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Wortlos: Peter Nachtigalls fünfter Fall (German Edition)

Wortlos: Peter Nachtigalls fünfter Fall (German Edition)

Titel: Wortlos: Peter Nachtigalls fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Sorge etwas übertrieben. Am besten Sie halten mal Rücksprache mit Ihren Kollegen
– die Stadt ist für uns nicht wirklich sicher. Aber in der Gruppe hatte sie weniger
Angst, und wir waren oft unterwegs. Die meiste Zeit verbrachte sie natürlich mit
Meinert.«
    »Meinert ist der Name des jungen Mannes,
den sie heiraten wollte?«
    Die beiden anderen nickten.
    »Aber es gab doch sicher noch mehr Freunde
oder Freundinnen?«
    »Klar«, mischte sich nun der Lockige wieder
ein. »Beate Michaelis war sicher ihre beste Freundin. Die beiden haben viel Zeit
miteinander verbracht.«
    »Danke. Wir brauchen noch Ihre Namen und
Adressen, Handynummern auch, falls wir noch Fragen haben sollten.«
    Die beiden nickten, zogen ihre Ausweise
hervor und reichten sie an Albrecht Skorubski weiter. Auch Meinert kehrte in Begleitung
Michael Wieners zurück. Nachtigall sah, dass der Student geweint hatte.
    »Können Sie mir noch irgendetwas über Claudine
sagen, was mir bei den Ermittlungen helfen würde?«
    »Sicher nur wenig. Das einzig Besondere
war, dass sie mehr Angst hatte, als nötig war, und manchmal melancholisch wirkte.
Und sie fühlte sich verfolgt.«

13
     
    Auf dem Weg zum Wagen fasste Michael Wiener zusammen: »Der
lockige Streiter heißt Norbert Grundmann. Er wohnt in der Makarenkostraße, also
am anderen End’ der Stadt. Ziemlich untypisch für einen Studente’. Die versuche’
doch, meist so nah wie möglich an der Uni unterz’komme’. So fällt man am Besten
vom Bett in die Vorlesung. Na ja, vielleicht wohnt er ja bei seine’ Eltern. Der
Schwarze ist Kirk Damboe. Er ist Deutscher. Wohnt bei einem Cousin seines Vaters,
eine Zwangswohngemeinschaft, der Miene nach zu urteilen, die er hatte, als er mir
diese Angaben machte. Virchowstraße. Meinert Hagen hat eine Wohnung in der Hubertusstraße,
gleich gegenüber der Uni.«
    »Haben wir auch eine Adresse der Freundin?
Wie war noch gleich der Name? Michaelis?«
    »Ja, es sind zwei. Beate Michaelis und Kristina
Morgental. Meinert Hagen hat mir die eine Adresse aufg’schriebe’. Beate Michaelis
hat eine Wohnung in der Comeniusstraße. Lebt mit ihrer Tante z’samme’, erzählte
er. Wegen der Anschrift von Kristina Morgental müssen wir Frau Michaelis fragen,
er glaubt aber, sie wohne in einer WG in der Bahnhofstraße.«
    »Wir fahren zunächst zu Claudines Tante.
Wahrscheinlich treffen wir sie jetzt zu Hause an. Von ihr werden wir sicher deutlich
mehr über ihre Nichte erfahren«, entschied Nachtigall. »Michael, du hältst im Büro
die Stellung. Notier’ am besten schon mal die Aussagen der Kommilitonen und melde
dich sofort, wenn du neue Informationen bekommst.«
    Der junge Mann verzog das Gesicht, fügte
sich aber.
    »Wir setzen dich ab.«
     
    »Was für ein Schock für die Eltern. Da ermöglichen sie
ihrer Tochter ein teures Studium im Ausland. Dann kommt ein Anruf und sie erfahren,
dass sie ermordet wurde. Meine Güte! Vielleicht war sie das einzige Kind der Familie,
und ihre Ausbildung sollte eine Art Altersversicherung sein«, meinte Albrecht Skorubski
bedrückt und fädelte den Wagen in den fließenden Verkehr ein.
    Nachtigall seufzte.
    Wie viele Väter, hatte auch er immer Sorge,
seiner Jule könnte etwas Schreckliches zustoßen. Zu oft schon hatte er selbst Eltern
die Todesnachricht überbringen müssen. Es konnte jeden treffen, wusste er, jederzeit.
    »Wie teilen wir den Eltern überhaupt mit,
dass ihre Tochter ermordet wurde? Herrscht dort nicht gerade Bürgerkrieg?«
    »Da herrscht schon seit Jahren eine Art
Bürgerkrieg – ist nur wieder schlimmer geworden, und die Nachrichten senden wieder
Beiträge darüber. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie wir da Kontakt aufnehmen
sollen. Das werden wir die Tante fragen müssen.«
    »Dieser Meinert Hagen hatte recht. Claudine
fühlte sich verfolgt, sie hatte Angst. Aber nicht vor einem rechten Überfall«, begann
Nachtigall und fuhr nach einer Pause fort. »In ihrem Zimmer standen seltsame Dinge.
Schutzzauber. Sie wollte verhindern, dass jemand sie mithilfe schwarzer Magie vernichtete.
Gegen echte Eindringlinge hing eine Kette an der Tür.«
    »Magie? Schutzzauber? Wovon redest du eigentlich?«
    »Voodoo«, antwortete Nachtigall finster.
    »Voodoo? Das hast du vorhin auch schon erwähnt.
Hier in Cottbus?«
    »Voodoo ist überall dort, wo Menschen wohnen,
die daran glauben.«
    »Aha«, Skorubski runzelte die Stirn. »Und
wie kommt es, dass du dich damit auskennst?«
    »Ich hatte einen Freund aus Kuba. Dort

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