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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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eine Kopie gezogen?«
    »Hat er«, bestätigte Povich, »aber sagen Sie das nicht der Krankenhausleitung.« Er warf die Kassette aus. »Bitte sehr. Viel Glück.«
    »Haben Sie vielen Dank, Gentlemen.« Marge verstaute die Kassette in ihrer voluminösen Tasche. »Vielen Dank für Ihre Hilfe und die gute Zusammenarbeit.«
    »Ja, danke«, pflichtete Oliver ihr bei.
    Die beiden Detectives standen auf und schüttelten allen die Hände. Im Gehen gab Marge Peter einen kräftigen Klaps auf den Rücken – ihre Art, ihm wortlos »gute Arbeit« zu sagen.
     
    »Genau… hier!« Marge deutete auf die Rückseite eines Autos mit offenem Kofferraum. »Behalte das im Auge, weil es in die Ecke des Bildschirms abwandert.«
    »Und jetzt pass auf, was passiert«, sagte Oliver.
    Decker sah sich Einstellung für Einstellung an, wie ein Mann in einer grauen Kluft ins Bild kam und wieder verschwand. An einer bestimmten Stelle hatte er einen riesigen schwarzen Müllsack dabei, den er – mühevoll – in den offenen Kofferraum hievte. Dann schloss er den Deckel und verschwand aus dem Bild. Kurz darauf fuhr das Auto los.

    Marge schaltete das Licht an und nahm die Kassette heraus. Heute hatte sie sich für einen dunkelblauen Pulli und eine hellbraune Hose entschieden. »Während dieser Kerl da den Sack schleppte und in den Kofferraum verfrachtete, haben wir Mandy, die um elf Uhr vierzehn ins Bild platzt. Dann fährt das Auto ungefähr zwei Minuten später ab. Leider ist es unmöglich, das Kennzeichen zu erkennen. Wir haben eine gute Aufnahme vom Kofferraum. Ich klappere mal ein paar Autohändler ab, vielleicht erkennt einer Marke und Modell.«
    »Der Kerl in der grauen Kluft«, sagte Oliver, »hat offenbar dieselbe Größe und dasselbe Gewicht wie Garth, aber genauer konnten wir ihn nicht identifizieren.«
    »Besorgt euch ein paar Bilder von Mandy und Garth, und dann geht ihr noch mal auf die Leute zu, die am Montag an der Notaufnahme gearbeitet haben. Fragt sie, ob sie sich daran erinnern können, einen von ihnen oder beide gesehen zu haben.« Decker massierte sich die Schläfen. »Sonst noch etwas?«
    »Im Moment nicht«, sagte Marge. »Geht’s dir gut, Pete?«
    »Ja, klar …« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Vielleicht liegt’s an meinem sechzigsten Geburtstag. Egal. Ich hatte Wanda Bontemps zum Ranger’s Deli geschickt, damit sie vielleicht jemanden findet, der Chuck Tinsleys Geschichte bestätigt. Es gab eine Kellnerin, die ihn kennt und meinte, er würde andauernd dort essen. Sie glaubt, er sei Montag gegen halb eins da gewesen, aber sie ist sich nicht ganz sicher.«
    »Vielleicht stimmt es ja«, überlegte Marge, »wenn Tinsley sagt, jemand habe seine Visitenkarte in Adriannas Tasche gefunden und ihn reingelegt.«
    »Möglich wär’s.«
    »Du magst Tinsley nicht, oder?«, fragte Oliver.
    »Er meldet die Leiche, und er hat sie zum ersten Mal am Abend vorher getroffen. Das verschweigt er uns. Nein, ich mag ihn nicht.« Decker strich sich über seinen Schnurrbart. »Mit
dem Kerl stimmt irgendetwas nicht. Mit ihm hinter Gittern ging’s mir erheblich besser. Aber er ist nicht in Untersuchungshaft, und ich übersehe irgendetwas.«
    »Du kommst bestimmt noch drauf.«
    »Ja, klar. Wollen wir nur hoffen, dass es dann nicht zu spät ist.«

39
    Das Haus der Deckers war viel kleiner als Gabes Zuhause in New York, und durch das ständige Kommen und Gehen von Besuchern war es ganz schön unruhig geworden. Die Brüder hatten ein paar ihrer alten Freunde angerufen, und innerhalb weniger Stunden belagerten irgendwelche Kerle jeden Quadratzentimeter. Die beengten Verhältnisse und der Lärm machten ihn nervös. Bei seinem Versuch, sich in die Küche zu flüchten, traf er auf ein Durcheinander von Töpfen und Pfannen, auch wenn es herrlich nach Essen duftete. Rina trug eine Schürze und hatte Schweißperlen auf der Stirn. Aus Höflichkeit fragte Gabe, ob er behilflich sein könnte. Er war erleichtert, als sie sein Angebot ablehnte.
    »Dann mach ich am besten mal einen Spaziergang.«
    »Hier geht es wirklich drunter und drüber. Selbst ich bin das nicht mehr gewohnt.« Rina reichte ihm einen Notizblock und einen Stift. »Schreib deine Handynummer auf, man weiß ja nie. Und speichere meine Nummer in deinem Handy ab. Du solltest sie für Notfälle dabeihaben.«
    »Wird gemacht, obwohl, ich komm schon klar.«
    »Und was, wenn der Straßenräuber aus Rache noch mal auftaucht?«
    Gabe zog seinen iPod aus der Tasche und lächelte. »Mir

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