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Xperten 1.2 - Der Mindcaller

Xperten 1.2 - Der Mindcaller

Titel: Xperten 1.2 - Der Mindcaller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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wir hier sehen, passt diese Geschichte jedenfalls sehr gut«, meint Jeannie.
    Nach einem eiligen Frühstück packen sie ihren Rucksack. Trotz der Kälte sind alle so neugierig darauf, was sie heute erleben werden, dass sie rasch aufbrechen wollen.

    Kevin führt sie flussaufwärts zu der einfachen Hütte, die Aroha und er bei der ersten Erkundung fanden. Diese wollen sie als ihren Hauptstützpunkt hier am vulkanischen Plateau verwenden.
    Die beiden Mädchen machen einen Blick in die Hütte und stellen dann fest, dass sie sie unbedingt etwas säubern müssen, bevor man einen Schlafsack auf den Boden legen kann!
    Zusammen schneiden sie Bündel von Zweigen ab und wechseln sich ab in dem Bemühen, den größten Schmutz aus der Hütte zu kehren. Die dicken Schichten alten Staubs erzeugen dabei große Wolken, die in den Sonnenstrahlen, die durch das winzige Fensterloch fallen, glitzern. Jeannie hält das einzige Taschentuch, das Mike hat, über Mund und Nase, nachdem sie zuerst mehrmals fast das Gefühl hatte zu ersticken.
    »Ich habe den Eindruck, dass diese Hütte noch nie, seit sie gebaut wurde, sauber ausgekehrt wurde«, sagt Jeannie.
    Schließlich meldet sich Aroha: »Ich bin inzwischen am Verhungern. Ich glaube es ist jetzt sauber genug und wir sollten eine Essenspause machen.«
    »Ich bin so verstaubt«, sagt Jeannie, »ich muss unbedingt zuerst einmal schwimmen gehen«.
    Den vier Freunden hat kaltes Wasser noch nie etwas ausgemacht. Also gehen sie alle schwimmen, tauchen in das herrliche aber sehr frische Wasser, bevor sie sich zum überfälligen ‚Mittagessen‘ (einige Sandwiches und etwas Obst) zusammensetzen. Leider beschließen die lokalen Steckmücken auch, an dem Essen teilzunehmen, was die Ruhepause etwas unruhig macht. Mike beschwert sich bei Aroha, dass sie den Mückenklatscher, den er ihr das letzte Mal schenkte, nicht mit hat.
    »Ich frage mich übrigens, wovon diese Biester leben, wenn sie keine Menschen als Futter haben«, grummelt er.
    »Ich frage mich auch, wovon die Millionen von Milben eigentlich leben, die wir vorher aus der Hütte gekehrt haben«, ergänzt Aroha.
    »Glaubst du, dass sie inzwischen in Marschformation gerade dabei sind wieder in die Hütte zurück zu kriechen?«, fragt Kevin.
    »Vielleicht sollten wir ein bisschen Marschmusik für sie machen«, schlägt Mike vor. Er nimmt einen Topf und einen Stab und beginnt damit ‚Musik‘ zu machen, aber sein Geschick, was Rhythmus anbelangt, ist nicht sehr ausgeprägt, so dass ihn die anderen bald anflehen, aufzuhören.
    »Die Milben erinnern mich an etwas, was ich unlängst in einer technischen Zeitschrift gelesen habe«, sagt Aroha. »Offensichtlich ist es gelungen, Maschinen, so klein wie Milben, zu erzeugen. Sie bestehen zum Großteil aus Silizium, aber sie haben auch bewegliche Teile, Räder, Zahnräder und so. Wenn ich mich richtig erinnere, dann heißen sie Mikro-Mechanische-Maschinen, abgekürzt MEM«.
    »Wozu sollen solche MEMs denn verwendet werden?«, fragt Jeannie »Mikrochirurgie?«
    »Um ehrlich zu sein, ich weiß es selbst nicht«, sagt Aroha, »aber sie haben offenbar trotz der Winzigkeit recht komplexe Schaltungen,  wie ganz einfache Computer«.
    »Wofür auch immer solche MEMs gedacht sind, wir könnten ein paar Millionen als Kämpfer gegen die Milben und Stechmücken hier gut brauchen«, grinst Kevin.
    Nun überstürzen sich alle im Versuch, noch verrücktere Anwendungen für MEMs zu finden. Es scheinen ihnen die Ideen nicht auszugehen, bis schließlich Kevin auf seine Uhr zeigt.
    »Wenn wir heute noch etwas erkunden wollen, dann wird es Zeit, dass wir weiter machen.«
    Sie verstauen Schlafsäcke, Kochgeräte und anderes Zeug, das sie untertags nicht mehr brauchen in der Hütte und verbringen den Nachmittag damit, das Plateau gründlich zu untersuchen. Sie finden viele Stücke Obsidian, aber alle im »Rohzustand« und nichts, was dem Kapakapa ähnlich sieht.
    »Interessant ist«, meint Mike, »dass die dünnen Teile des Obsidian, den wir hier finden, ein bisschen durchscheinend sind. Aber selbst die dünnsten Stellen des Kapakapa sind nicht lichtdurchlässig.«

    Am nächsten Tag beginnen sie sehr früh mit dem Aufstieg zum Mount Ruapehu. Sie versuchen, die vereisten Stellen soweit es geht zu umgehen, aber es ist nicht einfach. Langsam und vorsichtig kämpfen sie sich durch weichen Schnee, unter dem da und dort eine gefährliche Eisplatte liegt, aufwärts. An steilen Felsen, unter denen sie vorbei gehen, hängen hunderte

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