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Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Titel: Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
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holte ihren Nähkasten und zog sich einen Stuhl heran. Sie setzte sich hin und nähte eines von Webbs neuen Hemden zusammen, während der Regen weiterhin fiel.
     
    Das Weideland kam Webb an diesem Nachmittag besonders leer vor, als er mit dem Wagen, das Pferd hinten angebunden, zur Herde fuhr, um sich zu den Männern zu gesellen, welche die dampfenden, muhenden Rinder bewachten. Es waren seiner Schätzung nach an die hundert Rinder - weniger als er erhofft hatte, das musste er zugeben -, und er wusste, dass die Armee alles Rindfleisch kaufen würde, das er verkaufen wollte, und zwar zu einem ansehnlichen Preis. Doch im Augenblick konnte er sich anscheinend nicht auf die guten Aussichten freuen, denn seine Gedanken waren mit Megan McQuarry erfüllt.
    Megan, nass und lachend im Gras. Megan, mit fast bis zur Taille herabgelassenen, roten Haaren, während das Kleid beinahe durchsichtig an ihren Kurven klebte. Megan, die einen Hund liebevoll in eine Decke einhüllte, als wäre es ein Kind. Er fand, dass es eine verdammt gute Sache war, Verantwortung zu haben, denn ohne sie wäre er nicht heimgeritten und hätte nicht sein Bestes versucht, um die Frau zu verführen. Er hatte so eine Ahnung, dass sie ihm nicht allzu viel Widerstand entgegengesetzt hätte.
    Der Anblick von Jesse, der auf ihn zugetrabt kam, war eine gnädige Ablenkung. Er hatte nur wenig Illusionen, was den Jungen anbetraf - das Aufwachsen unter dem Dach von Tom senior hatte bei allen drei Söhnen seinen Tribut gefordert -, doch Jesse war nun mal Webbs einziger jüngerer Bruder und er mochte ihn.
    »Der Marshal ist draußen und überprüft die Brandzeichen deiner Rinder«, sagte Jesse und bemühte sich nicht, die Verachtung zu verbergen, die er für Männer empfand, die den Stern des Gesetzes trugen. »Was hältst du davon?«
    Webb sah keinen Grund, darauf hinzuweisen, dass Zachary bald zur Familie gehören würde, zumindest zur angeheirateten. Jesse und die anderen wussten natürlich, dass er Megan heiraten wollte, aber er sah keinen Grund, ihnen das genau darzulegen. »Es ist sein Job«, sagte Webb. Der Regen war in stetiges Nieseln übergegangen und kalt. »In jüngster Zeit hat es viel Viehdiebstahl in dieser Gegend gegeben.«
    Jesse wirkte ein bisschen blass und auch nervös. »Hält er dich für einen Dieb?«
    »Das bezweifle ich«, antwortete Webb und hielt den Wagen neben einem Schuppen an, der das Lagerfeuer schützte. Während er den Kessel mit Kanincheneintopf auslud, ritt Zachary auf einem prächtig aussehenden scheckigen Hengst heran. Wie Webb trug er einen langen Staubmantel, und er war trotzdem durchnässt.
    Er begrüßte Webb mit einem Nicken und ignorierte Jesses finsteren Blick.
    »Tag, Webb«, sagte er.
    »Zachary«, erwiderte Webb. »Mein Bruder sagte mir, du siehst dir die Brandzeichen an. H ässlicher Tag dafür. Jesse, ich nehme an, du hast den Marshal kennen gelernt.«
    Jesse sagte nichts, zog jedoch seinen Hut zum Schutz gegen den Regen tiefer ins Gesicht und nickte zustimmend.
    Zachary grinste und schwang sich aus dem Sattel. Er zog seine Lederhandschuhe aus, ging zu Webb und reichte ihm die Hand, die er fest drückte.
    »Meine Frau liegt mir dauernd in den Ohren, weil ich keine Neuigkeiten von Megan heimbringe«, sagte der Marshal . »Wie geht es ihr?«
    Webbs Aufmerksamkeit wurde vorübergehend von seinem Bruder abgelenkt, der immer noch auf seinem gezügelten Pferd saß und offenbar die Ohren spitzte. »Hast du nichts zu tun?«, fragte Webb.
    Jesse setzte zu einer Erwiderung an, besann sich dann jedoch anders, zog sein Pferd herum und ritt zur Herde zurück.
    Zachary nahm seinen Hut ab und fuhr sich mit der Hand durch sein feuchtes Haar. »Etwas sagt mir, dass dieser Junge mich nicht besonders mag«, bemerkte er mit einem Grinsen.
    Webb seufzte und wies zum Lagerfeuer, wo ein Topf mit Kaffee warm gehalten wurde. »Gib ihm Zeit. Er hat Probleme, Leuten zu vertrauen, und das nicht ohne Grund.«
    Zachary blickte dem Jungen nach, die Miene ernst, jedoch sonst nicht zu deuten, doch er lächelte wieder, als er Webb ansah. »Was ist mit Megan?«, fragte er.
    Webb musste unwillkürlich breit lächeln; allein die Erwähnung des Namens gab ihm das Gefühl, dass die Sonne aufgegangen war, obwohl es regnete und der Himmel noch mehr Regen verhieß. »Es geht ihr gut.« Am liebsten hätte er sich damit gebrüstet, dass sie seinen Heiratsantrag angenommen hatte, doch es stand ihm nicht zu, die Neuigkeit hinauszuposaunen, und so würde er

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