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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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dem Computer und konnte nichts Nützliches herausholen. Er ist eine wunderbare Maschine, verstehe mich nicht falsch, aber ist eben auch immer im Dienst.«
    Er packte sein Sandwich aus und biss ab.
    »Mann, das schmeckt klasse.« Noch ein Bissen. »Appetit kommt beim Essen.«
    »Manchmal ist das so.«
    »Köstlich. Hast du etwas zu trinken dabei?«
    Rina griff in ihre Tasche. »Coke Zero oder Dr. Pepper?«
    »Vielleicht alle beide?« Seine Frau reichte ihm die Dosen, und er machte eine davon auf. »Das Gute an diesem Tag ist, dass Marge und Scott eine vermisste Frau in einem Krankenhaus in Las Vegas gefunden haben. Autounfall ohne Beteiligung eines weiteren Fahrzeugs. Sie steht unter Beobachtung, aber sie lebt.«
    »Du redest jetzt nicht von Terry, oder?«
    »Nein, nicht Terry.« Decker stürzte die halbe Dose Limonade hinunter. »Terry ist immer noch verschwunden. Ich schätze nicht, dass ich sie in absehbarer Zeit finden werde. Bleibt nur folgende Lösung: Entweder war’s Donatti, und weil er ein Profi ist, würden wir sie dann wahrscheinlich niemals
finden, oder sie lebt in Indien unter einer Milliarde anderer Menschen. Ganz bestimmt werde ich dort nicht nach ihr suchen. Ich habe der ermittelnden Beamtin in West L.A. bereits gesagt, dass Terry, sollte sie am Leben sein – und ich gehe davon aus –, irgendwann Kontakt zu ihrem Sohn aufnehmen wird.«
    Rina nickte.
    »Was macht Gabe? Hat er mit der ganzen Familie gegessen?«
    »Wo sollte er denn sonst essen?«
    »Ich überlege ja nur, wie er sich so einfügt. Beschaffst du ihm ein Klavier?«
    »Ich miete eins. Er bezahlt es mit dem Geld, das sein Vater ihm gegeben hat. So hat er das Gefühl, seinen eigenen Beitrag zu leisten.«
    »Findest du das problematisch?«, konterte Decker. »Den Jungen bei uns zu behalten?«
    »Ganz ehrlich, ich komme gut damit klar. Und du? Du scheinst immer noch Zweifel zu haben.«
    »Das war’s dann wohl mit Rente und Reisen.«
    »Die Rente würde dir sehr schlecht bekommen, und wie viele Reisen würdest du wohl antreten, jetzt, wo dein erstes Enkelkind unterwegs ist?«
    »Vielleicht nicht so viele«, gab Decker zu. »Cindy wird ihre Dienstwaffe einsetzen müssen, um mich fernzuhalten.«
    Rina lächelte. »So liebe ich dich. Also, da du nicht in Rente gehen wirst und eine Weltreise nicht unmittelbar bevorsteht, können wir genauso gut dem Jungen ein Zuhause geben.«
    Decker grinste spöttisch. »Solange er keine Drogen nimmt, nicht trinkt, nicht raucht, meine Tochter nicht anbaggert und nicht mit verdeckten Karten spielt, sollte es kein Problem sein.«
    »Schon lustig«, sagte Rina, »weißt du, ich stecke da nicht
besonders tief emotional drin. Ich komme gut mit Gabe klar, weil er keine Umstände macht. Er zieht sein eigenes Ding durch und steckt ab und zu seinen Kopf durch die Tür, um Essen zu fassen.« Eine Pause. »Du solltest ihn mal spielen hören, Peter. Es verwandelt ihn in einen Außerirdischen. Dann hört er auf und ist wieder vierzehn.«
    »Genau. Er fährt noch nicht selbst Auto. Was bedeutet, dass ihn ständig einer von uns zur Schule bringen muss.« Decker dachte nach. »Er wird nicht weiter auf eine jüdische Schule gehen wollen. Wie lösen wir die Schulfrage?«
    »Er hat mit diesem Ass von Klavierlehrer einige Unterrichtsstunden an der USC vereinbart, und zwar mitten in der Schulwoche. Er übt sechs Stunden und mehr am Tag. Wir sollten mal über Hausunterricht nachdenken. Weder du noch ich als Lehrer, sondern jemand Externes. Er ist intelligent. Ich bin mir sicher, er könnte den Lehrplan der Highschool in einem Jahr durchbringen.«
    »Ja, er sagte etwas davon, er wolle im nächsten Jahr aufs Juilliard gehen.«
    »Mir hat er auch erzählt, er würde gerne auf eine reguläre Uni wie Harvard gehen. Aufgrund seines Talents stehen ihm viele Möglichkeiten offen. Falls seine Mutter lebt, wird sie irgendwann wieder mit ihm zusammen sein wollen. Er ist nicht nur außergewöhnlich, sondern auch ihr einziges Kind.«
    Ihr einziges Kind. Decker hob eine Augenbraue. »Ich nehme an, wir kommen ein oder zwei Jahre lang mit ihm zu Hause klar – vorausgesetzt er entpuppt sich nicht als Psycho wie sein Vater.«
    »Die Zeit wird es zeigen. Bis jetzt sehe ich keine Hinweise darauf«, erwiderte Rina. »Wer ist die vermisste Frau im Krankenhaus?«
    »Eine Krankenschwester – eine ehemalige Freundin von Adrianna Blanc. Beide haben am St. Tim gearbeitet. Sie ist
vor ein paar Tagen verschwunden. Während ihrer Suche nach Adriannas Freund

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