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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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annähernd so faszinierend. Neben ihm nahm er sich zu blaß aus, zu charmant, zu gewinnend. Selbst sein unseliges Geschick ließ sich soweit zerpflücken, daß man auf eine gewisse Feigheit stieß. Colt wäre nicht nach einem Fehlschlag davongelaufen, um woanders neu zu beginnen. Er wäre auch nicht versehentlich in einer Stadt hängengeblieben, bloß weil er mit dem Tod in Berührung gekommen war. Und sie konnte sich nicht vorstellen, daß Colt untätig dagestanden und nichts unternommen hätte, während jemand ihn ausraubte. Nein, wahrhaftig nicht.
    Zum Teufel, sie mußte aufhören, an diesen Mann zu denken, aber ihr war trotzdem nicht danach zumute auszureiten, obwohl die Ablenkung willkommen gewesen wäre. »Er wird es überleben, einen Tag lang ohne mich auszureiten, Vana. «
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich glaube, er ist ganz schön verknallt. Maura glaubt das auch, und wer könnte das besser wissen als seine Schwester, der er sich noch am ehesten anvertraut. «
    Jocelyn hätte fast verächtlich geschnaubt. Das Paar klebte zusammen wie Pech und Schwefel. Falls dieser Mann überhaupt in jemanden verknallt war, dann in seine erotische Schwester. Sie beugte sich vor und sah die beiden gemeinsam am Flußufer Spazierengehen. Sie waren in ein Gespräch vertieft.
    Sie warf einen Blick auf die Gräfin und sagte: »Ich vermute, das hat sie dir erzählt? «
    »Gewiß. «
    »Ich würde diesem Mädchen an deiner Stelle kein Wort glauben. Ich habe sie schon einmal bei einer Lüge ertappt. «
    »Wobei? «
    »Kürzlich hat sie mir erzählt, ihrem Vater hätten ein paar der edelsten Rennpferde in den Oststaaten gehört. Sie hat gesagt, sie hätte den Verlust so sehr bedauert, als sie alles verkaufen mußten, und das, obwohl sie sich selbst gar nichts aus dem Reiten macht. «
    »Na und? «
    »Als ich Miles zum ersten Mal erlaubt habe, Sir George zu reiten, hat er gesagt, er hätte schon immer gern einen reinrassigen Vollblüter besessen, aber seine Familie hätte sich immer nur Kutschpferde gehalten, da sie in der Stadt für nichts anderes Verwendung hatten. «
    Vanessa schien das lediglich amüsant zu finden, wenn man das aus ihrem Lachen schließen konnte. »Es ist ganz normal, daß man jemanden von deinem Rang beeindrucken möchte, meine Liebe. Das solltest du inzwischen wissen. Das Mädchen ist nichts weiter als ein wenig eingebildet und neidisch. Deshalb brauchst du dir doch keine Sorgen zu machen. «
    »Ich habe mir keine Sorgen gemacht. Ich würde nur einfach nicht alles, was sie sagt, als die Wahrheit ansehen. «,
    »Meinetwegen. Aber in dem Moment, in dem es um Miles' Gefühle geht, neige ich dazu, ihr zuzustimmen. Ich habe selbst gesehen, wie vernarrt er in dich ist. Es würde mich sogar überhaupt nicht wundern, wenn er dir längst einen Antrag gemacht hätte, ehe wir die Eisenbahnstrecke erreichen, die die beiden wieder in den Osten bringt. «
    »Mich würde es auch nicht wundern. «
    Vanessa runzelte die Stirn. »Dann weißt du also doch, daß er in dich vernarrt ist. Warum hast du mir dann widersprochen? Und worüber streiten wir uns überhaupt? «
    Jocelyn lächelte verschmitzt. »Ich bin nicht der Meinung, daß wir uns streiten, Vana. Und ich habe auch nicht gesagt, daß ich glaube, er sei in mich vernarrt. «
    »Aber du hast doch gesagt... «
    »Daß es mich nicht wundern würde, wenn er mir einen Antrag machte. Wie viele Heiratsanträge habe ich in den letzten drei Jahren bekommen? «
    Vana seufzte. »Zu viele, um sie zählen zu können. Du hältst ihn also auch für einen dieser Mitgiftjäger? «
    »Ich fürchte, ja. «
    »Du könntest dich irren, verstehst du. Sieh dir nur an, mit welchen Aufmerksamkeiten er dich überhäuft. Und er sieht so verflixt gut aus - und er ist kultiviert, sollte ich vielleicht noch dazusagen. «
    Das versetzte ihr einen Stich, und daher gab Jocelyn zurück: »Das liegt doch nahe, wenn es jemand auf mein Vermögen abgesehen hat. «
    »Aber wie kannst du so sicher sein, meine Liebe? «
    »Ich sehe es in seinen Augen. «
    »In seinen Augen? «
    »Ja, in der Art, wie er mich ansieht. Seine Augen drücken nicht das Geringste aus, Vana, nicht den kleinsten Funken von Interesse. Ja, schön, er sagt die richtigen Dinge, aber seine Augen enthüllen jedes einzelne Wort, das er sagt, als eine Lüge. Er fühlt sich ganz einfach nicht zu mir hingezogen. Aber das geht schließlich den meisten Männern so. «
    »Diese Dummköpfe«, sagt die Gräfin mit Rücksicht auf Jocelyn. »Aber das

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