Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)
vorzufinden. Eigentlich gefiel ihm inzwischen sogar, dass Ian da war.
Als er die Küche betrat, fand er seinen Bruder jedoch nicht allein vor.
„Louisa?“, fragte er erstaunt.
Zufrieden lächelnd saß sie Ian am Küchentisch gegenüber. Vor ihr stand eine halb volle Flasche Bier. „Na, überrascht, mich zu sehen?“
Ohne darüber nachzudenken, ging er um den Tisch herum und hob Louisa hoch. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und presste sich an ihn. Und mit einem Mal fiel der Stress der vergangenen Tage von ihm ab und wich einer angenehmen Ruhe. Nachdem Garrett sie wieder heruntergelassen hatte, atmete er den Duft ihres Haars und ihrer Haut ein – und genoss das Gefühl, wie sie sich eng an ihn schmiegte. Wäre Ian nicht da, könnten wir … dachte er. Louisa schien sich allerdings nicht an der Gegenwart seines Bruders zu stören. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Garrett auf den Mund. Es war kein übermäßig leidenschaftlicher Kuss, aber besonders keusch war er auch nicht. Den Biergeschmack fand Garrett überaus anziehend.
„Ich habe gedacht, du kommst erst morgen nach Hause“, sagte er.
Sie lächelte ihn an. „Ich habe dich vermisst und wollte dich überraschen. Ich habe die Bodyguards sogar gezwungen, sich zu verstecken.“
Tatsächlich war Garrett nicht das Geringste aufgefallen. „Überraschung gelungen. Wie lange bist du denn schon da?“, fragte er.
„Erst seit einer Stunde oder so.“
„Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich früher nach Hause gekommen.“
„Ist schon okay.“ Sie lächelte Ian zu. „Dein Bruder und ich haben uns in der Zwischenzeit sehr gut unterhalten.“
Garrett warf seinem Bruder einen neugierigen Blick zu. „So? Habt ihr das?“
„Keine Sorge.“ Ian lachte. „Ich habe ihr nichts Peinliches über dich erzählt.“
Und hoffentlich auch nichts Kompromittierendes ausgeplaudert, dachte Garrett. Würde es von nun an immer so sein? Musste er ständig befürchten, dass sich jemand verplapperte und Louisa die Wahrheit erfuhr? Denn die würde sie sicher nicht gut aufnehmen. Doch im Augenblick zählte für ihn einfach, dass sie da war. „Wie lange kannst du bleiben?“
„Ich habe Chris gesagt, dass ich heute Nacht nicht nach Hause komme.“ Sie deutete in den Flur. „Können wir vielleicht oben weiterreden?“
Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, gab es etwas Ernstes zu besprechen. Vielleicht hatte Ian sich doch verplappert. „Klar.“
Er warf seinem Bruder einen fragenden Blick zu, doch Ian zuckte nur die Schultern.
„Es ist wirklich nett gewesen, mit dir zu reden“, sagte Louisa, als sie Ian eine gute Nacht wünschte.
„Ganz meinerseits“, entgegnete Ian.
„Es wird prima funktionieren.“
Ian lächelte und nickte.
Garrett fragte sich, wovon die beiden sprachen. Aber noch brennender interessierte ihn, was Louisa vorhatte. Irgendwie war sie heute Abend anders. Vielleicht liegt es an ihrer Kleidung, dachte er, während sie vor ihm die Treppe hinaufging. Ihr Outfit war für Louisas Verhältnisse etwas gewagt. Sie trug ein ärmelloses, blassrosafarbenes Top, das so durchsichtig war, dass er deutlich die Umrisse ihres BHs darunter erkannte. Der rote Rock endete einige Zentimeter über den Knien, dazu trug sie weiße Riemchensandalen mit kleinem Absatz. Was war wohl in London geschehen?
„Wie geht es deinem Vater?“, fragte er, als sie oben angekommen waren.
„Er ist sehr … friedlich.“
„Das ist doch gut, oder?“
Sie nickte und folgte ihm ins Schlafzimmer. Sobald er die Tür geschlossen hatte, drehte er sich zu Louisa um. Er wollte jetzt wissen, worüber sie mit ihm sprechen wollte. Doch bevor er auch nur ein Wort hätte sagen können, hatte sie sich ihm bereits in die Arme geworfen und drückte ihn an sich. Weil es ihr offensichtlich guttat, erwiderte er diese Geste.
„Ich habe dich so sehr vermisst“, gestand sie ihm und schmiegte das Kinn an seine Brust.
Dabei kitzelte ihn ihr Haar. „Ich dich auch.“
„Ich habe viel über uns und unsere Zukunft nachgedacht. Alles schien immer so sicher zu sein, aber jetzt hat sich so vieles verändert. Ich habe mich verändert.“
„Ja, das habe ich vorhin schon gespürt.“
„Garrett, ich glaube, ich bin erwachsen geworden.“
„Was hast du gemeint, dass sich in Bezug auf uns etwas verändert habe?“
„Ich wollte ja eigentlich mit dem Sex bis zur Ehe warten, aber vielleicht ist das keine so gute Idee.“
In der letzten Zeit hatte er sich immer wieder ausgemalt, wie
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