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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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liebsten.“
    „Ich weiß“, erwiderte sie mit einem zufriedenen Lächeln. „Ich habe mit einer der Dienerinnen im Speisesaal gesprochen. Ihr ist nicht entgangen, wie du dich jedes Mal über die Kuchen hergemacht hast, wenn sie aufgetischt wurden.“ Sie nahm das leere Tablett. „Du solltest noch ein wenig schlafen.“ Perl ging ins Nebenzimmer.
    Das hätte ich gerne getan, aber ich musste unbedingt in Erfahrung bringen, ob die anderen inzwischen wussten, wer vermisst wurde. Zu ungeduldig, um länger im Bett liegen zu bleiben, beschloss ich, schnell ein Bad zu nehmen, ehe ich mich auf die Suche nach Bain begab.
    „Besuch uns, wenn du gebadet hast“, sagte Perl. „Als dein Vater mir von dem Mörder und dem Curare erzählt hat, habe ich mir etwas einfallen lassen, das dir vielleicht helfen kann. Gestern hättest du es sehr gut gebrauchen können“, sagte sie ein wenig pikiert. „So mimosenhaft bin ich nämlich gar nicht. Du und Esau, ihr müsst nicht alles vor mir geheim halten. Und das betrifft auch Valek.“ Energisch stemmte sie ihre Hände in die Hüften, sodass ihr blaugrünes Kleid an der Taille Falten warf.
    „Woher …“, begann ich.
    „Ich bin doch nicht taub. Im Speisesaal haben sich alle das Maul über dich und Valek zerrissen. Und dass Valek Cahil entkommen ist.“ Sie fasste sich an den Hals und holte tief Luft.
    „Ich weiß, dass ich bei manchen Dingen überreagiere und auf die Bäume steige.“ Sie lächelte schuldbewusst. „Valek hat einen schrecklichen Ruf, aber ich vertraue dir. Wenn du ein wenig Zeit hast, musst du mir alles über ihn erzählen.“
    „Ja, Mutter“, antwortete ich und versprach, nach dem Baden zu ihr zu kommen.
    An diesem späten Vormittag hatte ich die Badestube für mich allein. Während ich mich wusch, überlegte ich, wie viel ich meiner Mutter über Valek erzählen konnte. Nachdem ich mich abgetrocknet hatte, zog ich frische Kleidung an und wollte zum Gästehaus laufen.
    In diesem Augenblick tauchte Dax auf. Sein sonst so fröhliches Gesicht wirkte ausgesprochen besorgt, und die dunklen Ringe unter seinen Augen ließen darauf schließen, dass er lange nicht geschlafen hatte.
    „Hast du Gelsi gesehen?“, fragte er mich.
    „Nicht seit dem Fest des Neubeginns.“ Wie viel war seit dieser Nacht geschehen! Alles war anders gekommen, als ich es mir zu Beginn des Schuljahrs vorgestellt hatte. Überhaupt hatte sich keine meiner Erwartungen seit meiner Ankunft in Sitia erfüllt. „Ist sie nicht mit einem besonderen Projekt für Meister Bloodgood beschäftigt?“
    „Ja. Sie hat mit Bellwood-Pflanzen experimentiert. Aber ich habe sie seit Tagen nicht mehr gesehen, und ich kann sie auch nirgendwo finden.“
    Seine Worte trafen mich wie die Spitze von Aleas Messer. Unvermittelt holte ich tief Luft.
    „Was ist los?“ Seine grünen Augen wurden weit vor Angst.
    „Pflanzen? Wo macht sie das? Und mit wem?“ Ich überfiel ihn regelrecht mit meinen Fragen.
    „Mit einem der Gärtner. Vielleicht können wir ihn fragen. In den Gewächshäusern habe ich schon ein paarmal nach ihr gesucht.“
    Der Gärtner. Das Herz wurde mir schwer. Schlagartig war mir klar geworden, in wessen Gewalt Gelsi war.

32. KAPITEL
    I ch? Aber ich habe doch noch nie eine Verbindung zu Gelsi aufgebaut.“ Dax wirkte auf einmal vollkommen verängstigt. Ich hatte ihn mit in meine Wohnung genommen. Er saß neben mir auf dem Sofa. „Das ist überhaupt kein Problem. Ich habe ja nur einmal mit ihr zusammengearbeitet, aber du kennst sie schon seit einem Jahr. Durch dich werde ich sie finden.“ Jedenfalls hoffte ich das. „Entspann dich jetzt“, befahl ich ihm und nahm seine Hand in meine. „Denk an sie.“ Ich zupfte einen magischen Faden und versuchte, in sein Bewusstsein einzudringen.
    Vor meinem geistigen Auge erschien die entsetzliche Vision einer blutüberströmten und völlig verschreckten Gelsi. „Dax, denk nicht darüber nach, wo sie sein könnte. Stell sie dir einfach beim Fest des Neubeginns vor.“
    Das Bild verwandelte sich in eine lächelnde junge Dame in einem hellgrünen Kleid. Ich spürte Dax’ Aufregung, als er beim Tanz ihre Hand hielt. Ich schickte meine magische Energie zu Gelsi und versuchte, sie durch die Augen von Dax zu sehen.
    Sie schaute zu ihm auf. Sie hatten schon öfter beim Fest zusammen getanzt, aber dieses Mal fühlte es sich anders an. Wo er sie berührt hatte, prickelte ihre Haut, und ihr wurde ganz warm ums Herz.
    Gelsi , rief ich, während ich mich in ihre Erinnerung

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