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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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das sie gehört hatte. Offensichtlich war etwas geschehen, was die Stränge dazu gebracht hatte, sich zu lösen. Sie achtete auf die Arbeit der Skardyns und versuchte zu erkennen, was sie taten. Vielleicht lieferten sie ihr den Schlüssel, um den Leviathan zu befreien.
    Aber wollte sie ihn wirklich befreien? Das war die Frage, die sich Iridi schon seit Beginn ihrer Reise stellte.
    Es gibt nur einen Weg. Ich muss versuchen, diesen Netherdrachen einzuschätzen.
    Selbst Krasus hätte sie ungläubig angesehen, wenn er ihre Entscheidung gekannt hätte. Die Draenei wusste nur zu gut, dass kein einziger ihrer aktuellen Begleiter – und nur wenige ihrer eigenen Standesgenossen – diesen Weg gewählt hätten. Was über die Netherdrachen bekannt war, stärkte nicht gerade das Vertrauen in sie.
    Doch Iridi meinte immer noch, dass sie kein Recht dazu hatte, etwas anderes zu tun.
    Der Blutelf verschwand, sein Magiertöter folgte ihm. Die Priesterin sah um die Ecke, erblickte aber nur noch Skardyns. Das konnte sie schaffen. Die Runen, die die magisch veränderten Zwerge schützten, schienen nicht gegen den Stab zu helfen. Doch den würde sie nur im Notfall einsetzen. Vorerst verließ sich die Draenei auf die Lehren ihres Ordens.
    Stell dir vor, dass sie wegschauen. Lass sie sich umsehen, nicht auf dich achten.
    Das war augenscheinlich unmöglich. Doch mit diesen Worten hatten ihre Lehrer ihr Techniken beigebracht, um sich besser an die Umgebung anzupassen. Sie hatte sie in der Wildnis eingesetzt und selbst in den Gängen. Doch hier, wo sich mehr Skardyns als jemals zuvor aufhielten, hatte sie diese Methode noch nicht erprobt.
    Trotzdem trat die Draenei aus ihrer Deckung hervor. Sie hielt sich dicht an der nächsten Wand und benutzte den Mantel, um sich zu tarnen.
    Die Skardyns arbeiteten weiter. Sie waren damit beschäftigt, die Kristalle an Ort und Stelle zu halten. Iridi konnte ihre Furcht spüren, wenn sie dem Drachen nahe kamen.
    Einer der schuppigen Zwerge schaute genau in ihre Richtung. Die Priesterin bewegte sich nicht.
    Der Skardyn knirschte mit den Zähnen und arbeitete schließlich weiter. Iridi wartete einen Moment, dann begann sie den Abstieg.
    Dann kam eine Drachenbrut herein.
    Sie zeigte auf einige Skardyns. »Kommt mit. Befehl der Herrin...«
    Ein halbes Dutzend der Kreaturen folgte der Drachenbrut nach draußen. Iridi dankte ihr innerlich. Dadurch wurde der Bereich nahe des Drachenkopfes deutlich leerer. Der Rest war jetzt weiter entfernt. Das war ihre Chance.
    Mit großer Gewandtheit kletterte die Draenei auf die Ebene, wo der Drache festgebunden war. Dort verhielt sie einen Moment, als zwei Skardyns die Wand entlangkletterten und in einem Tunnel verschwanden. Dann glitt sie auf den massigen Gefangenen zu.
    Selbst der Netherdrache schien von ihr keine Notiz zu nehmen, sein geschwächter Zustand beeinträchtigte sicherlich auch seine Wahrnehmung. Iridi furchte die Stirn. Sie wusste, dass der Stab ihr helfen konnte, aber sie fürchtete sich, ihn zu rufen.
    Am Ende hatte sie wieder keine andere Wahl. Sie blickte sich um und schaute, wo sich die nächsten Skardyns befanden. Dann rief die Priesterin den Stab und konzentrierte ihn auf den gefangenen Giganten.
    Die Augen des Netherdrachen öffneten sich weit.
    In derselben Sekunde strömte eine Flut von Erinnerungen und Emotionen vom Geist des Drachen auf sie ein. Sie sah ihn in der Scherbenwelt und erkannte das Böse, das er getan hatte. Das Böse war aber zum Teil aus Missverständnissen entstanden, und als die Gefühle und Erinnerungen weiter in die Priesterin strömten, spürte sie Bedauern über seinen Verrat und die Hoffnung, die Fehler wieder gutmachen zu können.
    Ja, Iridi fühlte Bedauern in dem dunklen Giganten... und ihr wurde klar, dass er die Freiheit verdiente, nicht den Tod.
    Die Priesterin sah sich zu den Skardyns um. Dank ihrer Künste beachteten die Kreaturen sie immer noch nicht. Iridi hielt den Stab niedrig und hoffte, schnell genug zu sein.
    Kannst du mich verstehen?,
dachte die Draenei ängstlich.
    Zzeraku... hört... dich.
    Iridi atmete ein wenig leichter. Die Naaru hatten ihr verraten, dass der Stab die Kommunikation mit einigen Kreaturen erleichterte. Doch sie hatte bezweifelt, dass er bei einem Netherdrachen helfen konnte.
    Aber die Verbindung war schwach. Das lag entweder an der Art, wie sie den Stab benutzte oder an der offensichtlichen Schwäche des Drachen. Vielleicht auch an beidem. Iridi konzentrierte sich stärker.
    Weißt du, wie man

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