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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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auf. Er ging im Zelt auf und ab und ballte dabei immer wieder die Hände. Dann seufzte er lang und tief, und der Ärger verrauchte.
    »Velen, deine Worte sind nichts anderes als Holz im Feuer unserer Wut«, sagte er ruhig. »Euer Anspruch ist arrogant und anmaßend. Dadurch werden nur die bestätigt, die bereits jetzt schon euer Volk vernichten wollen, auf das Wort unserer Ahnen hin. Ich verstehe mich selbst nicht, aber du bittest mich, zwischen Leuten, denen ich vertraue, und Traditionen, mit denen ich aufgewachsen bin, und deinem Wort zu wählen.«
    Er drehte sich und sah den Draenei an. »Ich wähle mein Volk, das musst du wissen. Wenn du und ich uns von Angesicht zu Angesicht auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen, werde ich mich nicht zurückhalten.«
    Velen blinzelte neugierig. »Du... wirst mich nicht zu Ner'zhul bringen?«
    Durotan schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn er dich haben will, hätte er selbst kommen müssen. Er hat mich beauftragt, mich deiner anzunehmen, und ich habe meine Pflicht, wie ich es sehe, erfüllt.«
    »Du wurdest beauftragt, einen Gefangenen zu ihm zu bringen«, sagte Velen.
    »Ich sollte mich mit dir treffen und dir zuhören«, erwiderte Durotan. »Hätte ich dich im Kampf gefangen genommen, dir die Waffe aus der Hand geschlagen und dich zu Boden gekämpft,
dann
wärst du mein Gefangener. Aber es liegt keine Ehre darin, einen Feind zu fesseln, der seine Hände willig dem Strick entgegenstreckt. Wir kommen so nicht weiter, du und ich. Du bestehst darauf, dass du den Orcs nichts Böses willst. Meine Anführer und die Geister meiner Ahnen erzählen mir etwas anderes.«
    Wieder kniete sich Durotan vor den Draenei. »Sie nennen dich Prophet, kennst du denn die Zukunft? Wenn ja, dann sag mir, was wir tun können, um das Schlimmste zu verhindern. Ich möchte kein unschuldiges Leben opfern, Velen. Gib mir etwas, irgendwas, das ich zu Ner'zhul bringen kann und das beweist, dass du die Wahrheit sprichst!«
    Er erkannte, dass er bettelte, aber das störte ihn nicht. Er liebte seine Gefährtin, seinen Clan, sein Volk. Er hasste, was er sah: eine ganze Generation, die sich kopfüber ins Erwachsensein stürzte, mit blindem Hass in ihren Herzen. Wenn es etwas daran ändern konnte, vor einem merkwürdigen Wesen zu betteln, dann bettelte er eben.
    Die blauen Augen schauten unbeschreiblich mitfühlend. Velen streckte die bleiche Hand aus und legte sie auf Durotans Schulter. »Die Zukunft ist nicht wie ein Buch, das man lesen kann«, sagte er ruhig. »Sie verändert sich ständig. Wie das Wasser oder der Wirbel im Sand. Mir werden verschiedene Einsichten gewährt, aber nicht mehr. Ich fühlte sehr stark, dass ich unbewaffnet kommen musste, und sieh, ich werde nicht vom größten Schamanen der Orcs empfangen, sondern von einem, der einst sicher unter meinem Dach schlief. Ich glaube nicht, dass dies ein Zufall ist, Durotan. Und wenn irgendetwas getan werden kann, um weiteres Töten zu verhindern, dann liegt das bei den Orcs, nicht bei den Draenei. Alles, was ich machen kann, ist dir zu sagen, was ich bereits gesagt habe. Der Lauf des Flusses kann verändert werden. Aber ihr seid diejenigen, die das tun müssen. Das ist alles, was ich weiß, und ich bete, dass es genug ist, um mein Volk zu retten.«
    Der Blick aus seinem alten, merkwürdig zerknitterten Gesicht und der Ton seiner Stimme sagten Durotan, was seine Worte nicht taten: dass Velen nicht glaubte, dass es genug sein würde, um sein Volk zu retten.
    Durotan schloss die Augen für einen Moment, dann stand er auf und trat zurück. »Wir werden die Steine behalten«, sagte er. »Welche Kräfte in ihnen schlummern werden unsere Schamanen herausfinden.«
    Velen nickte traurig. »Das habe ich erwartet. Aber ich musste sie mitbringen, ich musste darauf vertrauen, dass wir einen Weg hier herausfinden würden.«
    Wie konnte es sein, fragte sich Durotan, dass er sich im Moment einem vermeintlichen Feind näher fühlte als den geistigen Führern seines eigenen Volkes? Draka mochte es wissen. Sie wusste immer alles. Sie hatte nichts gesagt, weil sie wusste, dass er diese Wahrheit selbst herausfinden musste. Aber er würde in dieser Nacht mit ihr sprechen, allein in ihrem Zelt.
    »Steh auf«, sagte er, und dabei verbarg er kaum seine Gefühle. »Du und deine Begleiter könnt in Sicherheit ziehen.« Er grinste plötzlich. »So sicher es in der Dunkelheit ohne Waffen sein mag. Wenn ihr außerhalb unseres Territoriums zu Tode kommt, ist es nicht unsere

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