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Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten

Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten

Titel: Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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Computer tatsächlich einmal bauen werden können oder nicht, heute sind wir davon weit entfernt, trotz des Schlagwortregens von »künstlicher Intelligenz« bis hin zu »Expertensystemen«!
    Die Situation ist insofern faszinierend, als noch vor 20 Jahren viele Computerwissenschaftler die Ansicht vertraten: »Wenn es uns einmal gelingt einen Computer so zu programmieren, dass er so gut Schach spielt wie ein Mensch, dann haben wir verstanden, wie Menschen denken, dann können wir früher oder später auch voll intelligente Computer bauen.« Heute haben wir solche Schachspielprogramme hervorragender Qualität, haben Systeme, die tropische Krankheiten besser diagnostizieren als jeder Arzt, und Computer, die auf der Basis von Satellitenbildern Erzlager finden, die sonst noch jahrhundertelang unbekannt wären. Kurzum, in vielen Einzelaspekten übertreffen Computer die menschlichen Fähigkeiten schon lange und übertreffen sie dramatisch. Vom erfolgreichen Zusammenspiel von Abertausenden Aspekten, wie es offenbar im menschlichen Gehirn abläuft, von also wirklich intelligenten Systemen, sind aber alle heutigen und absehbaren Computer noch weit entfernt.
    Auf dem Wege zu intelligenten Computersystemen sind noch riesige Probleme zu lösen, beim Sprachverstehen, beim Verstehen von Bildern (Computer sind bisher mehr oder minder taub, stumm und blind!), beim Begreifen von Lernprozessen (die wir nach wie vor kaum verstehen und in Computern auch mit neuesten Methoden wie »neuronalen Netzen« nur ganz rudimentär modellieren können), bei der Speicherung von Wissen (das Assoziationsketten wie im Menschen gestattet) usw. Dennoch: Auf all diesen Gebieten gibt es andauernde Fortschritte. Prinzipielle Barrieren sind nicht erkennbar, auch wenn die frühere Euphorie einer nüchterneren Einschätzung gewichen ist.
    Letztlich ist es vielleicht eine zwar philosophisch interessante, pragmatisch aber unwichtige Frage, ob wir Computer intelligent im »menschlichen Sinne« bauen können. Zweifellos werden wir Computersysteme bauen, die in vielen Aspekten weit mehr leisten können, als Menschen je in der Lage wären zu tun. In Wahrheit umgeben uns solche Systeme ja schon andauernd und zunehmend: vom weltweiten Flugreservierungssystem zum Voyager-Steuerungsprogramm, zum Super-Schachprogramm, zur Regelung des Stromverbundes, zur automatischen Fabrikationssteuerung. Immer größere Bereiche der menschlichen Arbeit, der körperlichen und der geistigen, werden von Computern übernommen werden, was die weitere Rationalisierung vorantreibt. Durch zunehmend mächtigere Wissensverarbeitung mit beschränkter Lernfähigkeit, durch bessere Verarbeitung sensoraler Daten (Sprache, Bilder, …) und durch wachsende potenzielle Mobilität von Computern (Roboter) wird die Entwicklung flexibler Gesamtsysteme (die auch selbst reparierend sein können) möglich, werden solche Systeme auch zunehmend den Eindruck einer Zielausrichtung, die auch Ausnahmesituationen meistern kann, erwecken und damit zumindest in Teilbereichen intelligent anmutendes Verhalten aufweisen.
    So wie Flugzeuge (in gewissem Sinn) Vögel übertreffen, Unterseebote Fische oder Bagger von menschlicher Hand betätigte Schaufeln, so werden Computer als informationsverarbeitende Maschinen in immer mehr Bereichen der Informationsverarbeitung und deren Anwendung an Menschen herankommen bzw. diese übertreffen, ohne dass es notwendig, ja sinnvoll sein wird, dass sie ihre Vorbilder direkt nachahmen. Ob auf diesem Wege auch die Grundlagen für echt intelligente Computersysteme geschaffen werden, ist damit nicht beantwortet und bleibt für mich eine offene Frage.

    2.5 Schwindeltechnik
    Beim Quiz geht der Kandidat in die Endrunde. Bisher hat er seinem eher intellektuellen Aussehen mit massiver Hornbrille, die ihm den Anschein eines Bücherwurms gibt, Ehre bereitet, hat alle Fragen – fast möchte man sagen – »über-«beantwortet.
    »Was ist Chimbote?«, kommt die nächste Frage. »Chimbote …, ja, das ist eine Industrie- und Hafenstadt in der Provinz Ancash, Peru.« »Bravo. Gleich weiter. Es gibt zwei berühmte Bugatti, wer waren sie?« »Bugatti … – da gibt es einerseits Carlos Bugatti, italienischer Künstler, geboren 1856; und einen Ettore Bugatti, geboren 1881, übrigens wie der andere aus Mailand, der nach Frankreich auswanderte und dort ein Spitzenautomobilkonstrukteur wurde.« »Exzellent. Nächste Frage: Was ist der Lohmann-Ruchti-Effekt?« »Der Lohmann-Ruchti-Effekt (kurzes Zögern

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