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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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raus. Und das sofort. Da passiert gerade etwas …«
    Er hatte recht, in Toms Innerem brach Panik aus. Es hatte nicht nur wie eine Welle ausgesehen, die durch den Boden lief, es war eine Welle gewesen – und jetzt folgten weitere, begleitet von harten Stößen, die die Fahrbahn an unzähligen Stellen brüchig werden ließen. Männer und Frauen wurden aus ihren Tätigkeiten gerissen, sahen sich erschrocken um. Einige begannen wegzulaufen, andere drehten sich zum Schlund hin.
    Das Rieseln an der Einsturzstelle nahm schlagartig zu. Größere Stücke brachen aus der geschundenen Asphaltdecke heraus und rutschten nach unten in die Tiefe.
    Die beiden Männer am Rand arbeiteten mit fliegender Hast, um die Winde des Rettungsseils wieder in Gang zu setzen. Aber es sah aus, als würden sie den Kampf gegen die Zeit verlieren. Die Wellen, die gerade noch den Boden bewegt hatten, hatten sich in ein Vibrieren verwandelt von einer Heftigkeit, wie es Tom noch nie gesehen hatte. Einen verrückten Moment lang hatte er die Vision einer riesigen Kreatur, die von unten gegen den Erdboden drückte, um sich aus ihrem Gefängnis zu befreien.
    *
    Harte, zuckende Stöße liefen durch die Erde, und irgendwo hinter ihnen krachte es, und etwas schlug auf dem Boden auf, um mit einem explosionsartigen Knall zu zerbersten. Das ist das Ende, durchfuhr es David – und dann zog ihm auch schon ein heftiger Stoß den Boden unter seinen Füßen weg.
    Er schlug so hart auf dem Untergrund auf, als hätte ihn ein unerwarteter Boxhieb niedergestreckt. Robbie erging es nicht besser, er landete direkt neben ihm. Der Junge stöhnte schmerzerfüllt auf, als sich der Boden neben ihnen aufwölbte … David packte Robbie und riss ihn an sich heran.
    Â»Aua«, quetschte Robbie hervor. »Ich …« Die Worte blieben ihm im Mund stecken, als die Erde erneut heftig bebte. Der Fünfjährige klammerte sich schmerzhaft an David fest, als mehrere harte Stöße durch den Boden um sie fuhren.
    David stöhnte vor Entsetzen auf. Das sollte also ihr Schicksal sein? Er hatte zuletzt alles versucht, um hier rauszukommen. Aber die Wahrheit war: Jede seiner Entscheidungen schien falsch gewesen zu sein. Von Beginn an nahe am Unglücksort zu bleiben, das wäre wohl die einzige erfolgversprechende Taktik gewesen. Und niemals den U-Bahnhof zu betreten die Voraussetzung für sein Überleben.
    Doch es war zu spät, um sich jetzt noch darüber Gedanken zu machen.
    Neue Stöße ließen die Erde erzittern, begleitet von einem weiteren fürchterlichen Krachen und Bersten – und dann riss der Boden unter ihnen auf.
    *
    Tom blickte starr vor Entsetzen auf den Bildschirm. Es war unglaublich, welche Szenen sich auf der Karlsstraße abspielten. Autos wurden gestartet, gewendet, zurückgesetzt. Menschen hasteten davon. Es waren nur Rettungskräfte vor Ort, und deshalb hätte es ein geordneter Rückzug von einem Unglücksort sein müssen.
    Aber das war es nicht. Die Hektik war die einer panischen Flucht. Selbst die Männer des Suchtrupps, die bis zuletzt verzweifelt darum gekämpft hatten, Carlsons Leiche zu bergen und Hagen nach oben zu holen, mussten ihre Arbeit einstellen. Einer von ihnen riss die Tür des Spezialfahrzeugs auf, das dem Schlund am nächsten stand – und stolperte zurück, als ihm die Tür aus der Hand gerissen wurde und sich der Wagen von selbst in Bewegung setzte, um rückwärts auf das Loch zuzurollen.
    Â»Weg da!«, brüllte Renegard. »Die sollen sich sofort zurückziehen – und alles stehen und liegen lassen!«
    Die Aufforderung schien zu spät zu kommen. Das schwere Spezialfahrzeug rollte inzwischen auf den zweiten Mann zu. Mit einem verzweifelten Satz hechtete dieser zwar zur Seite. Doch als die Erde erneut bebte, breitete sich ein gezackter Riss im Asphalt aus und lief direkt auf ihn zu. Der Mann stolperte und wäre wohl unweigerlich von dem entstandenen Spalt im Boden verschlungen worden, wenn just in dem Augenblick nicht sein Kollege herbeigeeilt wäre. Ihn packte, ihn emporriss – und mit ihm aus dem Sichtbereich der Kamera stolperte.
    Â»O mein Gott«, entfuhr es dem Techniker. »Hagen ist immer noch dort unten!«
    Renegard nickte. Schweißtropfen perlten von seiner Stirn. Zum ersten Mal wirkte er auf Tom menschlich und bemitleidenswert.
    Â»Vergessen Sie Hagen«,

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