Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
bereits durchgegangen ist? Diese Person ist nicht greifbar und wird in praktisch jedem Fall auch nicht zurückko m men. In den meisten Opferzeremonien muss man, wenn die ursprüngliche Zielperson nicht zur Verfügung steht, auf den nächsten Blutsverwandten gleichen Geschlechts zurückgreifen, oder nicht?«
Eine kurze Pause. Lucas’ Lippen öffneten sich – ein lautl o ser Seufzer der Erleichterung.
»Ja, genau das«, sagte er dann. »Damit bist du derjenige, der gefährdet ist. Ich weiß, dass dir Sicherheit ein Anliegen ist, aber diese Situation erfordert zusätzliche Schutzma ß nahmen. Für die nächsten vierundzwanzig Stunden solltest du dich von öffentlichen Auftritten entschuldigen und –«
Lucas unterbrach sich und hörte zu; mit jeder Sekunde wurden die Falten auf seiner Stirn tiefer.
»Ja, ja, ich weiß, dass du es erwähnt hast, aber –« Pause. »In diesem einen Fall glaube ich, du hast einen nachvol l ziehbaren Grund, nicht dort –« Pause. »Ja, vielleicht wäre dies eine mögliche Methode, ihn in die Falle zu locken, aber –« Wieder ein Seufzer, diesmal hörbar. Sein Blick flog zu mir herüber. »Lass mich mit Paige reden, und ich rufe dich zurück.«
»Was war das mit Edward in die Falle locken?«, fragte ich, als Lucas das Gespräch beendet hatte.
»Mein Vater hat heute Abend einen Termin – ein hal b öffentlicher Anlass – und weigert sich, sein Erscheinen abzus a gen. Er hofft, Edward wird auftauchen.«
»Dieser wohltätige Maskenball«, sagte ich. »Für die New Yorker Feuerwehrleute.«
»Genau das.«
»Könnte Edward wissen, dass er dort ist?«
»Es ist ein großer Anlass, der in den Medien ausführlich behandelt wird. Die Cortez Corporation ist einer der Spons o ren, und von meinem Vater wird erwartet, dass er erscheint. Edward brauchte nur einen Blick in die Zeitung von heute zu werfen, um das zu wissen. Vielleicht ist das sogar die Erklärung dafür, dass das Taxi ihn beim karib i schen Markt abgesetzt hat. Das wäre ein sehr einleuchte n der Ort, wenn man sich die Bestandteile eines Kostüms beschaffen will.« Er fluchte leise und rieb sich den Nase n rücken. »Vielleicht kann ich ihn noch überzeugen –«
»Kaum«, sagte ich. »Er wird sich genauso wenig an e i nem sicheren Ort einsperren lassen wie du. Wir müssen das irgendwie deichseln. Reden wir mit den anderen dr ü ber.«
Als wir in den Wohnraum zurückkehrten, war Elena gerade am Reden.
»Okay«, sagte sie. »Das hier ist eine Frage, die sich wir k lich aufdrängt, und kein Mensch hier hat es erwähnt, also weiß ich, dass ich irgendwas verpasst haben muss. Wir gehen davon aus, dass Edward durch das Portal gehen will, um mit Natasha zusammen zu sein. Meine Frage ist, w a rum bringt er sich nicht einfach um?«
»Ich weiß, dass es einfach klingt, Elena, aber für einen Vampir ist die Sache etwas komplizierter.« Cassandras Stimme hatte nichts von dem ungeduldigen Schnappen, das wir anderen meistens zu hören bekamen. »Wir können nur sterben, indem wir enthauptet werden.«
»Nicht die einfachste Methode, sich selbst umzubri n gen. Okay, das leuchtet ein. Aber warum –« Sie zögerte, als hätte sie Bedenken, etwas anzusprechen, das niemand sonst e r wähnt hatte.
»Warum nicht jemand anderen fragen, ob er’s tut?«, sagte Clay. Elena nickte. »Genau.«
»Weil das keine Garantie wäre, dass er bei Natasha la n den wird«, sagte ich, während ich mich wieder aufs Sofa setzte. »Wir haben keine Ahnung, wo sie ist, ob es so eine Art vampirisches Jenseits ist oder ein Ort, an den sie au f grund ihrer Unsterblichkeitsexperimente gekommen ist. Die einzige Möglichkeit, wie Edward sicherstellen kann, dass er zu ihr kommt, ist das Portal, das sie ihm geöffnet hat. Und wir haben inzwischen ein neues Pro b lem.«
Ich erzählte ihnen von Benicios Vorhaben.
»Vielleicht ist das sogar die beste Lösung«, sagte Ca s sandra. »Ihr habt euren Teil getan – mehr als das. Lasst die Kab a len den Rest erledigen. Mir persönlich wäre es lieber, wenn Edward in aller Stille verhaftet würde und einen fairen Pr o zess bekäme, aber wenn er bei dem Versuch umkommt, den Geschäftsführer einer Kabale zu kidna p pen, gibt es wenig, das ich da tun könnte.«
Sie sah zu Aaron hinüber, als wartete sie auf seine Z u stimmung. Er nickte. »Nicht sehr wahrscheinlich, dass sie den Typ mitten in einer Wohltätigkeitsgala enthaupten werden. Wah r scheinlich begnügen sie sich erst mal damit, ihn in Gewahrsam zu nehmen; dann
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