissen. Ich schlang mein rechtes Bein um das Seine und
    sagte, diesmal bibber-frei:
    „Meine Beine sind besonders kalt, du hast doch nichts
    dagegen?“
    „Nein. Ich bin froh, dass meine hohe Körpertemperatur
    einmal von Vorteil ist“, sagte er leicht grinsend und sah etwas
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    zur Seite. Ich vermeinte ein schiefes Lächeln zu sehen. Aber
    was hatte es zu bedeuten?
    Verdammt, wie sollte ich weiterhin sein Freund sein,
    wenn ich doch so viel mehr sein wollte als das. Ich wurde et-
    was offensiver und schlang nun auch meine Arme um seinen
    warmen, weichen Oberkörper.
    „Auch o. k.?“, fragte ich und versuchte mich in einem
    leicht anzüglichen Ton mit hochgezogener Augenbraue.
    „Mehr als o. k.“, gab er zu und rieb mit seiner Hand über
    meinen rechten Schenkel, der sein Bein weiterhin umklam-
    merte.
    „Ich versuche deine Durchblutung zu verbessern“, sag-
    te er

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