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Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)

Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)

Titel: Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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immer noch telefonieren.“
    „Das würde ich sehr gern. Wenn es wirklich so schlimm ist, wie Anne meint, werde ich jemanden zum Reden brauchen.“
    „Ich habe Tag und Nacht ein offenes Ohr für dich, versprochen.“
    Ernst sah sie ihn an. „Garrett? Ich habe schreckliche Angst vor dem, was mich in England erwartet.“
    „Was auch immer es ist, du wirst damit zurechtkommen. Du bist stärker, als du denkst.“
    Das hoffte sie. „Ach, ich bin so froh, dass ich das nicht allein durchstehen muss. Ich bin sehr froh, dass wir uns begegnet sind, Garrett.“
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ohne mich wärst du auch nicht allein. Du hast deine Familie.“
    „Ja, aber meine Verwandten sehen mich mit anderen Augen als du. Sie nehmen mich nicht besonders ernst. Und ich weiß, dass du dir wirklich etwas aus mir machst. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte.“
    „Darüber brauchst du dir niemals Sorgen zu machen“, erwiderte er rau.
    Sie fragte sich, ob er ihr damit einen Heiratsantrag machen wollte, ohne die entscheidenden Worte auszusprechen. Aber im Grunde war es ihr gleichgültig, denn im Augenblick war sie einfach nur dankbar, ihn zu haben. „Wie viel Zeit hast du noch?“
    Er sah auf seine Armbanduhr. „Ein paar Minuten. Wieso?“
    Sie griff unter sein Jackett. „Na ja, wenn wir uns schon ein paar Tage lang nicht sehen, sollten wir die wenige Zeit sinnvoll nutzen. Meinst du nicht?“
    „Wirklich?“, fragte er lächelnd.
    „Aber wenn du nur ein paar Minuten Zeit hast …“
    Lächelnd schlang er die Arme um sie und drängte sie rückwärts zum Bett. „Ich nehme mir einfach die Zeit.“ Verlangend sah er sie an.
    Und als er später zur Arbeit aufbrach, war er sehr spät dran.
    Wie versprochen rief Garrett sie an. Louisa war froh, dass sie mit ihm reden konnte. Denn in London war es nicht so schlimm, wie Anne angedeutet hatte – es war schlimmer.
    Ihr Vater schien seit seiner Abreise von der Insel um Jahrzehnte gealtert zu sein. Er war abgemagert und wirkte, als hätte ihn jegliche Vitalität verlassen. Als Louisa ihn zur Begrüßung umarmte, fühlte er sich zerbrechlich an und nicht mehr im Entferntesten wie der energiegeladene König, der er einst gewesen war. In diesem Moment wusste Louisa, dass ihr Vater nie wieder regieren würde. Anne hatte recht gehabt – er hatte seinen Kampfgeist verloren, und es war nur noch eine Frage der Zeit. Seltsamerweise tat es ihr jedoch vor allem für ihre Mutter leid. Sie wirkte völlig erschöpft und dem Zusammenbruch nahe.
    „Erzähl mir von diesem neuen Mann in deinem Leben“, forderte ihr Vater sie auf und versuchte, fröhlich zu klingen, doch seine Stimme war brüchig und schwach.
    „Er ist wunderbar: attraktiv, klug und witzig.“
    „Klingt nach mir“, erwiderte er augenzwinkernd. „Ich brenne darauf, ihn kennenzulernen. Dein Bruder spricht ja in den höchsten Tönen von ihm.“
    Es war seltsam. Bisher hatte sich ihre Beziehung zu Garrett ganz anders entwickelt, als Louisa es sich in ihren Träumen ausgemalt hatte. Sie hatte sich vorgestellt, dass Garrett der Ritter in der glänzenden Rüstung wäre, der sie zu sich in sein Traumreich nähme. Sie würden zusammen festlich essen und ausgefallene Reisen unternehmen. Doch dank der Sicherheitsmaßnahmen hatten sie bisher noch nicht einmal ein richtiges Date gehabt! Und Garrett hatte sie nicht mit teuren Geschenken überhäuft, wie es die Männer vor ihm getan hatten. Überhaupt hatte er sie nicht wie ein Mitglied der königlichen Familie behandelt, sondern schlicht als Mensch. Das Verrückte war, dass genau das Louisa sehr gefiel. Indem er genau das Gegenteil von dem getan hatte, was sie erwartet hatte, hatte er ihr Herz erobert.
    „Ich habe es ja schon öfter gesagt. Aber dieses Mal glaube ich wirklich, dass er der Richtige ist. Ich bin gern mit ihm zusammen. Und ich mag mich, wenn ich mit ihm zusammen bin.“
    „Und das heißt?“, fragte ihre Mutter.
    „Ich selbst. Und er mag mich so wie ich bin.“
    „Willst du damit sagen, dass ich doch noch eine meiner Töchter zum Altar führen werde?“, fragte ihr Vater.
    „Es sieht danach aus“, erwiderte Louisa und hoffte inständig, dass ihr Vater dazu in der Lage sein würde. „Garrett hat mich bis jetzt zwar noch nicht gefragt, aber ich habe das Gefühl, dass er es bald tun wird.“
    „Dann sagst du uns doch sofort Bescheid!“, meinte ihre Mutter.
    „Versprochen.“
    Sie unterhielten sich eine Weile über dieses und jenes. Ihre Eltern

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