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Wolfstage (German Edition)

Wolfstage (German Edition)

Titel: Wolfstage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Kuck
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Geld bei
sich, es wurde aber kein Handy gefunden. Nach Auskunft der Eltern hat er es so
gut wie immer dabei.«
    »Hm. Handy-Ortung?« Johanna sah Reinders an.
    Er schüttelte den Kopf. »Ohne Ergebnis.«
    »Sind Funke und Kranz noch hier?«
    »Ja, natürlich, die warten nebenan.«
    »Okay, und was ist mit dieser Höhle?«, setzte Johanna nach.
    »Beide Zeugen haben ausgesagt, dass sie vorher auf der anderen Seite
des Großen Tafelberges, vielleicht fünfzehn oder auch zwanzig Wanderminuten entfernt,
in einer Art Höhle mehrere Wolfskadaver gefunden und fotografiert haben«, hob
Schuster wieder an. »Außerdem wurde die Höhle als Picknickplatz genutzt.«
    »Wie appetitlich. Und warum die Fotos?«
    »Beweissicherung, sagt Funke.«
    »Aha. Nun, das werde ich gleich ausführlich mit ihr erörtern. Auf
jeden Fall muss die Spurensicherung auch hier gründlich arbeiten – nicht
nur in der Höhle mit den Funden, sondern auch in der Umgebung«, wandte Johanna
sich an Reinders. »Darüber hinaus wäre es hochinteressant zu erfahren, wie die
Wölfe gestorben sind oder getötet wurden.«
    Reinders nickte. »Alles klar. Ich rede gleich noch mal mit den Kollegen.«
    »Gute Idee. Wie geht es jetzt weiter?«
    »Wenn Sie mich schon so direkt fragen«, ergriff Reinders die
Gelegenheit beim Schopf. »Ich denke, dass sinnvollerweise Sie die Leitung des Falls
übernehmen sollten, Kommissarin Krass. Sie sind hier gut eingearbeitet und
vermuten ohnehin einen Zusammenhang oder Parallelen zu Ihren anderen
Ermittlungen.«
    »Ja, das tue ich«, stimmte Johanna zu. »Aber alleine kann ich einen
weiteren Fall beim besten Willen nicht übernehmen.«
    »Ich weiß, es ist verdammt viel Arbeit. Ich schicke Ihnen so schnell
wie möglich noch einen jungen Kripobeamten«, versprach Reinders. »Außerdem
übernehme ich die Koordination von Technik und Rechtsmedizin und mache da
richtig Dampf. Und Schuster unterstützt Sie sicherlich auch weiterhin gerne.«
Er sah den Polizisten kurz von der Seite an. Der beeilte sich zu nicken.
    Reinders setzte eine wichtige Miene auf. »Wir sind in Wolfsburg
einem Drogenring ganz dicht auf den Fersen, und ich brauche dafür einen
Großteil meiner Zeit und Konzentration. Und meiner Leute.«
    »Verstehe.«
    »Heißt das …?«
    »Das heißt, dass ich zunächst mit den Befragungen anfange und mich
auf die zugesagte Unterstützung verlasse. Falls sich herausstellt, dass der
Fall nicht mal am Rande etwas mit meinen Ermittlungen zu tun hat, kriegen Sie
ihn zurück, und zwar umgehend.«
    »Okay.« Reinders stand auf. Er wirkte erleichtert.
    Johanna erhob sich ebenfalls. »Und jetzt möchte ich zunächst mit der
Journalistin sprechen. Haben wir Kaffee, Schuster? Und ein paar Kekse?«
    Schuster sprang auf. »Ich kümmere mich darum. Und bringe Ihnen gleich
die Fotos.«
    »Prima. Und fragen Sie noch mal nach, ob man inzwischen den Bruder
von Hildmann erreicht hat.«
    Die Journalistin war bleicher als Kalk. Johanna begrüßte
sie und reichte ihr eine Tasse Kaffee. »Wir kennen uns ja bereits.«
    Funke nickte abwesend. Johanna postierte die Schale mit dem Gebäck
in der Mitte des Tisches, zwischen Aufnahmegerät und Aktenordner. Der Rekorder
war schon vor einigen Jahren nicht mehr auf dem allerneuesten technischen Stand
gewesen, und Johanna betrachtete ihn skeptisch, bevor sie ihn einschaltete und
zunächst die üblichen Erklärungen abgab. Dann unterbrach sie die Aufnahme und
sammelte sich kurz, bevor sie erneut die Play-Taste betätigte.
    »Lassen Sie uns bitte chronologisch vorgehen, Frau Funke – so
gewinne ich schneller einen Überblick. Warum waren Sie in dieser Gegend im Elm
unterwegs?«
    Emilie Funke schreckte zusammen, als wäre sie kurzfristig eingeschlafen.
Sie sah hoch. »Ich wollte meinem Freund die Höhle mit den toten Wölfen zeigen.«
    »Ach? Sie wussten also bereits, dass da Kadaver herumlagen?«
    »Ja, ich habe sie bereits gestern entdeckt. Ich hatte am Morgen eine
lange Wanderung unternommen und bin auf die versteckte Höhle mit der
Feuerstelle und dem Müll gestoßen. Mein Hund hat mich hingeführt und ist einem
schmalen Gang ins Innere gefolgt. Dort stieß ich dann auf die getöteten Wölfe.
Der ganze Unterschlupf wirkt übrigens wie selbst ausgebaut und so arrangiert,
dass man ihn kaum entdeckt, wenn man nicht weiß, wo man suchen muss.«
    Der Bericht klang sehr sachlich, fast hölzern, fand Johanna, aber
schließlich stieß man nicht alle Tage auf tote Wölfe und Menschen, und außerdem
war die Frau

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