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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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verliebten uns in dieses Land, und wir nannten es Draenor.«
    Durotan nickte. Er hatte den Begriff schon zuvor gehört. Er mochte dieses Wort, wie es auf seiner Zunge klang, wenn er es aussprach. Die Orcs hatten keinen anderen Begriff für diesen Ort. Sie nannten ihn
Welt.
    »Es ist ein Begriff aus unserer Sprache, daher sind wir nicht so eingebildet zu glauben, die Orcs benützten ihn auch. Doch so haben wir das Land genannt, und wir lieben Draenor innig. Es ist eine schöne Welt, und wir haben schon viele Welten gesehen.«
    Orgrim schnappte nach Luft. »Ihr habt andere Welten gesehen?«
    »In der Tat, das haben wir. Und wir haben viele Völker getroffen.«
    »Völker wie die Orcs?«
    Velen lächelte sanft. »Es gibt nichts, das mit den Orcs vergleichbar wäre«, sagte er, und Respekt klang in seiner Stimme. »Ihr seid einzigartig auf unseren Reisen.«
    Durotan und Orgrim schauten einander an und richteten sich in den Stühlen ein wenig auf.
    »Aber ja, wir reisten eine ganze Weile lang, bevor wir dieses Land fanden. Hier sind wir nun, und hier werden wir sterben.«
    Durotan brannte darauf, mehr zu erfahren. Er wollte fragen, wie lange sie gereist waren, wie ihre Heimatwelt gewesen war, warum sie sie verlassen hatten. Aber da war etwas in Velens zeitlosem Gesicht, das ihm sagte, dass der Anführer der Draenei ihm diese speziellen Fragen nicht beantworten würde, auch wenn er ihm zu fragen erlaubt hatte.
    Stattdessen fragte er, wie ihre Waffen und ihre Magie funktionierten.
    »Unsere Magie entspringt der Erde«, erklärte Durotan. »Die Schamanen und die Ahnen entlocken sie ihr.«
    »Unsere Magie entspringt einer anderen Quelle«, entgegnete Velen. »Ich glaube aber nicht, dass ihr sie verstehen würdet, würde ich sie erklären.«
    »Wir sind nicht dumm!«, sagte Orgrim entrüstet.
    »Vergebt mir, wenn ich den Eindruck erweckte, dies zu glauben«, sagte Velen sofort, und er sagte es so offen und ehrlich, dass Durotan erneut beeindruckt war. »Euer Volk ist weise, und ihr beiden seid intelligent. Aber... ich glaube nicht, dass ich die passenden Worte in eurer Sprache kenne. Ich bezweifle nicht, dass ihr es verstehen würdet, hätte ich genügend Zeit und wüsste das entsprechende Vokabular, aber...«
    Selbst in der Erklärung schien er nach Worten zu suchen. Durotan dachte an diese Magie, die ganze Städte verbergen konnte, dachte an das unheimliche weiche Metall, das irgendwie mit Edelsteinen und Stein verschmolzen war, und erkannte, dass Velen recht hatte: Es gab keinen Orc, der das alles innerhalb eines einzigen Abends begriffen hätte. Obwohl er vermutete, dass Mutter Kashur mehr Verständnis würde aufbringen können als jeder andere Orc, und er fragte sich, warum die beiden Völker nicht miteinander redeten.
    Die Unterhaltung wandte sich gewöhnlicheren Dingen zu. Die beiden Jungen erfuhren, dass tief im Wald von Terokkar ein Ort lag, der den Draenei heilig war und den sie Auchindoun nannten. Dort wurden die Toten bestattet, im Boden vergraben, anstatt sie auf Scheiterhaufen zu verbrennen. Durotan hielt das für merkwürdig, doch er hielt seine Zunge im Zaum. Telmor lag dieser »Stadt der Toten« am nächsten, und Velen war gekommen, um jemanden zu beerdigen, der im Kampf gegen jenen Oger gefallen war, der Orgrim und Durotan last getötet hatte.
    Normalerweise, so erklärte Velen, lebte er an einem schönen Ort, genannt »Tempel von Karabor«. Es gab noch andere Draenei-Städte; die größte davon lag im Norden und hieß Shattrath.
    Schließlich war das Mahl beendet. Velen seufzte. Sein Blick ruhte auf den leeren Tellern. Aber Durotan war sicher, dass der Prophet sie nicht sah.
    »Ihr müsst mich entschuldigen«, sagte Velen und stand auf. »Es war ein langer Tag; ich muss meditieren, bevor ich schlafen gehe. Es war mir eine Ehre, euch kennengelernt zu haben, Durotan vom Frostwolf-Clan und Orgrim vom Schwarzfels-Clan. Ich hoffe, ihr schlaft gut und tief. Ihr seid sicher innerhalb dieser Mauern, wo niemand von eurem Volk je zuvor war.«
    Durotan und Orgrim standen ebenfalls auf und verneigten sich. Velen lächelte mit dem seltsamen Anflug von Leid, das Durotan vorher schon bei dem Anführer der Draenei gesehen hatte.
    »Wir werden uns wiedersehen, junge Freunde. Gute Nacht.«
    Die beiden Orcs verließen kurz nach ihm den Raum. Sie wurden zu ihren Zimmern gebracht und schliefen tatsächlich tief und fest. Durotan hatte einen Traum von einem alten Orc, der still neben ihm saß, und fragte sich, was das wohl

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