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Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Titel: Wolfskrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. D. Lachlan
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Rückzugsmöglichkeit.
    Bragi war jetzt unbewaffnet, nachdem er im Kampf alle seine Waffen verloren hatte. Die rechte Hand und das Gesicht waren nur noch blutige Fetzen. Doch er lächelte den Prinzen an. »Ich habe mein Leben lang davon geträumt, so wie jetzt an deiner Seite zu kämpfen. Du bist ein großartiger Krieger, wenn du dich auf die Feinde konzentrierst, aber du musst mit den Berserker-Pilzen vorsichtiger sein.«
    Vali stand unsicher schwankend vor ihm.
    Bragi legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Ich bin stolz auf dich, junger Herr. Du bist ein mächtiger Mann, und es erfreut mein Herz, dich so tapfer kämpfen zu sehen. Ich hätte meine Hand schon früher hergegeben, wenn ich gewusst hätte, dass es diese Wirkung auf dich ausübt.«
    Da sprang Vali ihn an wie ein wildes Tier und riss ihm mit den Zähnen die Kehle heraus. Bragi griff instinktiv mit der blutigen Hand nach dem Schwert und mit der gesunden nach dem Messer. Er taumelte zurück, das Blut spritzte auf ihn und den Prinzen. Vali stieß ihn auf den Boden, der alte Mann wand sich noch eine Weile und tastete am Gürtel nach den Waffen, die nicht mehr da waren.
    Die Dänen beschlossen, Vali nicht anzugreifen, und kletterten auf Bodvar Bjarkis beschädigtes Schiff hinüber. Die Piraten auf dem anderen Schiff hielten dies für einen neuerlichen Angriff und stiegen ebenfalls hinüber. Feileg kämpfte verbissen und verlor jedes Zeitgefühl, bis Vali mit einem schrecklichen Knurren mitten ins Boot sprang.
    Einige Dänen beobachteten ihn wie gebannt und standen da wie versteinert. Feilegs Vater hatte früher Geschichten darüber erzählt – die Kriegsfesselung war ein Werk Odins, der herabfuhr und die Gegner reglos erstarren ließ. Andere wurden jedoch nicht beeinflusst und rückten gegen Vali vor. Es war ein schrecklicher Kampf. Die Männer verloren den Halt und wurden auf den vom Blut glitschigen Brettern erstochen oder niedergetrampelt. In der Verwirrung streckte ein Freund den anderen nieder, nur Vali schien unberührbar. Die Gegner fielen um, als hätte sie ein Sturm umgeweht, und eilten zu ihren eigenen Schiffen zurück. Einige schafften es sogar. Diejenigen, die zu langsam waren, wurden vernichtet und fielen Valis erbarmungslosen Angriffen mit Zähnen und Händen zum Opfer.
    Feileg bekam einen Schlag auf die Schulter ab und taumelte, doch dann schlug Bjarki seinen Gegner nieder. Er war jetzt kein Berserker, denn er hatte keine Zeit gehabt, seine Lieder zu singen und sein Pilzgebräu zu trinken, und als er mit Feileg sprach, war deutlich zu verstehen, was er meinte.
    »Wir müssen eins von ihren Booten nehmen. Lass ihn hier. Er ist ein Berserker, wie ich noch nie einen erlebt habe, und er wird uns ebenso vernichten wie die Dänen.« Bjarki war kein Narr und erkannte, dass ein gemeinsamer Feind manchmal seltsame Freundschaften entstehen lässt. Er zeigte auf das Schiff, wo Bragi lag.
    Feileg nickte und sprang hinüber. Bragis Halswunde war schrecklich, schon wurde der Blick des Kriegers trüb. Wie blind tastete er umher und suchte etwas. Der Wolfsmann wusste sofort, was zu tun war, denn er hatte seine ersten Lebensjahre unter Berserkern verbracht. Er hob einen herrenlosen Speer auf und drückte ihn dem Krieger in die unverletzte Hand. Bragi packte ihn und zog Feileg an sich. Seine Worte waren kaum zu verstehen, und Feileg musste sich tief bücken.
    »Ich habe ihn viele Dinge gelehrt«, sagte er, »aber dies hier ganz ohne Zweifel nicht.«
    Bragi lachte, dann hielt er inne. Feileg berührte das Gesicht des alten Mannes. Er war gestorben, wie alle Männer seines Volkes sterben wollten, dachte Feileg. Mit einer Waffe in der Hand und einem Scherz auf den Lippen.
    Nur ein paar Dänen, denen die Kampfeslust gründlich vergangen war, befanden sich noch auf dem Boot. Als der Berserker mit dem Rest seiner Besatzung zu ihnen herüberkletterte, eilten sie auf die andere Seite zurück zu dem, was von ihren Kameraden auf dem hinteren Boot noch übrig war. Nur Vali stand zwischen beiden Gruppen auf dem mittleren Schiff. Den Dänen war klar, dass sie es eher mit einem Ungeheuer als mit einem Mann zu tun hatten. Sofort machten sie sich daran, die Seile zu kappen, die sie zu Beginn des Angriffs an Bjarkis Schiff befestigt hatten.
    Auf dem blutroten ruderlosen Schiff und umgeben von Leichen wurde Vali auf einmal still und sah sich anscheinend leicht verwirrt um. Über dem Rand eines Fasses erschienen zwei Augen. Anscheinend steckte dort noch jemand drinnen.
    »Jetzt

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