Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
entlassen worden war, nichts bekommen. Zwei Jahre hatte er vergeudet, ohne etwas vorweisen zu können. Er war kein Mann, der das mit einem lässigen Achselzucken abgetan hätte. Unter gar keinen Umständen.
    Jetzt verfolgte er einen zweifachen Zweck. Er würde dieses rothaarige Miststück zu seinem eigenen Vergnügen töten. Zu oft hatte sie ihm das Gefühl vermittelt, unfähig zu sein, und sie hatte ihm den mühsam erworbenen Ruf eines Mannes verdorben, auf den man sich verlassen konnte, wenn man eine Angelegenheit schnell und fehlerlos abgewickelt haben wollte. Und wenn er dem Herzog mitteilte, er habe seine Aufgabe erledigt und dafür gesorgt, daß sie kein Testament zurückließ, und Fleming könne somit ganz einfach als ihr einziger Verwandter ihren Reichtum für sich fordern, würde Elliot endlich doch noch entschädigt werden.
    Ihm war gleich, wie lange es dauerte oder wie viel von seinem eigenen Geld es ihn kostete - ihm ging es nur noch darum, sie zu erledigen. Und es war wesentlich einfacher, sie zu töten, als sie entführen zu wollen. Das ließ sich aus der Ferne regeln. Es ließ sich auf eine unzählige Anzahl von Arten regeln. Wenn er es schon zweimal versucht hatte und zweimal daran gescheitert war, bewies das nur, daß ihr Glück sie noch nicht im Stich gelassen hatte.
    Selbst die verdammten Länder, die sie durchquerte, waren meistens nicht allzu vorteilhaft für sie. Mexiko war ideal für seine Zwecke gewesen, oder zumindest hatte er das geglaubt; riesig, außerhalb der Städte nur spärlich besiedelt, meilenweit nichts als Wildnis, in der ein Massaker tage-, wenn nicht wochenlang unentdeckt bleiben konnte. Und die Herzogin schlug praktischerweise immer wieder einmal ihr Lager inmitten der Einöde auf. Das war die perfekte Gelegenheit, sie gewaltsam anzugreifen, eine Mannschaft zu engagieren, die es gegen ihre aufnehmen konnte. Und es wäre leicht und billig gewesen, Heerscharen für einen anderen Zweck anzuwerben. Aber es war nahezu ein Ding der Unmöglichkeit, einen Mexikaner zu finden, der bereit war, eine Frau zu töten. Er hatte es immer wieder versucht und war jedesmal abgewiesen worden. Wieder hatte sie ihm eine Niederlage zugefügt, ohne selbst das geringste zu unternehmen. Es war ihr schlicht und einfach durch den Charakter des mexikanischen Volkes gelungen, ihm diese Schlappe zu verpassen.
    Dann hatte er Dewane und Clydell Owen gefunden, zwei heruntergekommene Amerikaner, in denen Elliot sofort Kerle erkannte, die zu allem bereit und für alles zu haben waren. Er hatte sie nach Norden über die Grenze geschickt, und sie waren mit vier weiteren von derselben Sorte aufgetaucht und hatten auch schon einen geeigneten Ort für einen Hinterhalt ausfindig gemacht. Sie wollten sich in der Goldgräberstadt Bisbee treffen, die er gestern endlich gefunden hatte. Den restlichen Tag hatte er damit zugebracht, auf dem schmalen Trampelpfad hin und her zu reiten, um für sein Vorhaben einen idealen Ort zu finden.
    Der Platz war nicht so perfekt, wie er es sich gewünscht hätte: schon fast hinter den Bergen, und der Hang, an dem der Pfad entlangführte, reichte bis zum Talboden. Am Hang unter dem Pfad gab es schon wieder Bäume, zwar nicht im Überfluß, aber doch genügend, um eine Kutsche, die sich überschlug, zu bremsen, falls der Felsbrocken nicht mehr anrichten sollte, als das Fahrzeug abstürzen zu lassen. Aber das war unwahrscheinlich. So steil, wie der Hang direkt unter dem Felsbrocken abfiel, und so breit, wie der Pfad an dieser Stelle war, mußte es so gut wie narrensicher dazu kommen, daß der Felsbrocken mit Wucht hinabstürzte und nicht weiterrollte.
    Wenn sie mehr Zeit gehabt hätten, hätte er den verdammt großen Felsbrocken auf dem Pfad an einen besseren Platz gerollt, an eine Stelle, an der er sich zwischen zwei Hängen eingekeilt hätte und unbeweglich gewesen wäre; damit wäre der
    Weg für Pferd und Wagen abgeschnitten. Er hätte die Herzogin in dem Fall auch vorher diese Stelle passieren lassen, schlicht und einfach um des Vergnügens willen, sie eigenhändig zu töten. Aber so, wie die Dinge standen, war der Weg für den Rest der Eskorte versperrt, falls der Felsbrocken nicht tat, was er sollte, und direkt auf der Kutsche landete, die vornweg fuhr. Die anderen saßen hinter dem Felsbrocken fest, und Elliots Männer konnten sie unter Beschuß nehmen und eine Zeitlang dort festhalten. Solange die Herzogin auf der anderen Seite des Felsbrockens war, konnten sich die beiden Männer,

Weitere Kostenlose Bücher