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Wunscherfuellung Fuer Selbstabholer

Titel: Wunscherfuellung Fuer Selbstabholer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Wlodarek
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Mensch, der darunter leidet, sind Sie. Indem Sie verzeihen,
     tun Sie nicht dem anderen, sondern sich selbst etwas Gutes. Nelson Mandela, der ehemalige Präsident Südafrikas, bestätigt
     diese Sichtweise: »Du kannst den Täter durch Nicht-Vergeben nicht treffen, aber dein Vergeben kann dich selbst befreien.«
     Und Nelson Mandela wusste, wovon er sprach. Wegen seiner politischen Aktivitäten hatte ihn das weiße Apartheidsregime in Pretoria
     zu lebenslanger Haft verurteilt. Von 1962 bis 1990 saß er im Gefängnis, zunächst auf der Felseninsel |57| Robben Island, danach in Hochsicherheitsgefängnissen. Als der politische und wirtschaftliche Druck auf Südafrika immer mehr
     zunahm, wurde Mandela schließlich aus der Haft entlassen. Glauben Sie, dass Sie verzeihen könnten, wenn man Ihnen fast dreißig
     Jahre Ihres Lebens geraubt hätte, von den harten Bedingungen während dieser Zeit einmal ganz abgesehen? Ich würde dafür jedenfalls
     nicht meine Hand ins Feuer legen. Mandela aber hat es geschafft. Und sein Vergeben war die Voraussetzung dafür, dass sich
     sein Herzenswunsch erfüllen konnte: den Wandel vom menschenverachtenden Apartheidsregime zu einem demokratischen Rechtsstaat
     zu erleben, der ohne die Bereitschaft zum Verzeihen nicht möglich gewesen wäre. Der Teufelskreis von Rache und Vergeltung
     konnte durchbrochen werden. 1993 erhielt Nelson Mandela den Friedensnobelpreis.
    So gelingt Vergeben
    Nicht immer ist es damit getan, den Vorsatz zu fassen und sich zu sagen: »Es ist gut für mich, zu verzeihen, also versuche
     ich es jetzt einfach.« Auch Vergeben will gelernt sein. Der amerikanische Psychologe Everett Worthington hat dazu eine Methode
     entwickelt. Die folgenden Schritte daraus können vielleicht auch für Sie hilfreich sein.
     
    Übung
    Überlegen Sie, wo Sie sich selbst einmal falsch verhalten und Verzeihung bekommen haben, wo Sie etwa jemanden verletzt, vernachlässigt, angegriffen oder verraten haben. Es ist nützlich, sich immer wieder klarzumachen,
     dass niemand ein Engel ist und dass jeder von uns auf das Verzeihen des anderen angewiesen ist.
Schlüpfen Sie in Ihrer Fantasie in die Rolle des Täters oder der Täterin. Versuchen Sie aus diesem Blickwinkel, zu verstehen, warum dieser Mensch Ihnen das angetan hat. Denken Sie sich dazu eine plausible
     Geschichte aus, die er oder sie erzählen könnte. Sie werden staunen, wie viel Ihnen unbewusst über die wahren Motive und Ursachen
     bereits bekannt ist. |58| Ihr Verständnis fördert die Bereitschaft zu verzeihen. Nicht umsonst lautet ein französisches Sprichwort: »Tout comprendre
     c’est tout pardonner« – Alles verstehen heißt alles verzeihen.
Legen Sie sich schriftlich fest. In Worthingtons Selbsthilfegruppe setzen die Teilnehmerinnen ein »Zertifikat der Vergebung« auf, mit dem Text: »Hiermit verzeihe
     ich XY, was er (sie) mir angetan hat.« Sie können auch einen Verzeihungsbrief an den Täter aufsetzen. Entscheiden Sie dann
     selbst, ob Sie ihn abschicken möchten. Was Sie auch wählen, durch die schriftliche Form bekommt Ihre Vergebung eine vertragsartige
     Verbindlichkeit.
Halten Sie an der Vergebung fest, wenn die Erinnerung und die damit verbundenen Gefühle wiederkehren. Auch in Bezug auf das Vergeben gibt es so etwas wie einen Flashback. Jemand drückt das passende Knöpfchen – und schon fallen
     Sie zurück in Ihren alten Wut- und Rachezustand. Macht nichts. Hinfallen kann jeder, Hauptsache, Sie stehen sofort wieder
     auf. Wiederholen Sie vor sich selbst, dass Ihre Vergebung endgültig ist.
    Diese Methode des Vergebens wurde in zahlreichen wissenschaftlich anerkannten Studien eingesetzt und anschließend per Messung
     und Test ausgewertet. So teilte man an der Stanford University 260 Versuchspersonen nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen
     auf. Die eine Gruppe nahm an einem Workshop für Vergebung teil, die andere traf sich zum bloßen Erfahrungsaustausch. Das Ergebnis
     war verblüffend: Die Vergebungsgruppe zeigte deutlich weniger Stress, war viel optimistischer, fühlte sich ausgeglichen und
     gesünder.
    Sagen Sie endlich Ja!
    Mehr Ausgeglichenheit, Optimismus und ein besseres Körpergefühl gibt es bei sämtlichen Methoden, die ich Ihnen bis hierher
     vorgestellt |59| habe, doch das sind nur angenehme Nebenwirkungen. Schließlich wollen wir ja nicht den Sinn der Übungen aus den Auge verlieren:
     Sie dienen samt und sonders dem Ziel, die Bremsen in Ihrem Kopf zu lösen, damit Ihre Wünsche endlich

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