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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Verachtung, weil Riley sich als ein solcher Feigling erwiesen hatte. Aber in erster Linie fragte man sich laut, wer Colt war.
    Es sollte ein Quell der Enttäuschung für die Klatschmäuler der Stadt werden. Sie waren dazu verdammt, nie auch nur seinen Namen zu erfahren, denn wer hätte es gewagt, ihn bei klarem Verstand rundheraus danach zu fragen, wenn man bedachte, was sie gerade mitangesehen hatten. Und es gab niemand anderen, der ihnen bereitwillig eine Antwort darauf gegeben hätte. Jocelyn mit Sicherheit nicht, obwohl sie die Frage auf ihrem Rückweg zum Hotel etliche Male hörte. Auch würden ihre Leute niemandem freiwillig erzählen, wie er hieß, da sie es gewohnt waren, im Hintergrund zu bleiben.
    Als sie jedoch hörte, wie jemand dieselbe Frage mit einem höhnischen »Das ist ein Wilder. Das reicht doch wohl voll und ganz« antwortete, blieb Jocelyn abrupt stehen.
    Sie war ohnehin schon außer sich, weil sie gerade derartige Ängste ausgestanden hatte, und dazu kam noch ihre Enttäuschung darüber, daß Colt in der Menge verschwunden war, ehe sie mit ihm hatte sprechen können. Jetzt drehte sie sich zu dem gutgekleideten jungen Mann um, dessen Bemerkung das Faß zum Überlaufen gebracht hatte.
    »Wie können Sie eine solche Behauptung wagen, Sir! « warf sie ihm ohne größere Vorreden an den Kopf, und das überraschte nicht nur den Mann und seine Begleiterin, sondern auch Robbie und Alonzo, die dicht hinter ihr herliefen. »Sie sind zum Duell angetreten, um einander zu töten. Wenn jetzt keiner von beiden tot ist, dann kennzeichnet das einen zivilisierten Menschen und bestimmt nicht einen Wilden. «
    Sie fühlte sich gleich wesentlich besser, nachdem sie einen Teil ihres Zorns an einem unseligen Fremden ausgelassen hatte, obwohl sie in Wirklichkeit gern Colt dafür ausgescholten hätte, derart unbesonnen Gefahren auf sich zu nehmen. Sie stolzierte weiter und hatte keine Ahnung, welche Aufregung sie ausgelöst hatte.
    »Das läuft ja prima, Miles, oder ist dir etwa noch nicht aufgegangen, daß du gerade Lady Fleming persönlich beleidigt hast? Von ihrem Akzent her würde ich jede Wette eingehen, daß sie es war. «
    Ihr beißender Sarkasmus trieb Miles Dryden in die Defensive. »Und woher hätte ich das wissen sollen? So, wie die Gräfin über sie gesprochen hat, habe ich mir eine umwertende Schönheit vorgestellt. « Dann stöhnte er. »Ein Rotschopf, und noch dazu mager! Das schaffe ich nie. «
    Maura, die sich besitzergreifend an seinen Arm klammerte, ließ sich von diesen Worten besänftigen. Sie persönlich fand, die Herzogin sei atemberaubend, aber sie hatte einen Moment lang vergessen, daß Miles es anders sehen würde. Sie wußte aus Erfahrung, daß er bei Frauen üppige Blondinen wie sie vorzog. Die ältere Gräfin würde ihr wahrscheinlich mehr Grund zur Sorge geben als die jüngere Herzogin.
    »Du wirst dich prima halten, Liebling, denn es sieht ganz so aus, als sei das die Frau, die wir uns erträumt haben. Eine echte englische Herzogin, die nur zu ihrem Vergnügen auf Reisen ist, und noch dazu so aufwendig. Sie muß sündhaft reich sein. «
    »Das hast du beim letzten Mal auch gesagt«, murrte Miles.
    Maura paßte diese Bemerkung nicht. »Die Witwe Ames hat uns nie belogen, als sie gesagt hat, alle ihre Kinder seien tot. Sie hat es lediglich unterlassen, die siebzehn Enkel zu erwähnen, die geduldig darauf gewartet haben, ihr Vermögen unter sich aufzuteilen. Daher hat man uns mit einer wertlosen Silbermine abgespeist, und so sind wir in diesem gottverlassenen Nest hängengeblieben. Wenigstens haben sie den Tod der alten Dame nie näher untersucht. «
    »Aber sie war alt. Die hier ist jung. «
    »Diesmal werden wir kein Gift einsetzen, um dich wieder zum Witwer zu machen. Ein Unfall läßt sich genauso leicht einrichten. «
    »Und ich vermute, den soll ich herbeiführen? «
    Seine negative Einstellung hing ihr zum Hals heraus. »Um deine beiden letzten Frauen habe ich mich gekümmert, Liebling. Ich finde, jetzt bist du dran. Wenn es dir natürlich lieber wäre, statt dessen einen reichen Ehemann für mich zu finden... «
    »Du Miststück«, fauchte er eifersüchtig, und genau damit hatte sie fest gerechnet. »An dem Tag, an dem du einen anderen Mann auch nur ansiehst, breche ich dir dein zartes Genick! «
    »Jetzt hör aber auf, Liebling, das war doch bloß Spaß. « Sie lächelte ihn verschmitzt an. »Du weißt ganz genau, daß ich dir seit dem Tag, an dem wir uns kennengelernt haben, die

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