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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Idioten!«
    Â»Was …?«, begann Angermeyer, und auch diesmal beendete er seine Frage nicht.
    Â»Die Kleine ist geflohen.«
    Â»Welche …?«
    Â»Diese Maya.« Renegard schüttelte nun heftig den Kopf. »Irgendein Kurzschluss in der Sicherungsanlage. Und ein freches Gör, das fast fliegen kann, so schnell und geschickt ist diese Sprayer-Braut!«
    Â»Ich fasse das nicht!«, donnerte Angermeyer. »Sie sind mir für die Sicherheit der Operation verantwortlich. Wenn sich herausstellen sollte, dass …«
    Â»Immer langsam«, unterbrach ihn Renegard. »Meine Leute kümmern sich um die Kleine. Sie werden sie sicherlich gleich am Schlafittchen gepackt haben.« Er zog das Tablet noch näher an sich heran und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf den kleinen Bildschirm. »Jetzt zu diesem ominösen Anruf. Hören Sie selbst!«
    Er tippte einmal hart auf das Touchpad … und dann rauschte und kriselte es im Lautsprecher.
    Toms verletzte Hand begann zu pochen, er stöhnte leise auf und sackte auf seinem Stuhl zusammen, als habe man ihm sämtliche Energie entzogen. Seine Phantasie spielte ihm einen üblen Streich, suggerierte ihm das widerliche Gewimmel von unzähligen winzigen Würmern, die sich durch Datenleitungen wühlten, bis sie Renegards Tablet erreicht hatten.
    Â»Ich weiß nicht, wo wir hier sind«, krächzte David verzweifelt.
    Tom zuckte zusammen, als sich das Tablet verformte und nach außen wölbte, als wäre es plötzlich von etwas ganz anderem als von Bits und Bytes beseelt. Irgendetwas drängte mit aller Macht nach außen, begann aus der virtuellen Welt durch das Display zu kriechen, etwas, das sich zunächst kaum mit den Blicken einfangen ließ, bevor es immer stofflicher wurde: eine schleimige grüngraue Substanz mit schlauchförmigen Tentakeln, die sich gierig in die Wirklichkeit schlängelten.
    Renegard starrte mit versteinertem Gesichtsausdruck auf das Gerät, und Tom hätte sich nicht gewundert, wenn er das Tablet hochgerissen und auf dem Boden zerschmettert hätte, um dem Spuk auf diese Weise ein Ende zu bereiten. Doch schon in der nächsten Sekunde begriff Tom seinen Irrtum: Renegard interessierte sich einzig und allein für die Aufzeichnung des Telefonats, für nichts anders. War er blind?
    Â»Immerhin wissen wir jetzt, dass sie leben«, murmelte Angermeyer. Er wollte noch etwas hinzufügen, aber Renegard hob die Hand und schüttelte den Kopf, um ihm klarzumachen, dass er besser weiter zuhören sollte.
    Als wäre das ein Signal für die unfassbare grüngraue Substanz, zuckten die Tentakel zurück und waren dann so blitzschnell im Gerät verschwunden, dass Tom Mühe hatte, diesen Vorgang mit den Augen einzufangen.
    Â»Hier … wir sind …«, drangen kaum verständliche Wortfetzen aus dem kleinen Lautsprecher, »hier ist alles so …«
    Damit brach die Verbindung ab.
    Tom stieß zischend die Luft aus und blinzelte verwirrt: Das Tablet lag ohne jegliche äußere Anzeichen von Veränderung vor Renegard auf dem Tisch, so als sei es eben nicht Spielball eines völlig kranken Ereignisses gewesen. Alles schien vollkommen normal zu sein – aber das war es nicht, dessen war sich Tom sicher.
    In was war er hier hineingeraten?
    *
    Alinas schlechtes Gewissen ließ sie nun unbewusst zwei, drei Schritte zurückweichen. Sie musste hier ohne größeres Aufsehen weg. Sie konnte keinen Bullen-Stress gebrauchen, keine misstrauischen Fragen, kein Mit-auf-die-Wache-Schleifen.
    Â»Maya?«, fragte der sich inzwischen vor ihr in Stellung gebrachte Polizist. »Maya Reiker?« Ihm stand dabei nicht der übliche »Die-Kleine-hat-doch-gerade-irgendeinen-Mist-gebaut«-Ausdruck im Gesicht, vielmehr sah er dabei so angespannt aus, als hätte er es ganz gezielt auf sie abgesehen.
    Alina schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie mit der leichten Gereiztheit eines Menschen in der Stimme, den man mit jemand anderem verwechselte. »Das bin ich nicht.«
    Der Polizist wischte sich eine nasse Strähne aus der Stirn. »Deinen Ausweis, Reiker. Aber ein bisschen hoppla-hopp.«
    Alina nickte, dann schüttelte sie den Kopf. »Hab ich gerad nicht dabei.«
    Das Misstrauen des Polizisten verstärkte sich. »Dann werden wir das wohl auf der Wache klären müssen.«
    Alinas Verwirrung verwandelte sich in

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