Yakuza Flowers
und zu sich genommen hätte. Angeblich, um mit ihm zu sprechen. Er ist bereit ihn freizulassen. Vorausgesetzt, ich erkläre mich bereit, den Takanawa Clan zu verlassen und jeglichen Kontakt zu Takanawa-san abzubrechen.“
Das saß, und Kira konnte nur zischend die Luft zwischen den Zähnen entweichen lassen. Das wäre Selbstmord und das wussten sie beide.
„Takanawa wird dich aber nicht so einfach gehen lassen.“ Es war allgemein bekannt, dass man, einmal Yakuza geworden, für immer einer blieb. Man verließ solche Organisationen nicht einfach, ganz gleich, welchen Grund man auch immer hatte. Wenn Jiro ohne einen Kommentar ging, dann würde er zum Abschuss freigegeben werden. Kira war sich verdammt sicher, dass Hikaru das einkalkulierte.
„Ich weiß. Aber ich kann Gabriel kaum in Hikarus Händen lassen.“ Jiro grimmiger Gesichtsausdruck sprach von einer Entschlossenheit, die nichts zum Wanken bringen konnte. „Er sagte, dass er Gabriel noch nichts getan hätte, aber ich traue ihm nicht. Glaub mir, wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich ihn am liebsten mit den bloßen Händen umbringen!“ Eben war Jiro noch resigniert gewesen und dann brauste seine verzweifelte Wut hoch, die auch Kira zusammenzucken ließ.
„Warum gehst du nicht zu Takanawa-san und berichtest ihm von der Sache. Du hast gesagt, dass er dich schätzt und er könnte vielleicht …“ Noch ehe Kira geendet hatte, schüttelte Jiro bereits den Kopf.
„Nein. Hikaru würde Gabriel umbringen. Noch ehe ihm Takanawa den Befehl geben könnte, Gabriel zu ihm zu bringen. Es wäre ein bedauerlicher Unfall und das ist das Letzte, was ich will. Ich muss das alleine mit ihm klären und Gabriel retten. Das bin ich ihm schuldig. Ich habe nicht nur sein Leben durcheinandergebracht, sondern ihn auch angelogen und dann noch in solche Gefahr gebracht. Wenn ihm jetzt noch etwas geschehen würde, das könnte ich mir niemals verzeihen.“ sagte Jiro entschlossen. Kira, der ihn beruhigen wollte, griff nach den Händen seines Bruders.
„Er bedeutet dir sehr viel, nicht wahr?“
„Er bedeutet mir mehr als mein Leben.“ Das waren keine lyrischen Worte, ohne Substanz daher gesagt, sondern ein endgültiger Entschluss, welchen Kira unterstützen wollte. Wer bereit war, so weit zu gehen, hatte es verdient alle Hilfe zu bekommen, die er brauchte.
„Was immer du auch vorhast, ich werde dir helfen.“ Es war das Mindeste, was Kira für Jiro tun konnte. Wobei er da nicht nur an Jiro dachte, sondern auch an Vincent, de r ebenso an Gabriel hing. Und ein ganz kleines Bisschen würde er es auch für sich selbst tun, weil Gabriel ihm ebenfalls nicht egal war.
„Jiro ist nach Hause gegangen.“ Vincent saß schon im Bett, als Kira endlich zu ihm stieß. Müde zog er den Pullover über den Kopf und zog die Hose aus. „Er wollte doch nicht hier bleiben. Vielleicht ist es so besser. Nach dem ganzen Stress muss er einen klaren Kopf kriegen.“
„Ich hätte Gabriel nie zugetraut, dass er einfach weglaufen würde. Ich meine auch vor mir. Sonst ist er doch immer mit seinen Problemen zu mir gekommen.“ Für Vincent musste es ein harter Schlag sein, zu glauben, dass Gabrie l nicht einmal ihn in seiner Nähe haben wollte. Leider konnte ihm Kira da keinen reinen Wein einschenken. Lediglich zuhören konnte er.
„Ich nahm immer an, dass er viel zu ruhig und sachlich für so eine Überreaktion ist. Er war eher jemand, der die Dinge aussaß, wenn es sein musste und nicht –“ Vincents Stimme brach.
Kira setzte sich hinter ihn und zog Vincent an sich heran, bis sein Geliebter an ihm lehnte. Er spürte, wie Vincent zitterte und das erschreckte ihn, da er ihn in einer solchen Verfassung noch nie erlebt hatte . Er schien tief e rschüttert.
„Er ist verliebt und er hat sich mit Jiro gestritten. Da ist es doch verständlich, dass er anders reagiert, als sonst.“ Wäre Kira an seiner Stelle gewesen, hätte er sich mit Jiro eher lautstark gestritten, als wegzulaufen, aber das stand hier nicht zur Debatte.
„Ich weiß ja nicht einmal, worum es genau ging“, sagte Vincent resigniert und dann rückte er von Kira ab, um ihn ansehen zu können. „Stimmt sein Verdacht denn?“ Die Stimmung kippte und Kira hatte keine Ahnung, was Vincent meinte.
„Ob was stimmt?“ Die Gegenfrage sollte Klarheit bringen, aber Kira ahnte auch so schon, dass das Gespräch sich in eine unangenehme Richtung bewegen würde.
„Das zwischen dir und Jiro etwas läuft oder gelaufen ist.“ Falls
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