Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
sehr ungleich anmutende Jagdgemeinschaft mit einem Amerikanischen Dachs oder Silberdachs (
Taxidea taxus
) ein. Mit seinem überlegenen Geruchssinn spürt der Kojote unterirdische Beutetiere wie Streifenhörnchen oder Chipmunks, Präriehunde und Ziesel auf. Der Dachs gräbt sie dann mit seinen kräftigen Beinen aus. Üblicherweise wird die Beute anschließend geteilt.
Das Paar als Lebensgemeinschaft
Die Paarung findet in den ersten Monaten des Jahres statt. Unter den Rüden kann es zu heftigen Rivalitätskämpfen um die Weibchen kommen. Findet ein Rüde kein Weibchen, so muss er bis zum nächsten Jahr allein ausharren. Meist bleiben die beiden Elterntiere ein Leben lang zusammen. Nachdem sich ein Kojotenpaar gefunden hat, bezieht es gemeinsam eine Wohnhöhle. Nach zweimonatiger Tragzeit wirft das Weibchen bis zu zehn Junge. Beide Eltern versorgen sie etwa vier Wochen lang im Bau, ehe sie die ersten Ausflüge unternehmen. Bei Gefahr wird der Nachwuchs sofort mit dem hundetypischen Nackengriff, der sie reflexartig entspannen lässt, an einen anderen Ort getragen. Im Herbst wiegen die Jungen etwa 9 kg und können nun für sich selbst sorgen.
Der Vetter als ärgster Feind
Der Kojote gehört zur Raubtierfamilie der Hundeartigen (Canidae). Wie alle echten Hunde hat er eine spitze Schnauze und lange Ohren. Die Spitze seines buschigen Schwanzes ist immer schwarz. Sein langes zottiges Fell ist graugelb, die Unterseite sowie Kehle und Brust sind weiß.
Ein ausgeprägter Geruchssinn hilft den Kojoten nicht nur beim Wittern von Beute, sondern spielt ebenfalls in der Kommunikation der Tiere untereinander eine große Rolle, da sie Urin und Kot absetzen, um ihre Reviere zu markieren.
Im Trockenbusch der Sonora teilt sich der Kojote den Lebensraum mit anderen Räubern wie dem Puma (
Puma concolor
) oder dem Schwarzbären (
Ursus americanus
). Der Kojote ist aber in allen offenen Landschaften Nord- und Mittelamerikas zu finden, wo es keine Wölfe gibt. Neben dem Menschen und dem Wolf gehört der Puma zu den natürlichen Feinden des Kojoten.
Die Verfolgung des Wolfs durch den Menschen kommt dem Kojoten zugute: Gebiete, in denen die Menschen alle Wölfe erlegt haben, kann er sogleich in Besitz nehmen. Da seine natürlichen Feinde selten geworden sind, wird der Kojotenbestand hauptsächlich über das Nahrungsangebot reguliert. Kojoten können sich mit etwa gleich großen Wildhunden kreuzen. Solche »Coydogs« können sich dann regional schnell verbreiten: Zum einen bekommen sie zweimal im Jahr Nachwuchs, zum anderen sind sie Hausund Nutztieren gegenüber sehr aggressiv, die Kojoten nur in Notzeiten angehen.
Stinktiere: Geruchscocktail zur Feindabwehr
Stinktiere oder Skunks leben ausschließlich auf dem amerikanischen Kontinent. Die meisten Arten bewohnen offene Landschaften wie Buschland oder Prärien, einige haben sich auch auf den Lebensraum Wüste eingestellt. Ihr plumper Körperbau mit dem kleinen Kopf liegt von Größe und Gestalt her zwischen Marder und Dachs; die Grundfärbung des langhaarigen Fells ist schwarz. Scharf setzen sich darauf artspezifische weiße Flecken oder Streifen ab.
© Picture-Alliance/Ronald Wittek
Streifenskunk in Drohhaltung
Stänkern ist die beste Verteidigung
Fühlt sich ein Stinktier bedroht, dreht es dem Angreifer sein Hinterteil zu und streckt seinen buschigen, gesträubten und vor Erregung bebenden Schwanz in die Höhe. Zusätzlich fletscht es noch sein bedrohliches Raubtiergebiss, stapft mit den Vorderbeinen auf und wirft scharrend Erde hinter sich. Reicht dies nicht aus, spritzt der Skunk seinem Feind einen sehr übel riechenden Flüssigkeitsstrahl möglichst direkt ins Gesicht. Der Gestank kann derart hartnäckig sein, dass er aus der Kleidung nicht mehr zu entfernen ist. Auf der Haut richtet das Sekret normalerweise keinen Schaden an; gelangt es jedoch auf die Schleimhäute von Nase und Mund und somit in den Blutkreislauf, kann es mehrere Tage andauernde Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen hervorrufen. In die Augen gespritzt oder gerieben, führt es zu einer vorübergehenden Erblindung.
Die Stinkdrüsen sitzen zu beiden Seiten des Afters und sind etwa so groß wie Taubeneier. Zwar haben alle Mitglieder der Marderfamilie Analdrüsen, die Duftsekrete produzieren, aber der einzigartige Geruchscocktail der Stinktiere hat ihnen nicht nur beim Menschen, sondern auch unter den meisten Tieren besonderen Respekt verschafft. So können sie auch tagsüber nahezu unbehelligt umherstreifen,
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