WOVON EIN MILLIONÄR TRÄUMT
Augen sah, spürte sie, wie sich etwas in ihr veränderte. Das hier war ihre Chance, ihm zu entkommen! Sie könnte in ihre Wohnung fahren und ihre Wunden lecken, so lange sie nur wollte. Sie könnte ganz allein und ohne Verpflichtungen Stephen hinterherweinen und tonnenweise Schokoladeneis essen.
Sie hatte die Wahl: Wollte sie all das? Oder war ihr wichtiger, Zeit mit dem interessantesten Mann zu verbringen, der ihr jemals begegnet war? Auch wenn sie ihn nicht liebte. Auch wenn all das unweigerlich mit einem gebrochenen Herzen enden würde …
„Willst du damit sagen, dass du Charlottes Spa auch dann finanzierst, wenn wir uns nicht mehr sehen?“
„Ja.“
Bella stockte der Atem. „Nimm mich mit. Zu dir.“
Und genau das tat er. Michael gab Bella keine Zeit, es sich anders zu überlegen.
Kaum waren sie angekommen, führte er sie nach oben zu dem großen Bett, das sich ohne sie so leer angefühlt hatte, und liebte sie, wie er noch nie zuvor eine Frau geliebt hatte. Er sog den Duft ihrer Haut ein und genoss es, jeden Millimeter ihres Körpers zu berühren.
Dabei versuchte er, nicht daran zu denken, wie sehr er sie vermisst hatte, wie sehr er sie in ihrer Abwesenheit begehrt hatte. Wie hatte es nur passieren können, dass er derart abhängig von ihr war? Dass sie ihm derart unter die Haut ging? Er war noch immer eifersüchtig auf Stephen, auch wenn ihm bewusst war, wie irrational seine Gefühle waren. Am liebsten hätte Michael jede Erinnerung an diesen Idioten aus Bellas Gedächtnis gelöscht, dafür gesorgt, dass sie nur noch an ihn dachte. Er wollte, dass sie nichts und niemanden begehrte außer ihn.
Am nächsten Morgen brachte er es kaum über sich, sich von Bella loszureißen, doch er zwang sich zu seinem üblichen Fitnessprogramm. Als er mit seinem Training fertig war, entdeckte er, dass er eine neue Nachricht von Damien erhalten hatte. Seine Brüder kamen, jeweils mit Anhang, nach Atlanta, und zwar noch an diesem Nachmittag. Kein Hallo, kein Auf Wiedersehen, nur eine knappe Information in der SMS. Michael musste lächeln. In manchen Punkten würde sich sein Bruder wohl nie ändern.
Er kehrte ins Schlafzimmer zurück. Bella schlief immer noch tief und fest. Bei ihrem Anblick übermannte ihn das atemberaubende, alles verschlingende Bedürfnis, sie für immer an seiner Seite zu wissen. Doch er verdrängte es unwirsch und redete sich ein, dass all das nur eine Phase war, die bald zu Ende sein würde. Nichts war für die Ewigkeit, das hatte das Leben ihn gelehrt. Und mit Bella würde es auch nicht anders sein.
Er setzte sich auf die Bettkante und strich Bella über das weiche dunkle Haar. Seufzend schmiegte sie den Kopf an seine Hand. Und diese eine Geste war so vertrauensvoll, dass Michael schwer ums Herz wurde. Mühsam schluckte er und strich Bella zart über die Wange.
Flatternd hoben sich ihre Lider, und sie sah ihn aus ihren faszinierenden hellblauen Augen an. Dann seufzte sie erneut. „Guten Morgen“, murmelte sie. „Und, hast du heute Morgen schon trainiert, ein halbes Dutzend Unternehmen aufgekauft und einen afrikanischen Kleinstaat saniert?“
Er lachte und fuhr ihr durchs Haar. „Nein, heute habe ich es langsam angehen lassen und nur trainiert. Ich bin hier, um dich zu warnen: Meine Brüder kommen heute Nachmittag mit ihren Familien. Sie haben mich einfach überrumpelt.“
Fragend sah sie ihn an. „Möchtest du, dass ich verschwinde?“
„Ich will, dass du das tust, was du für das Richtige hältst“, erwiderte er ernst.
Sie setzte sich auf und zog die Decke um sich. „Na, das ist ja eine tolle Hilfe. Du könntest mir wenigstens verraten, ob du möchtest, dass sie von uns wissen, oder nicht.“
Aufmerksam betrachtete er sie. „Sie können gern von uns wissen. Du warst diejenige, die das hier geheim halten wollte.“
Bella biss sich auf die Lippe und suchte verlegen seinen Blick. „Um ehrlich zu sein, möchte ich deine Familie sehr, sehr gern kennenlernen.“
Ihre offenherzige Reaktion brachte ihn aus dem Konzept. „Ach, wirklich? Und woher der plötzliche Sinneswandel?“
„Na ja, wie viele Menschen gibt es schon, die sich trauen, Michael Medici zu überrumpeln?“ Sie lachte in sich hinein. „Ich kann sicher einiges von deinen Brüdern lernen.“
„Den beiden lasse ich vieles durchgehen. Wir haben so viel aufzuholen, dass es einfach dumm wäre, Nein zu einem spontanen Besuch zu sagen.“
Lächelnd nahm Bella seine Hand und schenkte ihm einen dieser Blicke, die bis tief
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