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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Arbeitgeber ist nämlich ein anständiger und gerechter Mensch.«
    »Ich verstehe nicht.«
    Jool runzelte die Stirn. »Was verstehst du nicht? Wie wir die Trennung verkraften?« Sie zuckte die Achseln. »Mir ist es lieber, sie befindet sich an einem fernen Ort in Sicherheit, als wenn sie hier im Hafen wäre. Damit müssen wir eben leben…«
    »Farr hat auch Familie«, sagte Bzya.
    Jool nickte. »Eine Schwester. Sie ist auch ein Kuli. Nicht wahr? Und dann ist noch jemand vom Oberlauf bei euch, ein alter Mann…«
    »Adda.«
    »Und du bist von beiden getrennt. Wie Shar von uns.«
    Farr nickte. »Dura wird aber von der Decken-Farm zurückkommen. Deni Maxx holt sie.«
    »Wer?«
    »Eine Ärztin. Aus dem Krankenhaus zur Allgemeinen Wohlfahrt… und Adda wurde dem Vorsitzenden der Stadt vorgestellt. Es hat mit den Störfällen zu tun…«
    »Hm«, sagte Bzya. »Vielleicht. Farr, ich glaube noch lange nicht alles, was ich aus der Oberstadt höre, und dir rate ich auch zu etwas mehr Skepsis. Trotzdem hoffe ich, daß du deine Schwester bald wiedersiehst.«
    Jool hatte die Schüssel mit Ferkelfleisch fast schon geleert. »Und was sagst du nun zu unserem Teil der Stadt?«
    »Er ist anders«, sagte Farr, nachdem er den Bissen hinuntergeschluckt hatte. »Er ist…«
    »Dunkel, schmutzig, bedrohlich. Stimmt’s?«
    Farr schüttelte den Kopf. »Ich wollte ›beengt‹ sagen. Beengter als sonstwo.«
    »Nun, das ist eben das Herz der Stadt«, sagte Jool. »Nicht daß du mich für sentimental hältst, aber es ist die Wahrheit… es ist der älteste Teil von Parz. Dies ist das Hafen viertel. Es wurde errichtet, gleich nachdem das Rückgrat in den UnterMantel getrieben wurde.«
    Farr stellte sich die alten Zeiten vor, die Kühnheit der Männer und Frauen, die nach dem Kernstoff gruben, den sie für den Bau der Stadt benötigten und mit bloßen Händen und Werkzeugen, die vermutlich kaum fortschrittlicher waren als die des heutigen Durchschnittsmenschen, dieses gewaltige Bauwerk errichteten.
    Jool lächelte. »Ich weiß, woran du denkst, Junge vom Oberlauf. Weshalb sollte jemand eine Kiste wie diese zimmern und sich darin einschließen?«
    »Weil«, sagte Bzya, »sie das wiederaufbauen wollten, was sie verloren hatten, als die Kolonisten sich in den Kern zurückzogen.« Er machte einen nachdenklichen Eindruck. »Parz ist also die aus Holz und Kernstoffbestehende Verwirklichung eines alten Traums…«
    »Ihr seid beide sehr intelligent«, sagte Farr.
    Die beiden warfen den Kopf zurück und stießen ein schallendes Gelächter aus. Es war ein ziemlich lächerliches Bild.
    »Meinst du?« fragte Jool und wischte sich die Tränen aus den Augen.
    Bzya tätschelte ihr den Arm. »Wir hätten ihn nicht auslachen sollen. Schließlich gibt es in der Mittelstadt – von der Oberstadt ganz zu schweigen – genug Leute, welche die Bewohner der Unterstadt für Untermenschen halten.«
    »Und die Menschlichen Wesen – die Oberströmler – stehen wohl noch tiefer«, sagte Farr.
    »Aber das ist doch Unsinn«, sagte Bzya heftig. Er nahm ein Rochen-Ei und fuchtelte damit vor Farrs Gesicht herum. »In meinen Augen sind die Menschen mehr oder weniger gleich, egal, woher sie kommen. Und ich gehe noch weiter.« Er biß ins weiche Ei und sagte mit vollem Mund: »Ich glaube, daß alle Menschen dieses Sterns intelligent sind – ich meine, intelligenter als die Bewohner anderer menschlicher Welten und vielleicht sogar intelligenter als der durchschnittliche Ur-Mensch.«
    Jool schüttelte den Kopf. »Hört ihn euch an, den Herrn über hundert Sterne.«
    »Aber es ist logisch, was ich sage. Denk mal drüber nach«, fuhr Bzya fort. »Wir entstammen einer ausgewählten Gruppe – von Ingenieuren –, die im Stern abgesetzt wurde, um ihn zu modifizieren und eine Zivilisation im Mantel zu errichten. Die Ur-Menschen hätten sicher keine Dummköpfe mit dieser Mission beauftragt, und genauso wenig hätten sie uns mangelhaft darauf vorbereitet.«
    »Die Analogen Anatomen haben aus unserer mangelhaften Adaption umfangreiche Rückschlüsse auf das Projekt der Ur-Menschen gezogen«, sagte Jool engagiert. »Aus dem Körperbau, der auf dem Vorbild des Ur-Menschen beruht. Und…«
    Entspannt und verstohlen Bierkuchen mampfend lauschte Farr der informativen Unterhaltung.
    »Natürlich waren wir so dumm, eine straff organisierte Klassengesellschaft mit einem Geflecht aus Kontrollmechanismen zu errichten«, sagte Jool an Farr gewandt.
    »Zumindest in Parz«, sagte Farr.
    »Zumindest

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