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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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hattest recht. Ich kann es wirklich gut gebrauchen.“
    Sie strahlte. „Das hört jede Mutter gern.“
    Leif hatte kein Wort gesagt, aber ich spürte seine durchdringenden Blicke und wurde das Gefühl nicht los, dass er genau wusste, was ich vorhatte.
    Esau gab mir die Tabletten. „Wirst du mit uns zu Abend essen?“
    „Nein. Ich habe noch etwas zu erledigen. Ich komme später noch einmal bei euch vorbei“, sagte ich, umarmte meinen Vater und küsste meine Mutter auf die Wange.
    Mir war ganz mulmig im Magen. Hätte ich den Meister-Magiern von Gelsi und Ferde erzählen sollen? Schließlich war es reine Glücksache gewesen, dass ich Alea entkommen war. Außerdem war ich immer noch auf der Entdeckungsreise zu meinen magischen Möglichkeiten. Würde ich sie jetzt, da ich vom Unterricht ausgeschlossen worden war, überhaupt jemals vollkommen beherrschen?
    Als ich zur Tür hinausgehen wollte, hielt meine Mutter mich zurück.
    „Nimm das“, sagte sie und drückte mir mein Feueramulett in die Hand. „Ich glaube, du wirst es brauchen. Denk daran, was du durchgemacht hast, um es zu gewinnen.“
    Ich öffnete den Mund, um zu protestieren, aber sie schüttelte den Kopf. „Ich möchte es natürlich zurückhaben.“ Dann umarmte sie mich fest.
    Im Sonnenlicht betrachtete ich das rot leuchtende Amulett. Im Stillen war ich Perl dankbar für diese einfühlsame Geste. Rasch stopfte ich meinen Talisman in die Tasche und eilte zur Zitadelle.
    Kaum war ich durch das Tor des Bergfrieds gegangen, als ich laute Schritte hinter mir vernahm. Blitzschnell drehte ich mich um und griff nach meinem Streitkolben. Sofort blieb Leif stehen. Er machte keine Anstalten, seine Machete zu zücken, die an seinem Gürtel baumelte.
    „Nicht jetzt, Leif“, sagte ich und wollte weitergehen, aber er packte mich bei den Schultern und drehte mich herum, damit er mir in die Augen sehen konnte.
    „Ich weiß, wo du hingehst“, sagte er.
    „Schön für dich.“ Ich befreite mich aus seinem Griff. „Dann weißt du ja, was auf dem Spiel steht. Geh zurück in den Bergfried.“ Ich machte Anstalten, weiterzulaufen.
    „Wie du willst. Dann erzähle ich den Magiern eben, was du vorhast.“
    „Wirklich? Sonst bist du doch immer so schweigsam.“
    „Dieses Mal werde ich reden.“
    Sein störrischer Blick verriet mir, dass er es ernst meinte. Ich trat auf ihn zu. „Was willst du?“
    „Mit dir gehen.“
    „Warum?“
    „Du wirst mich brauchen.“
    „Wenn ich daran denke, wie hilfreich du vor vierzehn Jahren im Urwald warst, glaube ich, dass ich besser allein zurechtkomme“, entgegnete ich aufgebracht.
    Jedes meiner Worte traf ihn wie ein Peitschenschlag, aber der eigensinnige Ausdruck wich nicht aus seinem Gesicht. „Entweder erzählst du mir, was du vorhast, oder ich folge dir und vermassele alles.“
    Unbändige Wut kochte in mir hoch, aber ich nahm mich zusammen. Jetzt war wirklich keine Zeit für lange Diskussionen. „Na gut. Aber du solltest dir darüber im Klaren sein, dass du mir Zugang zu deinem Bewusstsein gewähren musst, damit ich für dich Ferdes Schutzschild durchdringen kann.“
    Er wurde bleich, doch er nickte nur und folgte mir zum Markt. Dax wartete bereits auf mich. Ich ließ Leif bei ihm zurück und machte mich auf die Suche nach Fisk. Er half gerade einer Frau beim Umtausch eines Stoffballens, doch als er mich sah, kam er sofort zu mir.
    „Reizende Yelena, braucht Ihr Hilfe?“, fragte er mich.
    Ich erzählte ihm, was ich benötigte.
    Er lächelte und sagte: „Das hört sich nach viel Spaß an, aber …“
    „Er wird mich einiges kosten“, beendete ich den Satz für ihn.
    Wieselflink verschwand er, um seine Freunde zusammenzutrommeln.
    Als Fisk mit etwa zwanzig Kindern im Schlepptau zurückkehrte, erklärte ich ihnen meinen Plan. „Und haltet euch so lange einen Häuserblock von dem Innenhof entfernt, bis ihr das Signal hört“, schärfte ich ihnen ein. „Habt ihr mich verstanden?“ Die Kinder nickten eifrig. Offenbar hatten sie sofort begriffen, was sie tun sollten, und verschwanden in alle Himmelsrichtungen, um ihren Standort einzunehmen. Fisk führte Leif und mich zu der weißen Jadestatue. Weit genug entfernt, um Ferdes Schutzmauer nicht zu berühren, aber so nahe, dass er die Fenster im ersten Stock des Hauses im Auge behalten konnte, wartete Dax in einer Seitengasse.
    Auf der Suche nach Ferdes magischem Schutzschild ließ ich mein Bewusstsein ausschweifen. Als wir noch ungefähr einen halben Häuserblock vom Innenhof

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