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Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)

Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)

Titel: Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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große Vorteil an Naivität. Dann denkt man über so etwas nämlich gar nicht nach. Man lebt in einer Seifenblase und glaubt daran, dass alles in Ordnung kommt.“
    „Ja, aber man kann nicht ewig so leben. Irgendwann zerplatzen Seifenblasen immer.“
    Vielleicht war ihr genau das passiert. Ihre Seifenblase war zerplatzt, denn zum ersten Mal im Leben fehlte ihr die Antwort. Louisa glaubte nicht mehr daran, dass alles gut werden würde.
    „Sobald ich aus dem Bett kann, sage ich Chris, dass ich ihn heute auf gar keinen Fall vertreten kann. Außerdem bist du im Small Talk und bei gesellschaftlichen Anlässen viel besser als ich.“
    „Und wenn er Nein sagt?“
    „Er hat keine Wahl. Entweder du oder Aaron. Und wir beide wissen, dass Aaron es nicht tun will.“
    Louisa hatte sich so viele Jahre lang danach gesehnt, von ihrer Familie ernst genommen zu werden und Verantwortung übertragen zu bekommen – und jetzt fürchtete sie sich plötzlich davor. Was, wenn sie nicht gut genug war? Wenn sie einen Fehler machte? Rein formal gesehen war sie seit neun Jahren volljährig, aber sie fühlte sich, als wäre sie erst vor Kurzem richtig erwachsen geworden. Jetzt wurde es endlich Zeit. Doch sie müsste sich ihrer größten Angst stellen.
    „Ich muss mit Garrett reden“, erklärte sie und stand auf.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Anne stirnrunzelnd. „Du siehst aus, als wolltest du gleich eine Bombe zünden.“
    Für sie selbst würde es vielleicht drastisch sein. „Nein, nein, alles okay“, erwiderte Louisa beruhigend. Zumindest war alles soweit in Ordnung, wie es unter den Umständen möglich war.
    Als Louisa Garrett anrief, ging niemand an den Apparat. Sie überlegte gerade, ob sie es auf seinem Handy versuchen sollte, da klopfte Geoffrey an die Tür.
    „Ihr habt Besuch, Eure Hoheit.“
    Besuch? So früh? Ach, es konnte doch nur ein Mensch sein! Voller Vorfreude lief Louisa zur Tür und riss sie auf. Tatsächlich stand Garrett vor ihr, er trug einen Anzug, und lächelte. Er sah umwerfend gut aus.
    „Überraschung“, sagte er.
    „Danke, Geoffrey.“ Louisa griff nach Garretts Hand und zog ihn in ihr Zimmer. Sobald Geoffrey die Tür geschlossen hatte, umarmte sie Garrett. Sicher sah sie im Schlafanzug und mit ungekämmtem Haar grauenhaft aus, aber sie freute sich so sehr, Garrett zu sehen, dass es ihr nichts ausmachte.
    „Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt“, entschuldigte Garrett sich.
    „Nein, ich bin schon eine Weile wach.“ Sie schmiegte die Wange an sein Jackett und atmete den Duft seines Aftershaves ein. „Und selbst wenn ich noch geschlafen hätte, könnte ich mir keine schönere Art vorstellen, geweckt zu werden.“
    Er küsste sie aufs Haar. „Du hast mir gefehlt, Prinzessin.“
    Vor Glück ging ihr das Herz über. „Du hast mir auch gefehlt. Aber wie hast du Geoffrey dazu gebracht, dich hierher zu bringen?“
    „Ich habe gelogen und behauptet, du würdest mich erwarten. Na ja … Wir sind zwar für heute Abend verabredet, aber ich wollte nicht mehr so lange warten.“
    Louisa seufzte. Sie wollte es nicht, ihr blieb jedoch keine andere Wahl, als das Treffen zu verschieben. „Wäre es schlimm, wenn ich unsere Verabredung absage?“
    „Das würde wohl von deiner Begründung abhängen.“
    „Ich habe darüber nachgedacht, was Anne über unseren Vater gesagt hat. Wenn sie recht hat, dann bleibt mir nicht mehr viel Zeit mit ihm. Er ist noch über eine Woche in England, vielleicht sogar noch länger. Ich finde, ich sollte bei ihm sein – zumindest für ein paar Tage.“
    „Das klingt nach einer guten Idee“, erwiderte Garrett.
    Lächelnd sah sie ihn an. „Wirklich?“
    „Louisa, er ist dein Vater.“ Sanft berührte er ihre Wange. „Natürlich sollte er an erster Stelle stehen.“
    „Ich würde heute Nachmittag fliegen und entweder Mittwoch oder Donnerstag zurück sein.“
    „Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Und ich werde immer noch da sein, wenn du wiederkommst.“
    „Versprochen?“
    Er lächelte. „Versprochen.“
    „Habe ich dir schon gesagt, wie wunderbar du bist?“
    „Ja, aber ich höre es gern noch einmal.“ Bei seinem amüsierten Tonfall musste Louisa ebenfalls lächeln. „Dann muss unsere Reise nach Cabo also noch ein bisschen warten.“
    „Bist du deswegen böse?“
    „Natürlich nicht.“
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. „Du bist wunderbar, und ich werde dich vermissen.“
    „Du bist doch nicht auf einem anderen Planeten. Wir können

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