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Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Titel: Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Braun Telefonbuchverlage GmbH & Co. KG
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Welpenschutz hier in Mannheim«, kommentierte er ihre Bitte.
    Die nächste Leiche, das war seine Bedingung, würde Olivia dann aber übernehmen, auch wenn es ihm weit weniger ausmachte, der Todesbotschafter zu sein, als ihr.
    Im Wohnzimmer angekommen, blieben Moritz und Olivia stehen.
    Â»Sie sind Steffi Groß und leben hier mit Andreas Steiner zusammen?«, versicherte sich Moritz zunächst.
    Steffi nickte.
    Â»Ist etwas mit ihm?«
    Olivia nickte und sah Steffi traurig an.
    Â»Ja«, bestätigte Olivia und versuchte Steffi ihr ganzes Mitgefühl zu zeigen, obwohl sie Moritz gebeten hatte, die Überbringung der Nachricht ganz alleine zu übernehmen.
    Â»Frau Groß«, begann Moritz, »wir haben gestern eine Leiche aus dem Rhein gezogen und vermuten, dass es sich dabei um Ihren Lebensgefährten Andreas Steiner handelt.«
    Steffi setzte sich.
    Â»Was?« Sie sah mit großen Augen Olivia an, die bestätigend nickte.
    Â»Wir würden Sie gerne mit aufs Revier nehmen, damit Sie die Leiche identifizieren können. Außerdem können Sie dort unsere psychologische Betreuung in Anspruch nehmen, wenn Sie möchten«, erklärte Moritz, dem es sichtlich schwer fiel, die traurige Nachricht zu überbringen.
    Â»Ja, natürlich.« Steffi sprach stockend, »Ich muss nur noch –«. Sie ging aus dem Zimmer. »Ich brauch noch meine Jacke und Tasche. Wo sind die denn?«
    Olivia sprang hinterher und half ihr bei der Suche.

    Die Fahrt in die Gerichtsmedizin dauerte alle dreien viel zu lange. Olivia gab Gas, um die unangenehme Situation so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, doch der Stadtverkehr erlaubte es nicht, schnell voranzukommen. Während der ganzen Fahrt herrschte ein bedrückendes, unbehagliches Schweigen. An der Ampel kurz vor dem Wasserturm mussten sie anhalten. Olivia fragte sich, wie es den Leuten wohl gerade ging, die an ihr vorbeiliefen. Gerne wäre sie jetzt einer dieser Passanten da draußen und nicht eine Kommissarin mit Trauermission hier im Auto gewesen. Sie hätte sich ins Gras vor den Wasserturm gelegt, der im Abendrot hellorange leuchtete, und sorglos gedöst. Die Ampel sprang auf grün. Olivia musste weiterfahren und ihre Gedanken hinter sich lassen. Es war nicht mehr weit nach L6 und ins Polizeipräsidium. Während des Fahrens warf sie immer mal wieder aus den Augenwinkeln einen kurzen Blick auf ihren Partner. Moritz erging es offensichtlich nicht anders. Hin und wieder schaute er bekümmert zu Steffi nach hinten. Im Gegensatz zu ihr, versuchte er jetzt aber ein paar tröstende Worte zu finden.
    Steffi nahm diese gar nicht wahr. Sie war total aufgelöst und in der Welt ihrer Gedanken gefangen. Immer wieder kullerten ihr Tränen über die Wangen. Irgendwie hoffte sie, dass sich das alles noch als ein Irrtum herausstellen würde und die Leiche nicht Andreas sei. Doch je länger die Fahrt dauerte, desto sicherer wurde sie, dass ihr Freund tot war. Als sie schließlich die Gerichtsmedizin erreicht hatten, verspürte sie auf seltsame Weise eine innere Gewissheit.
    Steffi malte sich aus, was geschehen sein könnte. Andreas war sich mit seinem Plan viel zu sicher gewesen, irgendetwas muss dazwischengekommen sein. Am Anfang war sie ja dagegen gewesen. Hätte sie sich nur durchgesetzt.
    Â»Mein Gott, dieser Idiot«, fluchte Steffi. Voller Verzweiflung dachte sie, dass sie ihn davon hätte abhalten können, ja sogar abhalten müssen! Stattdessen hatte sie nach ersten Zweifeln seinen Plan unterstützt.
    Als sie auf den Friedrichsring einbogen, ließ Steffi ihren Tränen freien Lauf. Moritz war das unangenehm, er drehte sich abermals zu ihr um und reichte ihr ein Taschentuch.
    Â»Wir sind gleich da«, war alles, was ihm einfiel. Gleich nachdem er den Satz ausgesprochen hatte, wurde ihm klar, wie wenig tröstend er war. »Gleich sind sie da, dann kann Steffi ihren toten Lebensgefährten sehen. So ein Quatsch«, ärgerte sich Moritz über sich selbst.
    Olivia parkte den Dienstwagen direkt vor der Gerichtsmedizin. Sie stiegen aus und ließen sich von einem Mitarbeiter in den Raum führen, in dem die Leiche aufgebahrt war.
    Bereits als sie den Raum betraten, war Steffi offenbar klar, dass es sich bei dem Toten um Andreas Steiner handeln musste. Sie betrachtete ihn nicht lange, sondern stürzte sofort los. An der Seite der Liege, auf der sein toter Körper lag, kniete sie

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