Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
einfache Röcke und Blusen und den Hut ihres Großvaters zu tragen, dass sie ihre heutige Aufmachung ganz vergaß.
Der Hengst war ein prächtiger Anblick, muskulös und kraftvoll und mit so starkem Willen, dass sich Skye mit ihm seelenverwandt fühlte. Ja, sie würden das Bennen am Sonntag gewinnen, sie und der Braune.
Zachary kam zu ihr, blieb neben ihr am Zaun stehen und legte die Arme auf die oberste Zaunstange. Sein Grinsen war herzlich und voller Belustigung. »Na, wen haben wir denn da? Obwohl du jemandem, den ich kenne, stark ähnelst, erkenne ich dich gar nicht.«
Skye lachte. »War das ein Kompliment oder eine Beleidigung?«, fragte sie.
»Eindeutig ein Kompliment«, erwiderte er, und sein Grinsen wurde noch breiter. »Ist das nicht das Pferd, das du in den letzten fünf, sechs Monaten verfolgt hast?«
Sie hatte versucht, ihren Plan geheim zu halten, nur Megan einzuweihen, doch es war offenkundig, dass ihre Cousine bei Christy darüber geplaudert und sie es Zachary weitererzählt hatte. Ihr Lächeln erstarb im Ansatz, und sie biss sich auf die Unterlippe, bevor sie antwortete. »Das ist es. Jake Vigil kam vor mir an ihn heran.«
»Hm«, murmelte Zachary nachdenklich. »Mir scheint fast, er wusste, dass du dieses Pferd haben wolltest und kam dir absichtlich zuvor, meinst du nicht auch? Ich nehme an, er sagte sich, der Braune wäre eine gute Trumpfkarte für ihn.«
Skye empfand ein flaues Gefühl im Magen. »Warum sollte er eine Trumpfkarte haben wollen?«, fragte sie, obwohl sie die Antwort bereits wusste. O Gott, sie wusste Bescheid!
Zachary seufzte. »Ich nehme an, er meint, er kann dieses Pferd als Tausch für die Rechte an deinem Holz einsetzen.«
In einem Moment brachen Skyes sämtliche zerbrechlichen Träume zusammen. Sie hatte sich etwas vorgemacht, und das mit Absicht. Wenn sie erst Jakes Frau war, konnte er die größten und besten Bäume fällen und zu Bahnschwellen zersägen. Vermutlich würde er das Interesse an ihr verlieren, wenn er erst hatte, was er wollte - er würde vielleicht sogar einen Vorwand für eine Scheidung finden, obwohl wahrscheinlicher war, dass er einfach sein Vergnügen bei den leichten Frauen suchte, wie es die anderen Männer taten.
Fast hätte sie einen schrecklichen Fehler begangen. Sie würde die Schande und Demütigung einer solchen Vereinbarung nicht ertragen, nicht einmal der Liebe wegen.
Was Jake anbetraf, so war er völlig davon überzeugt, das Bennen zu gewinnen, dieser arrogante Schuft.
»Skye?« Zachary wirkte besorgt.
»Wir werden sehen«, sagte sie und raffte ihr Kleid.
Die Besorgnis in Zacharys Miene wechselte zu Verwirrtheit. »Was sehen?«
Aber Skye machte bereits auf dem Absatz kehrt, entschlossen, zu Jake Vigils Büro zurückzukehren, ihm die Meinung zu sagen und ihm zu erklären, dass sein hinterhältiger Plan gescheitert war. Die Wette galt nicht mehr.
Er brauchte nicht zu wissen, dass er ihr das Herz gebrochen hatte.
Zachary hielt sie am Arm fest und zog sie zu sich herum. »Ruhig, Mädchen. Du siehst aus, als wolltest du jemanden erschießen.«
Er und Trace hielten eine schützende Hand über sie und Megan, ebenso wie ihre Frauen. So sehr Skye sie auch liebte, oftmals ärgerte sie sich darüber. Hielt man sie für ein Kind, hilflos und ohne Verstand? Tränen brannten in ihren Augen. Sie versuchte sie wegzublinzeln.
Das reichte für Zachary. Er zog sie mit sich, über die Straße und in sein Büro. Drinnen setzte er sie auf einen Stuhl, hängte seinen Hut auf den Haken bei der Tür und schenkte seinen berüchtigt schlechten Kaffee in zwei Tassen. Er stellte eine Tasse vor Skye auf den Schreibtisch und grinste. »Erzähl mir, was los ist«, scherzte er, »oder ich werde dich zwingen, das zu trinken.«
Skye schniefte. »Ich möchte einen Pferdediebstahl melden«, sagte sie.
»Was?«
»Das Pferd gehört mir. Ich habe es seit Monaten verfolgt. Ich will, dass Jake Vigil wegen Diebstahls festgenommen wird.«
Zachary ging um seinen Schreibtisch herum und ließ sich schwer auf seinen Stuhl sinken. »Nun denn«, murmelte er nachdenklich, und legte die Füße auf einen Stapel Steckbriefe. »Diese Situation wird immer interessanter.«
»Du musst etwas unternehmen.«
Zachary atmete tief durch. »Skye, ich kann niemanden grundlos verhaften, und das weißt du. Ich will, dass du dich beruhigst und mir versprichst, nichts Dummes zu tun.«
Ein solches Versprechen konnte Skye nicht machen, und es war verdammt gut, dass sie es nicht tat. Es würde
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