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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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unoriginell. Vor zehn Jahren ist er von der Bildfläche verschwunden. Es gab einen großen Skandal wegen seiner angeblichen Beteiligung an einem Entführerring. Ach!“Irys holte tief Luft und musterte mich durchdringend. Sie trat einen Schritt näher und erkundigte sich interessiert: „Wo hat er sich denn versteckt?“
    „MD-5. Fahndet man nach ihm?“
    „Nur, wenn er zu einer Gefahr für Sitia wird. Aber das erklärt auch, warum wir aus dieser Gegend hin und wieder aufflackernde magische Aktivitäten registrieren.“ Sie neigte den Kopf und lauschte konzentriert, als ob sie von ferne leise Musik wahrnahm. „In dieser Burg ist ein schwacher Strom von Magie zu spüren. Er könnte von Kangom … Mogkan stammen, obwohl es eher unwahrscheinlich ist. Über eine solche Macht verfügt er nicht. Es ist wahrscheinlich nur ein leichtes Vibrieren innerhalb der Kraftquelle … ein kleiner Faden, der heraushängt. Ich habe gespürt, wie sich jemand vor kurzem aus der Quelle bedient hat.“ Sie schwieg eine Weile, ehe sie den Blick ihrer smaragdgrünen Augen direkt auf mich richtete. „Kommst du nun mit mir?“
    Mogkans Magie mochte sie unberührt lassen – im Gegensatz zu mir. Zwischen seiner Zauberkraft und dem ungewöhnlichen Verhalten des Commanders schien es eine Verbindung zu geben, aber den Grund dafür vermochte ich noch nicht zu erkennen.
    So sorgfältig wie ich Speisen kostete, um Gift zu entdecken, dachte ich jetzt über ihre Frage nach, ohne zu einem Entschluss zu kommen. Wegzulaufen war für mich stets eine instinktive Art der Verteidigung gewesen, und der Süden versprach die größten Überlebenschancen. Noch vor ein paar Monaten hätte ich das Angebot ohne zu zögern angenommen. Doch jetzt hatte ich das Gefühl, als würde ich die Flinte zu früh ins Korn werfen. Vielleicht gab es ja doch einen anderen Ausweg.
    „Nein“, antwortete ich. „Noch nicht.“
    „Bist du verrückt?“
    „Möglich, aber ich muss zuerst noch etwas zu Ende bringen. Dann werde ich mein Versprechen einlösen und nach Sitia kommen.“
    „Wenn du dann noch lebst.“
    „Vielleicht kannst du mir helfen. Gibt es eine Möglichkeit, wie ich meinen Geist vor magischen Einflüssen schützen kann?“
    Irys legte den Kopf schräg. „Hast du Angst vor Kangom?“
    „Große Angst.“
    „Das habe ich mir gedacht. Aber du bist stark genug, um damit klarzukommen.“ Sie reichte mir den Streitkolben. „Übe einen von deinen Katas. Schließ die Augen und mache deinen Kopf frei.“
    Ich begann mit der entsprechenden Übung.
    „Stelle dir einen Ziegelstein vor. Lege ihn auf den Boden, lege weitere daneben, bis eine ganze Reihe entsteht. Benutze imaginären Mörtel, setzte eine neue Reihe darauf. Mach so lange weiter, bis du eine Mauer errichtet hast, die dir bis zum Kopf reicht.“
    Ich tat, wie sie mir befahl, und vernahm tatsächlich jedes Mal ein deutliches Geräusch, wenn ein Ziegelstein gelegt wurde. In meiner Vorstellung entstand eine Mauer.
    „Halt“, sagte sie. „Öffne deine Augen.“
    Meine Mauer verschwand.
    „Jetzt wehre mich ab.“
    Laute Musik erklang in meinem Kopf und nahm mich vollkommen gefangen.
    „Stell dir deine Mauer vor!“, rief Irys.
    Sofort sah ich meine Verteidigungsmauer wieder vor mir.Im selben Moment verstummte die Musik.
    „Sehr gut. Ich schlage vor, du erledigst deine Angelegenheiten und fliehst dann in den Süden. Sieh zu, dass deine Kräfte größer werden. Wenn du nicht die vollkommene Kontrolle über deine magischen Fähigkeiten gewinnst, könnte sie dir jemand stehlen und benutzen, und du stündest als hirnlose Sklavin da.“ Verdrossen machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum.
    Kaum war die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen, beendeten Ari und Janco ihre Unterhaltung und blinzelten, als seien sie gerade aus einem tiefen Schlaf erwacht.
    „Schon fertig? Wie viele Katas hast du geschafft?“, fragte Ari.
    Ich lachte und stellte meinen Streitkolben beiseite. „Kommt, Jungs, ich bin hungrig.“
    Bei der Ab reise der Delegation aus Sitia drei Tage später wurde ich plötzlich von Panik befallen. Was zum Teufel war bloß in mich gefahren? Ich ließ meine erste perfekte Fluchtmöglichkeit ungenutzt. Sie entschwand sozusagen in den Süden, wohingegen ich zurückblieb und Vorbereitungen für die Reise zu Brazells Anwesen treffen musste. Irys hatte Recht gehabt: ich war verrückt. Jedes Mal, wenn ich an die Fahrt dachte, blieb mir fast das Herz stehen. Das Gefolge des Commanders sollte am Morgen

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