Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)
oder so etwas gewesen sein.“
„Wahrscheinlich. Warum wolltest du mich denn anrufen?“
„Es tut mir schrecklich leid, aber mir ist etwas dazwischengekommen, und ich muss unser Date absagen.“
Jetzt musste Louisa auch lachen. „Wirklich?“, fragte sie.
Garrett schwieg einen Augenblick. „Also“, sagte er schließlich. „Das ist nicht unbedingt die Reaktion, mit der ich gerechnet habe.“
„Ich lache ja nur, weil ich dir gerade sagen wollte, dass ich unser Treffen absagen muss.“
„Hm, das ist ganz schön seltsam, oder?“
„Hoffentlich können wir uns in der Woche treffen.“
„Sicher. Die erste Wochenhälfte wird bei mir ein bisschen stressig, aber wie wäre es mit Donnerstagabend?“
Das schien Louisa noch eine Ewigkeit hin zu sein, aber zumindest hatte sie dann Zeit, um Melissa im Krankenhaus zu besuchen. „Ich muss dich aber warnen. Falls du mit mir irgendwohin fahren willst, muss ich Chris zwei Tage vorher Bescheid sagen, damit sich der Sicherheitsdienst darauf einstellen kann.“
„Gut, dann rufe ich dich am Dienstag an.“ Im Hintergrund hörte sie eine Lautsprecherdurchsage, aber Louisa verstand nicht, was gesagt wurde. „Entschuldigung, Louisa, ich muss jetzt los. Wir sprechen uns Dienstag.“
Bevor sie sich verabschieden konnte, hatte Garrett die Verbindung unterbrochen. Erst jetzt fiel Louisa auf, dass sie ganz vergessen hatte zu fragen, warum er die Verabredung verschieben musste. Bestimmt war es etwas sehr Wichtiges. Und sie konnten natürlich noch am Dienstag darüber sprechen.
Der Gedanke, Garrett erst am Donnerstag wiederzusehen, gefiel ihr absolut nicht. Doch die Vorfreude würde das nächste Treffen mit ihm zu etwas ganz Besonderem machen.
7. KAPITEL
Den Sonntagmorgen verbrachte Garrett inmitten einer Schar von Ärzten, Krankenschwestern und Vertretern des häuslichen Pflegediensts, den er für seinen Bruder engagieren wollte. Da Ian bereits am folgenden Morgen entlassen werden sollte, hatte Garrett keine Zeit zu verlieren.
Zwar gefiel ihm die Vorstellung, dass Ian die nächsten sechs Wochen bei ihm zu Hause wohnen würde, nicht besonders. Aber Garrett tröstete sich damit, dass sein Bruder zumindest körperlich nicht in der Lage sein würde, sich mit irgendwelchen kostbaren Gegenständen aus dem Staub zu machen.
Um fünfzehn Uhr waren endlich alle Vorbereitungen abgeschlossen und die Verträge unterzeichnet. Als Garrett den Flur entlang zum Fahrstuhl ging, hörte er, wie jemand seinen Namen rief. Er drehte sich um. Und im nächsten Moment erblickte er Louisa, die von zwei sehr großen und finster dreinblickenden Bodyguards flankiert wurde.
Seltsamerweise war sein erster Gedanke, Louisa an sich zu ziehen und zu küssen. Und genau das hätte er auch getan, wären da die Sicherheitsleute nicht gewesen.
„Habe ich doch richtig gesehen“, sagte Louisa glücklich lächelnd. „Was machst du denn hier? Besuchst du Melissa?“
„Melissa?“, fragte er.
Sie kam auf ihn zu und bedeutete den Bodyguards mit einer unauffälligen Handbewegung, ihr nicht zu folgen. „Prinzessin Melissa, meine Schwägerin.“
„Nein. Ist sie denn hier?“
„Im Privatflügel der Familie“, erwiderte sie und deutete hinter sich. „Sie ist letzte Nacht hierher gekommen, weil die Wehen zu früh eingesetzt haben. Deswegen musste ich unser Date verschieben.“
„Oh, das habe ich nicht gewusst. Ich besuche einen … Geschäftspartner. Er hatte gestern einen Unfall.“
„Oh. Das tut mir leid. Geht es ihm gut?“
„Er ist ziemlich mitgenommen, kommt aber wieder auf die Beine.“
„Hast du deswegen unser Treffen abgesagt? Um hierherzukommen?“
Er nickte. „Unheimlich, oder?“
„Ziemlich. Wenn wir gewusst hätten, dass wir beide hierher müssen, hätten wir ja eine Fahrgemeinschaft bilden können“, erwiderte sie in scherzhaftem Ton.
„Ja. Nur dass ich schon hier gewesen bin, als ich dich angerufen habe“, entgegnete er lächelnd.
„Es muss ja ein sehr guter Freund von dir sein, wenn du den ganzen Tag hier verbringst.“
„Wir kennen uns schon fast das ganze Leben.“ Er wusste, dass er Louisa eigentlich lieber die Wahrheit sagen sollte, aber im Augenblick war ihm einfach nicht danach. Mit ein bisschen Glück war Ian bald gesund und für immer aus Garretts Leben verschwunden. Und die königliche Familie würde nie von ihm erfahren. „Geht es Melissa gut?“
„Ja, aber sie muss mindestens vier Wochen lang im Bett bleiben – sicherheitshalber hier im
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