YANKO - Die Geschichte eines Roma
maskiert... Sie kamen wegen mir und Ron... und weil ich ein Roma bin... “, flüsterte Yanko schwach, und er hatte das Gefühl bei jedem Wort nochmal brechen zu müssen. Sein ganzer Oberkörper brannte, und er spürte die Mistgabel überall, vor allem in seiner rechten Hand. Black Wolf schaute ihn besorgt an. „Wo ist Ron?“ „In Newly bei seinen Kindern... Wird bald kommen... denke ich.“ „Yanko, vielleicht ist es besser, wenn du für eine Weile von hier verschwindest. Beim nächsten Mal geht’s vielleicht anders aus.“ Black Wolf half Yanko dabei sich aufzusetzen und sein Hemd auszuziehen. Er schaute nach den anderen Verletzungen und schüttelte fassungslos seinen Kopf. „Das ist einfach unglaublich!“, stellte er schockiert fest und während er anfing Yankos Hand zu nähen, konnte er nur mühsam die aufkommenden schrecklichen Erinnerungen an seine Vergangenheit verdrängen.
Als Ron hereinkam und Yanko blutüberströmt auf dem Sofa liegen sah, war er total entsetzt. Er setzte sich sofort zu ihm und legte seinen Arm um ihn. „Oh, mein Gott!!! Was ist passiert?“, rief er fassungslos und spürte, wie ihm die Angst die Kehle zuschnürte. Yanko wollte etwas sagen, konnte aber nicht mehr sprechen. Er nahm sein Hemd und vergrub vor Schmerz sein Gesicht darin. Kurz darauf wurde er bewusstlos. Black Wolf versorgte ihn noch fertig, was einige Zeit in Anspruch nahm, bevor er ihn dann zudeckte.
Danach ging er mit Ron auf die Veranda. Dort rauchten und schwiegen sie eine Weile. Schließlich stand Black Wolf auf und klopfte Ron aufmunternd auf die Schulter. „Er wird schon wieder!... Ron, pass auf ihn auf! Die haben ihn einfach im Stall überfallen und zusammengeschlagen, weil ihr zusammen seid, und weil er ein Roma ist... Ich hoffe, das gibt ihm jetzt die Kraft wirklich neu anzufangen und mit allem Alten hier abzuschließen. Deine Liebe wird ihm helfen... Ihr müsst hier für eine Weile verschwinden, das ist sonst zu gefährlich!... Sicher, ich weiß, er liebt diesen Platz hier... Was denkst du darüber?“ Ron murmelte erschüttert: „Er ist damals wieder hierher zurück, weil er es in der Stadt nicht ausgehalten hat... Es dreht sich alles bei mir. Ich weiß gerade gar nichts mehr! So geht’s jedenfalls nicht weiter! Ich denke, ich werde solange noch hier bleiben, bis es ihm wieder gut geht... Oh, verdammt! Warum kann man uns nicht einfach in Ruhe lassen??“ Ron hatte Tränen in den Augen, und Black Wolf nahm ihn in den Arm. „Manchmal sind die Herausforderungen groß... Lasst die Liebe größer sein!“, sagte Black Wolf und schaute ihm fest in die Augen bevor er ging.
Und während er nach Hause fuhr, musste er sich selbst innerlich Recht geben. Die Liebe hatte er in seinem Herzen nie wirklich verloren, auch wenn es damals fast unmöglich gewesen war sie wieder zu beleben, nachdem was alles geschehen war.
Ron sah ihm kurz hinterher, ging dann wieder hinein und setzte sich fassungslos und ratlos in den Sessel. Yanko schlief und murmelte irgendetwas vor sich hin. „Yanko, so geht das nicht weiter, irgendwann erschlagen sie dich! Sie haben es auf dich abgesehen, weil du noch dazu ein verdammter Zigeuner bist!... So ist es nun mal... Ich will dich nicht eines Tages irgendwo tot auffinden!“, flüsterte Ron mehr zu sich selbst.Dann ging er zu Yanko rüber und streichelte ihm liebevoll über das Gesicht.
Yanko wachte davon auf und setzte sich langsam mühsam auf. Er sah Ron an, und es war nicht zu übersehen, dass er starke Schmerzen hatte. Dann murmelte er schwach: „Hilfst du mir bitte ins Bett?“
Ron half ihm auf und brachte ihn ins Bett. Er holte noch einen warmen, nassen Lappen aus dem Bad und wischte so gut es ging Yanko das Blut aus dem Gesicht. Die Medizin, die Black Wolf Yanko verabreicht hatte, schien jetzt wirklich zu wirken, denn Yanko schlief kurz darauf wieder ein. Und Ron war froh, dass Black Wolf so viel über Heilkräuter wusste, die auch bei Yanko anschlugen und die er auch vertrug, denn gegen die meisten gängigen Schmerzmittel war er allergisch, und gleich Morphium zu geben, war einfach eine Nummer zu heftig, vor allem bei seinem Suchtpotenzial.
Ron umarmte Yanko vorsichtig und kämpfte damit nicht zu verzweifeln.
Z wei Monate später, im Herbst, saß Yanko auf der Veranda mit seinem Laptop vor sich auf dem Tisch. Er wollte endlich weiterschreiben. Er hatte immer noch Schmerzen in der rechten Hand, die noch leicht verbunden war. Eine Zeitung lag auch dort. Auf der Lokalseite
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