Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens
Öl und Wasser – unvereinbar.
Als er verstummte, fragte ich: „Seid Ihr fertig?“
„Wie bitte? Kein Widerspruch?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Dann bin ich fertig.“
„Gut“, sagte ich. „Da Ihr ohnehin schon schlechter Stimmung seid, kann ich Euch ja berichten, was eben in der Küche passiert ist. Genau genommen sind es zwei Dinge: etwas Gutes und etwas Schlechtes. Welches wollt Ihr zuerst hören?“
„Das Schlechte“, antwortete Valek. „Dann kann ich wenigstens darauf hoffen, dass das Gute es wieder ausgleicht.“
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und gestand ihm, dass ich seine geheime Aktion verraten hatte. Valeks Miene wurde grimmig.
„Aber es ist Eure Schuld. Ich wollte Euch verteidigen“, platzte ich heraus.
Er schwieg. „Nur um meine Ehre zu schützen, zerstörstdu eine Arbeit von Monaten. Eigentlich sollte ich mich geschmeichelt fühlen.“
„Das solltet Ihr auch“, bekräftigte ich. Ich hatte nicht die Absicht, mich schuldig zu fühlen. Hätte er bei Star nicht meine Loyalität auf die Probe gestellt und mich dann benutzt, um seine Nachforschungen zu intensivieren, wäre er nicht in diese Situation geraten.
Mit hängenden Schultern lehnte er sich auf dem Sofa zurück und massierte seine Schläfen. „Ich wollte die Festnahmen erst am Ende des Monats machen. Aber jetzt ist es wohl besser, die Säuberungsaktion durchzuführen, ehe Rand Gelegenheit hat, Star darüber zu informieren.“ Er rieb sich die Augen. „Trotzdem könnte das von Vorteil sein. Ich glaube, Star schöpft allmählich Verdacht. Seit längerem hat sie in ihrem Haus keine illegalen Geschäfte mehr getätigt. Wenn ich sie jetzt ins Spiel bringe, finde ich vielleicht heraus, wer sie beauftragt hat, die Flasche aus Sitia zu vergiften.“
„Star? Wie um alles in der Welt soll sie das bewerkstelligt haben?“
„Sie hat einen Attentäter aus dem Süden in ihren Diensten. Er wäre der Einzige, der dazu fähig ist und auch die Gelegenheit hatte. Ich glaube nicht, dass Star die Flasche aus eigenem Antrieb vergiftet hat. Welchen Grund sollte haben? Aber für eine entsprechende Summe würde ihre Organisation alles tun. Ich muss herausfinden, wer ein so großes Risiko eingeht, den Ruf der Delegation aufs Spiel zu setzen.“
Mit neuer Energie erhob er sich. „Und was ist die gute Nachricht?“
„Die rätselhaften Bohnen sind ein Bestandteil, um Criollo zu machen.“
„Warum hat Brazell dann auf seinem Antrag gelogen? EinenNachtisch herzustellen ist nicht gesetzwidrig“, sagte Valek, womit er meine Gedanken zum Ausdruck brachte. Auch ich überlegte, welche Ziele Brazell mit seiner Fabrik denn nun wirklich verfolgen mochte.
„Vielleicht, weil die Bohnen aus Sitia importiert werden“, sinnierte ich. „Das wäre nämlich ungesetzlich, jedenfalls solange der Handelsvertrag noch nicht unterzeichnet ist. Vielleicht hat Brazell auch noch andere Zutaten oder Bestandteile aus dem Süden genutzt.“
„Möglich. Das würde auch erklären, warum er so scharf auf den Vertrag ist. Du wirst dich gründlich umsehen müssen, wenn du die Fabrik besuchst.“
„Wie bitte?“
„Der Commander plant eine Fahrt zum MD-5, sobald die Südländer abreisen. Und du gehst natürlich dahin, wo der Commander hingeht.“
„Was ist mit Euch? Kommt Ihr nicht mit?“ Vor lauter Panik wurde meine Stimme ganz schrill.
„Nein. Ich habe den ausdrücklichen Befehl erhalten, hier zu bleiben.“
„Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, kämpfst du so, dann bleibst du liegen“, sang Janco.
Ich stand mit dem Rücken an der Wand. Polternd fiel mein Streitkolben zu Bo den. Janco drückte seine Waffe gegen meine Schläfe, um seine Worte zu bekräftigen.
„Was ist los? Sonst bist du doch nicht so leicht zu schlagen.“ Janco stützte sich auf seinen Streitkolben.
„Ich bin mit meinen Gedanken ganz woanders.“ Erst einen Tag zuvor hatte Valek mir von den Plänen des Commanders berichtet.
„Was tun wir denn dann hier?“, fragte Ari. Er hatte mit Maren den Kampf beobachtet.
Es fiel mir immer noch schwer, ihm in die Augen zu sehen. Hatte ich im Schlaf Dinge gesagt, die keinen etwas angingen? Der Gedanke, dass Ari sie mitbekommen haben könnte, war mir ausgesprochen peinlich. „Bei der nächsten Runde strenge ich mich mehr an“, versprach ich, während Janco und ich versuchten, wieder zu Atem zu kommen. Dabei ließ ich mir unser jüngstes Duell noch einmal durch den Kopf gehen. „Warum redest du beim Kämpfen eigentlich immer in
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