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Wortlos: Peter Nachtigalls fünfter Fall (German Edition)

Wortlos: Peter Nachtigalls fünfter Fall (German Edition)

Titel: Wortlos: Peter Nachtigalls fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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nichts mehr erzählen würde.
    »Hier ist meine Karte«, sagte er. »Wenn
Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie mich an. Auch nachts. Wenn jemand hinter Ihnen
herschleicht, Sie das Gefühl haben, beobachtet zu werden – bitte zögern Sie nicht!«
    »Mir tut schon keiner was. Passen Sie lieber
auf die Studenten auf. Die waren doch den ganzen Tag mit ihr zusammen. Es ist viel
wahrscheinlicher, dass sie sich dort jemandem anvertraut hat. Ich bin eingeteilt.
Es gibt Ärger, wenn ich zu spät komme.«
    Damit nickte sie ihm zu und lief eilig davon.
    Er sah ihr nach, wie sie in Richtung Innenstadt
stürmte und sich dabei immer wieder nach allen Seiten umsah. Wenigstens hatte sie
seine Worte ernst genommen und würde vorsichtig sein.
    Angst, stellte der Hauptkommissar fest,
sie hat richtig Angst.
    Aber das allein bewies nicht, dass sie auch
Grund hatte, sich zu fürchten. Vielleicht war es auch nur eine hysterische Reaktion
auf den zweiten Mord in ihrem Bekanntenkreis.
    Vage blieb bei Nachtigall das Gefühl zurück,
jemanden einem Raubtier als Beute überlassen zu haben.
    Auf der anderen Seite waren so viele Gäste
zu dieser Trauerfeier gekommen, dass es für den Täter schwierig sein würde festzustellen,
wer nun Freund Claudines war oder wer nur Anteilnahme und seine Haltung gegen Ausländerfeindlichkeit
demonstrierte.
    Achselzuckend kehrte er um und wollte am
Wagen auf Albrecht Skorubski warten, der das Pärchen befragen sollte. Doch das Auto
war verschwunden. Offensichtlich war er den beiden gefolgt.
    Peter Nachtigall seufzte, strich mit beiden
Händen über seinen Bauchansatz und fasste einen Entschluss: Er würde zu Fuß zurück
ins Büro gehen!

41
     
    Albrecht Skorubski beobachtete, wie das Pärchen in eine
weiße Limousine stieg. Er drehte sich um und versuchte, so schnell wie möglich seinen
Wagen zu erreichen, ohne zu viel Aufmerksamkeit der ihm entgegenkommenden Trauergäste
auf sich zu ziehen. Erleichtert stellte er fest, dass sich das auffällige Auto gut
im Auge behalten ließ, und so erlaubte er anderen Fahrern, zwischen ihnen einzuscheren.
    Nach kurzer Fahrt durch die Stadt erreichten
sie die Kreuzung an der Priormühle, und die Limousine verschwand in einer Einfahrt.
Skorubski parkte vor der Apotheke gegenüber und kehrte zu Fuß zu dem großen Backsteingebäude
zurück.
    ›L’Amour‹ leuchtete ihm rot entgegen.
    Auf dem Hof stand die weiße Limousine, von
dem Pärchen war keine Spur zu entdecken.
    »Scheiße!«, fluchte Skorubski. Er stellte
sich vor, was Nachtigall wohl dazu sagen würde, wenn er ihm mitteilen musste, er
habe die beiden aus den Augen verloren.
    »Irgendwo müssen sie ja abgeblieben sein«,
murmelte er vor sich hin und suchte die Fassade nach Eingängen ab. Hinter den Müllcontainern
fand er, wonach er suchte. Eine unscheinbare Tür, gestrichen in der Fassadenfarbe.
Langsam drückte er die Klinke hinunter.
    Verschlossen!
    Er zischte einen wütenden Fluch.
    Während er sich noch ärgerte, riss jemand
die Tür mit einem harten Ruck auf, und der Ermittler sah in die wütend funkelnden
Augen des Mannes, dem er hierher gefolgt war.
    »Wir haben Geschäftszeiten! An die sollten
sich unsere Kunden inzwischen gewöhnt haben!«, fauchte ihn der attraktive junge
Mann an.
    »Albrecht Skorubski, Kriminalpolizei Cottbus«,
erklärte der Ermittler unbeeindruckt.
    »Ach – und da glaubst du, für dich gelten
hier andere Zeiten! Ist aber nicht so – komm heute Abend wieder!«, schrie der aufgebrachte
Schwarze, die Situation missdeutend.
    »Beamte der Mordkommission waren bei der
Trauerfeier für Claudine Caro. Sie sind uns aufgefallen – ich hätte ein paar Fragen
an Sie.«
    Abrupt wurde die Tür zugeknallt. Stimmengemurmel
deutete darauf hin, dass eine Diskussion über dieses Anliegen in Gang kam.
    Unverhofft ging die Tür wieder auf.
    »Sie können reinkommen«, verkündete der
Mann ungnädig.
    Skorubski nickte kurz und schob sich an
ihm vorbei in den engen, dunklen Flur.
    »Hier lang!«, forderte sein unfreiwilliger
Begleiter kalt, nachdem er wieder sorgfältig abgeschlossen hatte.
    Über den Gang erreichten sie einen diffus
beleuchteten Barraum. Von der Begleiterin war auch hier nichts zu sehen.
    »Und?«
    »Sie waren mit Claudine Caro befreundet?«
    »Nein. Ich kannte sie überhaupt nicht.«
    »Sie haben mir noch gar nicht verraten,
wie Sie heißen.«
    »Bengabo.«
    »Bengabo – und wie weiter?«
    »Nichts weiter!«
    Der Barkeeper verschwand hinter dem Tresen
und fragte noch immer leicht

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