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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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macht ja nichts, meine Liebe. Wir haben ihn schließlich nicht als einen Mann für dich ins Auge gefaßt, sondern als eine unterhaltsame Zerstreuung, und daher solltest du es dir nicht so zu Herzen nehmen. «
    Jocelyn mußte gegen ein Lächeln ankämpfen. »Ich werde es mir nicht zu Herzen nehmen. «
    Vanessa fiel es jedoch schwer, sich von dieser Vorstellung zu lösen. »Bist du ganz sicher? « fragte sie nach einer Weile.
    Jetzt lächelte Jocelyn doch. »Vana! « Dann lachte sie. »Er bringt dir wesentlich mehr Wärme entgegen als mir. « Als die Gräfin errötete, fügte sie hinzu: »Ach, dann ist es dir doch wenigstens selbst aufgefallen? «
    »Nun, ich habe angenommen, daß er dich mit noch viel mehr Bewunderung ansieht«, sagte Vanessa zu ihrer Verteidigung.
    »Dann weißt du es jetzt eben besser. Aber gräme dich deshalb nicht. Er ist unterhaltsam und recht amüsant gewesen, und das war doch auch etwas, was du dir erhofft hattest, oder nicht? «
    Wieder errötete Vanessa. »Ich habe es gut mit dir gemeint, meine Liebe. «
    Jocelyn beugte sich zu ihr herüber und umarmte sie. »Das weiß ich, und ich rechne es dir hoch an. Und um unseren übellaunigen Reiseführer brauchst du dir auch keine Sorgen mehr zu machen. Falls du es nicht bemerkt haben solltest - er meidet mich schon seit längerem wie die Pest. Es ist vorbei. «
    »Wirklich? «
    Sie wollte ihr nichts von der Auseinandersetzung erzählen, es ihr nicht jetzt im nachhinein erklären, und daher sagte sie ganz einfach: »Ja. « Aber da sie wußte, daß Vanessa es nicht dabei belassen würde, sondern das Thema zu ihrer Zufriedenheit in alle seine Bestandteile zerpflücken würde, fügte sie feige hinzu: »Ich glaube, ich werde jetzt doch noch ausreiten. «

Kapitel30
    Sie ritten nach Osten, zu den Manzano Bergen. Der schnelle Galopp brachte sie in kurzer Zeit ins Vorgebirge, doch Jocelyn lag wie üblich weit vorn. Sie stieg ab und wartete, bis Miles sie eingeholt hatte. Dabei führte sie Sir George unter den Espen und den Goldkiefern herum, von denen diese Gegend übersät war.
    Nach dem Ritt war ihr warm, doch der kalte Wind hielt sie davon ab, ihre pelzgefütterte Reitjacke auszuziehen. Sie hat-ten ein paar ihrer Wintersachen aus den Truhen herauskramen müssen, als es kürzlich zu einem Witterungsumschwung gekommen war. Zum Glück hatten sie Winterkleidung dabei, denn es stand zu vermuten, daß sie Schnee sehen würden, ehe sie ihr Ziel erreicht haben würden. Sie hatten auch Glück gehabt, daß sie bisher nur ein paar kleinere Erkältungen und ab und zu einen Schnupfen unter ihrem Gefolge zu verbuchen hatten, obwohl sie so viele waren.
    Miles ließ das Pferd, das er sich ausgeliehen hatte, langsamer laufen, als er auf die Herzogin zukam. Ihm graute vor dem, was ihm jetzt bevorstand, doch Maura hatte ihm zugesetzt, er solle es hinter sich bringen, und sie hatte natürlich recht. Das Bahnnetz rückte schon nah, und ihnen wurde die Zeit knapp, und solange die Dame sie nicht direkt dazu aufforderte, hatten sie bald keinen Vorwand mehr, mit ihr weiterzureisen. Auch sein anderer Plan gestattete ihm nicht, unbegrenzt Zeit verstreichen zu lassen und untätig zu warten.
    Sie hatten angenommen, daß sie mehr Zeit hätten, weil sie alle in Santa Fe in den Zug steigen würden. Inzwischen hatte sich jedoch herausgestellt, daß es nicht so kommen würde. Das Gefolge der Herzogin hätte sich aufteilen müssen, um so viele Fahrzeuge mit der Bahn zu transportieren, falls auf der neuen Bahnstrecke von Santa Fe aus überhaupt die für die Fahrzeuge erforderlichen Plattformwagen verkehrten. Jocelyn hatte bereits entschieden, daß sie warten wollte, bis sie den größten Bahnhof von Denver erreicht hätten, ehe sie per Bahn Weiterreisen würden - wenn überhaupt, denn das Halbblut hatte ihr versichert, daß sie Wyoming auch auf dem Weg durch die Prärien erreichen könnte.
    Zum ersten Mal fehlte es Miles an der Zuversicht, die für seine Pläne erforderlich war. Es war ihm nicht möglich gewesen, zu ermitteln, was die Herzogin für ihn empfand. Die Direktheit, mit der sie ihm ins Gesicht sah, war beunruhigend, enthüllte aber nichts anderes als eine gewisse Belustigung.
    Manchmal hatte er sogar das Gefühl, daß sie eher über ihn als mit ihm lachte und daß sie seinen Feldzug, sie für sich einzunehmen, rundheraus durchschaute.
    Natürlich hatte er seine Bemühungen von Anfang an halb-herzig vorangetrieben. Die alten Frauen, mit denen er es bisher zu tun gehabt hatte,

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