X-Wing 08 - Isards Rache
kauerte neben dem Mann nieder und tätschelte seine Hand. »Könnte sein. Waren Sie bei der Rebellion?«
»Bodentruppen. Die haben mich bei Hoth erwischt. Ich bin Lag Mettier.«
Wedge runzelte die Stirn. Der Name klang vertraut, aber er wusste nicht recht, wo er ihn hintun sollte. Es war durchaus möglich, dass er den Mann von Hoth her kannte, aber das Bild, das sich dabei vor sein inneres Auge schob, zeigte ihm einen viel jüngeren Mann, blond, kräftig gebaut. »Sie haben doch Dack Kalter gekannt, oder?«
»Dack, ja, Dack habe ich gekannt.« Lag ließ sich von Kapp beim Aufsetzen helfen und nahm dann die Flasche mit Wasser entgegen, die der Twi’lek ihm hinhielt.
Dann sah er wieder Wedge an. »Sie kennen ihn?«
»Kann sein. Aber damals hat er nicht so ausgesehen.«
Der Devaronianer nickte und sah sich unter den Leuten um, die stöhnend durch die Scheune taumelten. »Die hat man hier alle schrecklich misshandelt. Ich vermute, dass sich in den letzten paar Tagen niemand um sie gekümmert hat. Vielleicht schon seit einer Woche. Wir trafen kaum auf Widerstand.«
Page kauerte sich nieder und nickte. »Das Hauptgebäude sieht so aus, als wäre es gesäubert. Wir lassen ein Forensik-Team kommen, das sich dort umsehen soll.«
Lag ließ die Flasche sinken, und man konnte im schwachen Licht die Tropfen in seinem Bart glitzern sehen. »Das wird nichts bringen. Dafür hat sie bestimmt gesorgt.«
Wedge sah ihn fragend an. »Was reden Sie da?«
Lag ließ die Flasche langsam auf seinen Schoß sinken. Er hatte sichtlich nicht mehr die Kraft, sie zu halten. »Sie hat gesagt, Sie würden irgendwann einmal auf diese Anlage hier stoßen, und da wollte sie sicher sein, dass Sie hier nichts finden, was Ihnen weiterhilft.« Seine graue Zunge leckte über seine aufgesprungenen Lippen. »Die anderen haben die hier herausgeholt und uns hier gelassen. Sie hat gewollt, dass Sie uns hier tot vorfinden. Das hat sie uns gesagt.«
Wedge war Lag dabei behilflich, die Flasche wieder an seine Lippen zu führen. »Diese Frau, von der Sie da sprechen, wer ist das?«
Lag schluckte und fröstelte dann. »Eisherz.«
Wedge hatte das Gefühl, sein Blut würde zu Eis erstarren. »Ysanne Isard war hier?«
»Vor einer Woche, vielleicht waren es auch zwei.«
»Sind Sie da sicher?« Wedge legte dem Mann die Hand auf die Schulter. »Wir haben sie auf Thyferra getötet, das ist jetzt fast zwei Jahre her.«
»Wenn Sie das haben, dann haben Sie keine ganze Arbeit geleistet.« Ein gequältes Lächeln huschte über Lags schmutzverkrustete Züge. »Sie hat wesentlich lebendiger ausgesehen als ich und noch ein gutes Stück gefährlicher.«
Prinz-Admiral Krennel betrat mit langen Schritten die abgedunkelte Höhle von einem Raum, in dem Isard hauste. Die Formulierung war nicht ganz passend, das wusste Krennel, aber als leben konnte man das nicht bezeichnen, was Isard da zwischen den verschiedenen Computern und sonstigen Gerätschaften tat. Die Leuchtplatten an der Decke reichten kaum aus, um die Schluchten aus Faserplastkisten auch nur einigermaßen zu beleuchten, so dass es schier unmöglich war, sich in dem Labyrinth zu bewegen.
Er bog um eine Ecke und fand Isard auf einem mächtigen Sessel im Herzen einer kleinen Arena sitzen. Rings um sie tanzten auf Monitorschirmen und Holoprojektoren zahllose Bilder. Ihre Finger zuckten über Tastaturen in beiden Armlehnen des Sessels. Bei jedem Tastenschlag veränderte sich ein anderes Bild, oder das Volumen einer Vignette vergrößerte sich und verdrängte alle anderen. Sie drehte sich in dem Sessel herum, und ihr Blick, der über die Bilder schweifte, veränderte sich.
Als Krennel vor ihr stand, hielt sie in ihrer Bewegung inne. Sein Auftauchen schien sie zu überraschen, aber dann huschte ein Grinsen über ihre Lippen, und sie zog die Beine an, nahm auf dem Sessel eine bequemere Position ein. Ihr Blick erfasste das Datapad, das Krennel in seiner künstlichen rechten Hand hielt. »Ich sehe, Sie haben meinen Bericht erhalten.«
Zorn wallte in Krennel auf, aber er hielt ihn im Zaum. Er warf das Datapad geringschätzig auf den Boden und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Ich habe den Bericht erhalten. Ich habe ihn gelesen. Ich bin nicht einverstanden. Sie dürfen Ihren Plan nicht umsetzen.«
Isard lachte prustend und drückte dann einen Knopf auf einer ihrer Tastaturen. Der Holoprojektor an Krennels rechter Seite zeigte das Bild einer Anlage mit mehreren Gebäuden, einen dazwischen parkenden
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