Wyrm. Secret Evolution
die uns dort zuerst suchen werden, deshalb.« David packte noch einmal Robbies Arm, und diesmal stieà ihn der Junge nicht zurück. »Wir müssen nur wieder zum Bahnhof zurück. Dann wird man uns bestimmt ganz schnell finden.« Als Robbie darauf nicht antwortete, fügte David unter gröÃter Mühe mit einem gespielten Optimismus hinzu: »Wir schaffen das. Bist du dabei?«
Robbie zuckte mit den Schultern. »Wenn es sein muss.«
»Das muss es.« David warf einen Blick um sich. Die Lichtwirbel hatten sich ein Stück zurückgezogen, aber noch immer spürte er deren widerliches Tasten und Zerren. »Das muss es«, wiederholte er, während ihm ein eiskalter Schauder über den Rücken lief. »Denn hier können wir auf keinen Fall bleiben!«
*
»Was ist da los?«, herrschte Renegard den Techniker an. »Warum meldet sich der Suchtrupp nicht?«
»Irgendetwas stört die Verbindung«, antwortete der Techniker genervt.
Renegard schloss eine Sekunde lang die Augen. »Ist das ein Indiz für einen Terroranschlag?«
Der Techniker schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt.« Er fuhr zu Tom herum. »Sie experimentieren doch hier mit Mikrowellenstrahlung im Handy-Sendebereich. Kann es sein, dass es Ihre Anlage ist, die uns dazwischenfunkt?«
Tom zuckte zusammen. »Nein, eigentlich nicht. Wir haben unser Experiment doch längst abgebrochen. AuÃerdem arbeiten wir auf einer ganz anderen Frequenz â¦Â«
»Jetzt bloà kein Fachchinesisch«, herrschte Renegard Tom an. »Ich muss einfach nur wissen, ob die Funkprobleme auf einen Terroranschlag hindeuten â oder auf etwas, das Sie zu verantworten haben!«
Tom spürte, wie ihm sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich. »Ich? Nein, wie kommen Sie denn bloà darauf?«
Renegard musterte ihn schweigend. »Es wäre doch nicht das erste Mal, dass ein Experiment schiefgegangen wäre.«
»Aber ⦠nein, das kann überhaupt nicht sein«, stotterte Tom. Er spürte, wie seine Ohren vor lauter Aufregung zu glühen begannen. Sie hatten während ihres Handy-Experiments viel zu viel Strahlung in den Untergrund geschickt, so viel stand fest. Aber wenn sie damit eine Kettenreaktion in Gang gesetzt hätten, die letztlich zum Einsturz des stillgelegten U-Bahn-Tunnels geführt hatte â wie lieÃe sich dann die zweite Einsturzstelle auf der SteinstraÃe erklären?
»Was genau«, fragte Renegard jetzt übertrieben liebenswürdig, »kann überhaupt nicht sein?«
»Dass irgendetwas â¦Â«, wand sich Tom, »also, dass wir irgendetwas â¦Â«
Renegard wischte sein Gestammel mit einer ärgerlichen Handbewegung beiseite und fuhr zu Angy herum. »Wie sehen Sie das? Kann Ihre Strahlung den Einsturz bewirkt haben?«
»Bitte?« Angy richtete sich kerzengerade auf und starrte Renegard an, als würde sie seine Frage gar nicht richtig verstehen. »Handystrahlung kann doch nichts zum Einsturz bringen!«
»Und warum nicht?«, hakte Renegard nach, unzufrieden über die bisherigen Ausflüchte.
»Weil ihre Wirkung auf anorganisches Material eine ganz andere ist als auf organisches.« Angy wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und atmete tief durch. »Die Strahlung, die wir benutzen, kann im beschränkten Umfang die Körpertemperatur von Menschen und Tieren erhöhen â aber sie kann keine massiven Wände zum Einsturz bringen.«
»Und das heiÃt konkret für unseren Fall?«
Angy schrumpfte ein Stück weiter in sich zusammen. »Mit dieser Strahlung lässt sich ebenso wenig eine StraÃe zum Einsturz bringen wie mit einem Kochtopf heiÃen Wassers.«
»Das mag zwar in der Regel der Fall sein«, stimmte Renegard mit bohrendem Blick zu. »Aber wenn man genügend Wasser nimmt und kräftig Druck drauf gibt, dann kann man selbst damit alles wegsprengen. Warum sollte das also mit Handystrahlung nicht ähnlich funktionieren?«
»Weil â¦Â«, begann Angy nun hilflos und sichtlich um Worte ringend, »weil ⦠weil das physikalische Prinzip â¦Â«
»Moment!«, unterbrach sie der Techniker und rutschte aufgeregt auf seinem Stuhl vor. »Da tut sich was!«
Auf dem Bildschirm war jetzt ein Kriseln zu sehen und dann ein Wimmeln und Wuseln wie von Tausenden winziger Würmer. Und dann implodierte die abartige
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