Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
daß sie nicht direkt errettet wurde, sondern lediglich von einer üblen Lage in die nächste kam. Doch ihre Chancen standen jetzt besser, und ihr Leben war nicht mehr unmittel-bar in Gefahr, und deshalb vermutete sie, sie hätte Grund, ihrem unerwarteten Retter dankbar zu sein.
    Sie änderte ihre Meinung jedoch gleich wieder, als sie die Worte hörte, mit denen er sich von Longnose verabschied »Für Ihre Zwecke, Mann, können Sie sie als tot betrachten. Dort, wo ich sie hinbringe, werden ihre Leute sie nicht finden, und wenn ich mit ihr fertig bin... «
    »Werden Sie sie töten? «
    »Warum nicht? « erwiderte Angel achselzuckend. »Ich habe Drydens Geld als Vorauszahlung. «
Kapitel33
    Jocelyn hatte angenommen, er würde sie auf Sir George setzen, auch wenn Angel hinter ihr herreiten würde, um sicher zu gehen, daß sie ihm nicht mit dem Hengst durchginge. Schließlich hatten sie allen Grund, die Gegend eilig zu verlassen. Doch nachdem er beide Pferde an ihren Zügeln den Hang hinaufgeführt hatte, um dabei seinen Colt auf die Gruppe von Männern zu richten, die unten standen, war Angel auf sein eigenes Pferd aufgestiegen und hatte sie wieder vor sich gezerrt. Ihr Hengst lief lediglich neben ihnen her, wie er vorher hinter Saunders hergelaufen war.
    Als sie losritten, war sie jedoch einen Moment lang erstaunt, weil er sie fragte: »Diese Flinte, die du dabei hattest, könntest du damit umgehen? « Da ihr zu dem Zeitpunkt nicht danach zumute gewesen war, mit ihm zu reden, hatte sie nur knapp genickt und war dann überrascht gewesen, als er ihr seine Waffe mit dem Befehl in die Hände drückte: »Schieße auf alles, was auf dieser Hügelkuppe auftaucht. «
    »Lieber würde ich Sie erschießen. «
    »Ach, wirklich? Spar dir diesen Impuls für eine bessere Gelegenheit auf, Süße. «
    Sie sah, daß er nicht unrecht hatte, und nachdem sie die Flinte auf seine Schulter gestützt hatte, um sie ruhiger zu halten, feuerte sie ein paar Schüsse ab. Sie wußte jedoch nicht, ob sie auf Köpfe oder auf Felsen schoß. Das tiefrote Licht des Sonnenuntergangs war so irreführend, daß sie es nicht hätte sagen können. Aber ihre Schüsse waren noch von Kugeln beantwortet worden, als sie schon längst aus der Schußweite waren.
    Sie hatte jedoch nicht das Gefühl, in Sicherheit zu sein, bis Angel ihr die Flinte wieder abnahm. Und dann erschreckte er sie zu Tode, indem er sie ohne jede Vorwarnung herumwirbelte und hinter sich auf das Pferd setzte. Dann ritt er schneller und zwang sie, sich an ihn zu klammern. Keinen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, ihre Fäuste aus seinem Regenmantel zu lösen. Selbst wenn sie sich in der einbrechenden Dunkelheit hätte verstecken können, war es heute so um ihr Glück bestellt, daß sie sich wahrscheinlich bei dem Sturz vom Pferd das Genick gebrochen hätte.
    Er ritt jedoch langsamer, als sie in vollständiges Dunkel gehüllt waren, und selbst, als der Mond später aufging und einen ausreichenden Lichtschein warf, um Sträuchern und großen Steinen auszuweichen, behielt er das langsamere Tempo bei. Das gab ihr zu denken, bis ihr aufging, daß jemand, der sie verfolgte, auch kein schnelleres Tempo riskiert hätte, zumindest nicht vor dem nächsten Morgen.
    Sie hatte keine Ahnung, wohin sie ritten. Er hatte den Weg zu den Bergen im Osten eingeschlagen, ehe er sie auf dem Pferd hinter sich gesetzt hatte, aber er schien keinen direkten Kurs zu halten. Als der Himmel erst schwarz geworden war, hatte sie jede Orientierung verloren. Falls Berge vor ihnen lagen, konnte sie sie nicht mehr sehen.
    »Was meinst du, wie lange deine Wachen dich heute nacht suchen werden? «
    Jocelyn war erstaunt über diese Frage, die nach einem längeren Schweigen kam. Machte er sich Sorgen? Das konnte sie nur hoffen. Mit Sicherheit würde sie ihm keine Informationen geben, die ihm nützlich sein konnten.
    »Ich würde mir an Ihrer Stelle lieber Gedanken wegen des Engländers machen«, sagte sie. »Ich glaube nicht, daß er sich darauf verläßt, Sie könnten mich von einer Flucht abhalten oder mich wirklich umbringen, wenn Sie genug von mir haben, oder? Nein, er wird derjenige sein, der uns verfolgt, aber diesmal um uns beide zu töten. «
    Da sagte er nichts, und er stellte seine Frage auch kein zweites Mal und es verdroß sie, daß er ihr keine weitere Gelegenheit gab, sich als unkooperativ zu erweisen. Doch dazu
    kam es ungefähr zwanzig Minuten später, als er hinter sich griff und ihre Hände packte, damit sie

Weitere Kostenlose Bücher