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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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verletzen. Er fragte sich, wie lange es dauern würde, bis die Spin-Spinne ihn erreicht hatte. Würde er noch leben, wenn sie ihn zerfleischte?
    Ein Schatten erschien über seinem Kopf und raste auf das Netz zu. Er zuckte zusammen, wobei er fast das Brett verloren hätte und schaute nach oben. Hatte die Spinne etwa das Netz verlassen und war ihm entgegengekommen…?
    Aber es war das Mädchen, Ray. Sie war ihm gefolgt und überholte ihn nun. Sie ging vor Farr in den Sturzflug und hielt direkt auf das Geflecht zu. In einer engen Spirale wirbelte sie dem Netz entgegen, und dann kappte das Brett die glitzernden Fäden. Farr sah, wie die durchtrennten Stränge ihre Arme und Schultern streiften; erst strafften sie sich und baumelten dann herab, während sie die Lagen des Netzes durchstieß.
    Er begriff, daß sie einen Tunnel für ihn bohrte. Die Lücke schloß sich schon wieder – anscheinend reparierte das Netz sich selbst –, aber er mußte die Chance nutzen, die sie ihm geboten hatte.
    Er raste durch den Tunnel.
    Ein komplexes, dreidimensionales Geflecht aus Licht umgab ihn. Fäden baumelten vor seinem Kopf und strichen ihm über die Schultern, die Arme und das Gesicht; sie zupften am Overall, an Haut und Haar und rissen mit schmerzhaften Stichen ab. Er schrie auf, wagte es aber nicht, die Hände vors Gesicht zu schlagen, die Augen zu schließen oder die Fäden wegzuschlagen, weil er befürchtete, sonst ganz die Kontrolle über das Brett zu verlieren.
    Und dann, so schnell, wie er ins Netz eingedrungen war, hatte er es auch durchstoßen. Die letzten Fäden traten mit einem leisen Schmatzen auseinander, und die Luft hatte ihn wieder.
    Ray wartete hundert Mannhöhen vom Netz entfernt; das Brett hatte sie unter dem Arm. Er hielt neben ihr an und ließ sich einfach vom Brett fallen.
    Dann drehte er sich zum Netz um. Der Tunnel hatte sich wieder geschlossen – es schimmerte nur noch ein dunkler, zylindrischer Pfad durch die Gewebelagen, wo sie die Struktur des Netzes beschädigt hatten –, und die Spin-Spinne bewegte sich gemächlich an den Feldlinien entlang, um der Ursache für die Ruhestörung in ihrem Reich auf den Grund zu gehen.
    Farr schauderte und machte sich auch nicht die Mühe, das zu verbergen. Er drehte sich zu Ray um. »Danke…«
    »Nein. Sag nichts.« Sie grinste. Er bemerkte, daß sie keinerlei Anzeichen von Furcht zeigte. Ihre Poren waren weit offen, und die großen Augen strahlten wieder diese Lebendigkeit aus, die ihn schon bei der ersten Begegnung in den Bann gezogen hatte. Sie packte ihn am Arm und schüttelte ihn. »War das nicht phantastisch? Was für ein Flug. Warte nur, bis ich Cris davon erzähle…«
    Sie sprang auf das Brett und verschwand in der Luft.
    Als er ihre geschmeidige Beinarbeit bewunderte und die Nachwirkungen der Begegnung mit dem Tod sich in seinem Bewußtsein manifestierten, spürte Farr, wie sich in der Hautfalte eine erneute Erektion anbahnte.
    Er kletterte auf das Brett und flog in einem weiten Bogen um das Netz.

9

    NACH EIN PAAR TAGEN kehrte Toba zurück und eröffnete Dura und Farr, daß er ihnen einen Arbeitsplatz auf dem Markt vermittelt hätte. Obwohl Toba Dura zu verstehen gab, daß er ihnen damit erneut einen Gefallen getan hätte, vermied er es, ihr in die Augen zu schauen, und Cris war beim Essen ungewöhnlich still. Mit verhangenem Blick umsorgte Ito die Oberströmler.
    Wie üblich trugen Dura und Farr die Sachen, welche die Familie ihnen geliehen hatte. Doch Toba sagte leise, daß sie diesmal unbekleidet gehen müßten. Zögernd schälte Dura sich aus dem Overall; nicht daß sie sich daran gewöhnt hätte, aber sie wußte, daß ihre Nacktheit in den belebten Straßen auffallen würde.
    Verlegen deutete Toba auf Duras Hüfte. »Das legst du besser ab.«
    Dura schaute an sich hinab. Das ausgefranste Seil hatte sie wie immer um die Hüfte geschlungen, und sie spürte die beruhigende Gegenwart des Messers und der Bürste im Rücken. Reflexartig flogen die Hände an den Gürtel.
    Toba blickte Ito hilflos an. Mit gefalteten Händen ging sie auf Dura zu. »Es wäre wirklich besser, wenn du die Sachen zurücklassen würdest, Dura. Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst, und ich wüßte auch nicht, wie ich mich an deiner Stelle verhalten würde. Aber du brauchst die Waffen nicht, zumal sie dir hier ohnehin kaum Schutz bieten würden…«
    »Das ist nicht der Punkt«, erwiderte Dura mit rauher Stimme. »Der Punkt ist…«
    »Der Punkt ist, daß wir uns beeilen

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