YANKO - Die Geschichte eines Roma
geblutet...“
Ron sah ihn kurz an und sagte: „Und ich konnte die letzten Monate kaum schlafen. Ich bin oft nachts aufgewacht, weil mir regelrecht das Herz wehgetan hat. Manchmal habe ich mir fünfmal am Tag einen runtergeholt, aber es hat nichts genützt... Ich hab’ jemanden gefunden, der für drei Monate in der Wohnung bleibt.“ Und Yanko schmunzelte erleichtert. „Dann ab in die Arena!“ Dann musste er seit Langem plötzlich lachen, und Ron ließ sich anstecken. Schließlichbalgten sie sich wie kleine Kinder und wälzten sich vergnügt im Schnee.
Später in der Nacht lagen sie eng umschlungen im Bett und konnten endlich wieder tief und fest schlafen. Ron hatte seinen Arm um Yanko gelegt, und Yanko hielt ihn ganz fest an sich gedrückt.
Am nächsten Abend wagten sie es und gingen zusammen in den Pub. Alle Gäste drehten sich wie auf Kommando nach ihnen um, als sie gemeinsam den Pub betraten, und es wurde auf einmal sehr still. Roger und Kim freuten sich allerdings sofort die beiden zu sehen und begrüßten sie sehr herzlich. Ron gab eine Lokalrunde aus, weil er das immer so machte, wenn er nach längerer Zeit wieder nach Hause kam, früher normalerweise nachdem er mit seiner Familie aus dem Urlaub zurückgekommen war. Die Stimmung lockerte sich danach etwas und schließlich kamen nach und nach ein paar alte Bekannte auf Ron zu und freuten sich dann doch ihn zu sehen.
Sie schafften es sich an diesem Abend nicht zu berühren, denn sie hielten es für besser nicht gleich wieder mit der Tür ins Haus zu fallen. Sie hatten ja endlich wieder genug Zeit zusammen. Der Abend verlief ruhig, und sie schöpften wieder neue Hoffnung auf ein gemeinsames Leben hier in Sheddy.
E in paar Wochen später neigte sich das Jahr dem Ende zu, und es stieg die übliche Silvesterfeier im Gemeindehaus und auf dem großen Platz vor dem Rathaus in Sheddy. Die Nacht war klirrend kalt und der Himmel sternenklar, und der Mond schenkte Sheddy sein zunehmendes Licht.
Draußen standen viele kleine Buden an denen Essen und Trinken verkauft wurde. Kinder hatten in der Mitte des Platzes einen großen Schneemann gebaut und freuten sich sehr darüber, dass es so schön kalt war, und er bestimmt noch eine Weile dort stehen würde. Unter dem Vordach des Rathauses spielte eine Musikkappelle stimmungsvolle Lieder.
Yanko hatte zusammen mit einigen Mitgliedern des Naturschutzkomitees eine große lange Schneebar aufgebaut, und Ron half an diesem Abend dort Getränke auszuschenken. Es herrschte immer eine tolle Stimmung bei den Silvesterfeiern in Sheddy. Denn das, was die Einwohner von Sheddy wirklich gut konnten, war feiern.
Als dann später um Mitternacht das prächtige Feuerwerk entzündet wurde, kannte der Jubel keine Grenzen und alle Anwesenden umarmten sich und wünschten sich gegenseitig ein gesundes und gesegnetes Neues Jahr. Viele Paare standen da und küssten sich. Sogar Jenny war mit ihrem Freund Mike aus L.A. gekommen und stellte ihn Yanko schließlich vor und wünschte sich kurz, sie könnte Yanko länger umarmen, als es normalerweise für eine Umarmung unter Freunden üblich war. Es war das erste Mal für sie, dass sie ihn mit Ron zusammen sah, in dem Wissen, dass er jetzt seine erste Wahl war und nicht mehr sie. Yankos Familie, Marianna, Jamie, Frank, Hugh, Nancy und Mr Edwards, der seine roten Wangen auf den Konsum von Glühwein zurückführte, kamen ebenfalls vorbei und wünschten Yanko und Ron ein gutes Neues Jahr.
Plötzlich stand Roger da und nahm Ron gutgelaunt zur Seite. Er war zwar schon ordentlich betrunken, doch durchaus noch Herr seiner Sinne. „Ron, wenn du willst, dann kannst du gerne bei mir im Pub mitarbeiten. Du musst ja irgendwie Geld verdienen, oder nicht?!“ Ron war überaus erfreut und erleichtert, denn das war tatsächlich ein Problem geworden. „Oh... danke Roger! Das ist echt nett von dir! Ich denke, das werde ich tun!“, sagte er kurz entschlossen, und sie schüttelten sich anschließend die Hände und umarmten sich kurz.
Später standen Ron und Yanko immer noch hinter der Schneebar und versuchten sich nicht zu nahe zu kommen. Doch schließlich schauten sie sich kurz an, und dann konnten und wollten sie sich nicht mehr zurückhalten. Yanko breitete seine Arme aus und sagte dabei: „Komm her du verdammter Mistkerl!“ Und dann umarmten sie sich fest und fingen langsam an sich zu küssen und konnten so schnell auch nicht mehr damit aufhören.
Vor dem Rathaus standen Leroy und seine Kumpels und sie
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