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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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die für den Fall bestimmt worden waren, herunterschleichen und sie problemlos erledigen.
    Jetzt konnten sie gerade die Pferde langsam näher kommen hören. »Wie viele Reiter sind vorausgeritten? « fragte Elliot den Mexikaner.
    »Sechs, Señor. «
    Elliot nickte. Er hätte wissen müssen, daß ihre Wachen nicht mit ihren Gewohnheiten brechen würden, weil der Pfad schmaler als sonst war. Sechs ritten immer voraus, und sechs ritten hinter der Kutsche her. Es war gar nicht dumm, daß unten auf dem Pfad genügend Platz war, denn die Reiter, die voranritten, würden sich an der Kutsche vorbeimanövrieren, wenn der Mexikaner das Feuer eröffnete, um ihre Aufmerksamkeit auf das Ende der Kolonne zu lenken. Wenn sie nicht umkehrten, um nachzusehen, war nicht viel zu machen, denn es stand zu bezweifeln, daß alle sechs erwischt wurden, ehe sie Deckung suchen könnten. Und falls die Kutsche dem Felsblock entkäme, wären andernfalls noch zu viele Wachen zu ihrem Schutz übrig.
    »Bezieh deinen Posten wieder«, befahl Elliot dem Mann, »und warte das Signal ab. «
    Dewane sah ihm nach, ehe er höhnte: »Sie haben dem Mexikaner nicht gesagt, daß sie sterben wird, oder? «
    Elliot starrte den älteren der Owen-Brüder kühl an. Seine Taktik bestand darin, so wenig wie möglich zu erklären, und er sah keinen Grund, jetzt auf seine Erfahrungen mit den Mexikanern zu sprechen zu kommen. Er hätte zugeben müssen, daß er mit dem Mann nichts riskieren wollte, der die Herzogin von den Hauptstraßen fortleiten und sie damit zwingen sollte, hier vorbeizukommen.
    »Ganz richtig«, war alles, was er sagte, und das genügte.
    Diese Männer trauten ihm nicht über den Weg, und so sollte es auch sein. Ihre Nationalität ließ eine Kameradschaft zwischen ihnen aufkommen, die ihn nicht einschloß, und so hätte er es selbst dann haben wollen, wenn sie sich nicht voneinander unterschieden hätten. Wenn man Männer einstellte, die genauso kaltblütig und erbarmungslos waren wie man selbst, mußte man sich von ihnen absondern, damit sich nie die Frage stellte, wer das Wort hatte.
    Elliot wandte sich ab und sah dem Mexikaner nach, der auf der Felsböschung eilig zu seinem zugeteilten Posten sprang. Es war wirklich ein idealer Ort. Da der obere Felsvorsprung vom unteren aus nicht zu sehen war, eignete er sich perfekt für einen Hinterhalt. An der anderen Seite der Klippe führte sogar ein Pfad zu dem Ort hinunter, an dem sie ihre Pferde versteckt hatten. Und die, die unten waren, konnten sie selbst dann nicht jagen, wenn sie wollten, denn die beiden Wege führten auf dieser Seite erst auf dem Talboden zueinander. Der Pfad, der an der anderen Seite der Steilwand hinabführte, traf im Westen auf die Vorgebirge, doch die Pferde konnten ihn nicht zurücklegen, weder bergauf noch bergab.
    Bald... bald schon konnte er sein normales Leben weiterführen. Diesmal würde nichts schiefgehen. Es konnte nichts dazwischenkommen. Es war an der Zeit, daß er endlich einmal Glück hatte.
    Er bezog seinen Posten, von dem aus er einen unbehinderten Ausblick auf den unteren Pfad hatte. Er konnte die vordersten Reiter jetzt sehen, und Sir Parker Graham, der Kommandant der Wache, ritt wie üblich voran. Er kannte alle ihre Leute namentlich, und auch der Lebensweg einiger war ihm bekannt. Er hatte mit ihnen geredet, ihnen Getränke ausgegeben und es beinahe geschafft, diese alberne französische Zofe, Babette, zu verführen, als sie in Ägypten waren. Ihm wurde dadurch alles erleichtert, daß sie keine Ahnung hatten, wer er war oder wie er aussah. Solange er auf keinen von ihnen zuging, der nicht allein war, und sich keinem ein zweites Mal in einer anderen Stadt oder einem anderen Land näherte, schöpften sie nicht den geringsten Verdacht.
    »Sie sollten sich bereitmachen, meine Herren«, sagte Elliot leise zu den Männern, die hinter ihm standen.
    Er lag ausgestreckt links neben dem Geröllblock. Diesen Posten würde er nicht aufgeben, denn er wollte die Verheerungen, die er anrichtete, mit eigenen Augen sehen. Der riesige Felsblock stand direkt am Rand der Klippe. Sie hatten nicht mehr zu tun brauchen, als ihn vom Fels zu lösen, und jetzt fehlte ihm nur noch ein Stoß.
    Die vier Männer, die bereitstanden, um den Felsen hinunterzustoßen, preßten ihre Hände dagegen und warteten. Elliot wartete ab, bis die ersten Reiter vorbeigekommen waren und die vordersten der Pferde, die die Kutsche zogen, sich direkt unter ihnen befanden, ehe er dem Mexikaner das Signal gab,

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