Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)
er zwar von einer Vernunftehe ausgegangen, allerdings war alles anders gekommen. Doch so war das Schicksal nun einmal. Es gab keinen Zweifel daran, dass er und Melissa füreinander bestimmt waren. So wie Louisa und Garrett.
Sie stellte sich vor, dass sie in einem Jahr glücklich miteinander verheiratet sein würden – und hoffentlich schon auf die Geburt ihres ersten Kindes warteten. Vielleicht wäre es dann ja auch schon auf der Welt. Sie wollte wahnsinnig gern in den Flitterwochen schwanger werden. Denn was gab es Wundervolleres, als ihre Verbindung damit zu feiern, ein neues Leben zu zeugen? Manche Frauen träumten von Karriere oder Reisen. Andere engagierten sich ihr Leben lang für wohltätige Einrichtungen. Louisa hingegen hatte immer Ehefrau und Mutter sein wollen. Obwohl manche diese Einstellung ziemlich altmodisch fanden, war es ihr größter Traum. Was konnte man sich schon mehr wünschen?
„Ach, übrigens“, sagte Chris. „Melissa und ich wollen am Samstag segeln gehen.“
„Darf sie das denn so kurz vor dem Entbindungstermin?“
„Solange sie sich nicht belastet und brav sitzen bleibt schon. Wir wollen noch so viel Zeit wie möglich auf dem Wasser verbringen, bevor die Babys da sind. Und du bist herzlich eingeladen mitzukommen. Garrett natürlich auch, wenn du ihn dabeihaben möchtest.“
Ihre Eltern würden am Sonntagmorgen nach England fliegen, weil ihr Vater zu einem Kontrolltermin bei seinem Arzt musste. Anne würde sie begleiten. Wenn Chris und Melissa auch unterwegs waren, konnte Louisa ein wenig Zeit mit Garrett allein verbringen – ohne dass ihnen ständig eins ihrer Familienmitglieder über die Schulter sah … Louisa überlegte, ob Aaron und Liv auch unterwegs sein würden.
„Vielleicht ein anderes Mal“, erwiderte sie lächelnd. „Ich habe schon etwas vor.“
Zumindest würde sie das. Sobald sie Garrett angerufen und ihn eingeladen hätte.
5. KAPITEL
Garrett hatte gerade das Haus betreten, als sein Handy klingelte. Das Display zeigte Louisas Privatnummer an. Nachdem sie gerade erst die Telefonnummern ausgetauscht hatten, hatte er nicht so bald mit einem Anruf gerechnet. Eigentlich hatte er sie bald anrufen wollen.
Inzwischen hätte es ihn nicht mehr überraschen sollen, dass Louisa ihm keine Gelegenheit gab, den nächsten Schritt zu unternehmen. Diese angeblich schüchterne und unschuldige Prinzessin schien alle tüchtig an der Nase herumgeführt zu haben. Sie verhielt sich überhaupt nicht wie eine unerfahrene Jungfrau.
Nachdem er sich am Telefon gemeldet hatte, fragte Louisa: „Ich störe dich doch nicht, oder?“
„Selbstverständlich nicht.“ Er legte Schlüssel und Brieftasche auf den Küchentresen und schlüpfte aus dem Jackett. „Ich bin gerade zur Tür hineingekommen.“
„Ich wollte dir nur noch mal sagen, wie sehr ich den Abend mit dir genossen habe.“
„Ich auch.“ Die Dinge entwickelten sich schneller, als er zu hoffen gewagt hatte.
„Und ich habe mich gerade gefragt, ob du Sonntagnachmittag schon etwas vorhast. Du würdest doch sicher gern bei mir vorbeikommen.“
Er lachte leise. „Ich schätze, es ist zu viel verlangt zu erwarten, dass ich derjenige bin, der dich um ein Date bittet.“
„Bin ich etwa zu forsch?“, fragte sie besorgt.
„Nein, kein bisschen. Ich mag Frauen, die wissen, was sie wollen.“
„Ich wollte dich nur erreichen, bevor du für Sonntag etwas anderes planen kannst.“
„Hätte ich etwas anderes geplant, hätte ich es für dich verschoben. Und um deine Frage zu beantworten: Ich würde sehr gern zu dir kommen. Natürlich nur, wenn es für deine Familie in Ordnung ist.“
„Selbstverständlich ist es das. Sie mögen dich alle.“
Das bedeutete wohl, er hatte den Aufnahmetest bestanden. – Nicht dass er daran jemals gezweifelt hätte.
„Vielleicht können wir picknicken“, schlug Louisa vor. „An der Klippe, dann haben wir den Blick aufs Meer.“
„Nur wir beide?“
„Meine Eltern und Anne fliegen nach England. Chris und Melissa segeln. Liv hat meistens im Labor zu tun, und wahrscheinlich wird Aaron ihr bei ihrer Arbeit helfen. Und solange ich auf dem Grundstück bleibe, brauche ich keine Bodyguards. Wir sind also allein.“
Ihm entging nicht der beschwingte Tonfall, mit dem sie ihm die Neuigkeiten verkündete. Unwillkürlich fragte Garrett sich, was sie wohl zu tun beabsichtigte – außer picknicken.
„Muffin ist natürlich auch dabei“, fügte sie hinzu.
„Muffin?“
„Mein Hund. Du hättest ihn
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