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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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komme.«
    »Ich wünschte, ich hätte deine Zuversicht, mein Prophet«, entgegnete Restalaan resigniert und verneigte sich tief. »Ich werde eine kleine Gruppe als Begleitung mitschicken. Und sie wird unbewaffnet sein.«
     
     
    Das Große Wesen, Kil'jaeden, besuchte Ner'zhul häufiger. Am Anfang nur im Traum, wie seine Ahnen. Er kam in der Nacht, wenn Ner'zhul tief schlief. Die Droge machte seinen Körper schwer, öffnete aber Ner'zhuls Geist für Kil'jaedens Einflüsterungen. Er sparte nicht mit Lob und verriet ihm Pläne für zukünftige Siege der Orcs.
    Ner'zhul war glücklich. Jeden Brief, den die Blutfalken von den Clans brachten, las er eifrig.
    Wir sind auf zwei Kundschafter gestoßen, weit weg von jeder Hilfe,
schrieb der Häuptling vom Clan der Zerschmetterten Hand.
Es war leicht, sie zu töten, sie waren uns unterlegen.
    Der Clan des Blutenden Auges berichtet dem großen Ner'zhul stolz, dass wir ihm in allen Belangen gehorcht haben,
stand in einem anderen Brief.
Wir haben uns mit dem Clan des Lachenden Schädels verbündet und so die Zahl der bewaffneten Krieger mehr als verdoppelt, die wir gegen den verschlagenen Feind schicken. Unserer Auffassung nach sucht der Thunderlord-Clan Verbündete. Wir werden ihnen mo
rgen einen Kurier schicken.
    »Ja«, sagte Kil'jaeden und lächelte. »Siehst du, wie sie alle zusammenkommen, wenn sie einen triftigen Grund haben? Vorher hätten sich die Clans gegenseitig herausgefordert, wenn sich ihre Wege gekreuzt hätten. Nun teilen sie ihr Wissen, teilen Vorräte und Waffen, arbeiten zusammen, um einem Feind entgegenzutreten, der euch alle zerstören will.«
    Ner'zhul nickte, aber er fühlte einen plötzlichen Stich. Es war herrlich gewesen, endlich dieses schöne, machtvolle Wesen zu treffen, obwohl es so sehr wie die verhassten Draenei aussah, aber er hatte seitdem Rulkan nicht mehr gesehen. Er vermisste sie. Er fragte sich, warum sie ihn nicht mehr besuchte.
    Zögerlich sagte er: »Rulkan...«
    »Rulkan hat ihren Teil erfüllt, indem sie mich mit dir zusammenbrachte, Ner'zhul«, beruhigte ihn Kil'jaeden. »Du weißt, ihr geht es gut, und sie ist glücklich, du hast sie gesehen. Wir brauchen sie nicht mehr als Medium. Nicht jetzt, da ich von deinem Wert überzeugt bin.«
    Und wie zuvor füllte sich Ner'zhuls Herz mit Freude. Und dennoch, trotz des Trostes und der freundlichen Worte Kil'jaedens, blieb diesmal etwas zurück, und er wünschte sich, mit seiner Frau sprechen zu können.
     
     
    Ner'zhul war tief in Gedanken, als Gul'dan ihm das Schreiben brachte. Der Schüler verneigte sich und überreichte seinem Meister das Stück Pergament, das steif von einer blauen Flüssigkeit war.
    »Was ist das?«, fragte Ner'zhul, als er das Pergament entgegennahm.
    »Das wurde einem Draenei weggenommen, der vom Süden kam«, antwortete Gul'dan.
    »Einer Gruppe?«
    »Ein einzelner Kurier. Keine Waffen, nicht mal ein Reittier. Der Dummkopf
lief.«
Gul'dans Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, und er gluckste.
    Ner'zhul schaute auf das Pergament und erkannte, dass die blauen Flecken das Blut des Kuriers waren. Warum nur hatte sich dieser Idiot allein und unbewaffnet ins Herz des Schattenmond-Clans gewagt?
    Er faltete das Pergament vorsichtig auseinander, um es nicht zu zerreißen, und begann zu lesen. Als die Blicke seiner braunen Augen über die Worte flogen, war der Raum plötzlich von einem hellen Leuchten erfüllt, und beide Schamanen hoben schützend die Arme vor die Augen.
    »Lies es laut, großer Ner'zhul!«, sagte Kil'jaeden schmeichelnd. »Teile dein Wissen mit mir und deinem treuen Schüler.«
    »Ja, bitte, Meister«, sagte Gul'dan begierig.
    Als Ner'zhul das Schreiben las, überkamen ihn das erste Mal, seit er mit seiner geliebten Rulkan gesprochen hatte, Zweifel.
     
     
    An Ner'zhul, Schamane des Schattenmond-Clans, der Prophet Veten von den Draenei sendet dir Grüße. In jüngster Zeit wurden viele meines Volks von den Orcs angegriffen. Ich verstehe nicht, warum. Seit Generationen haben Dein und mein Volk friedlich und in Toleranz miteinander gelebt. Ein Zustand, der uns beiden genutzt hat. Wir haben niemals die Waffen gegen einen Orc gehoben. Stattdessen haben wir einst die Leben von zwei jungen Orcs gerettet, die sich unwissentlich in Gefahr begeben hatten...
     
     
    »Ah«, unterbrach Gul'dan den Schamanen, »daran erinnere ich mich. Durotan, der jetzt der Häuptling des Frostwolf-Clans ist, und Orgrim Schicksalshammer.«
    Ner'zhul nickte abwesend, seine Gedanken

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