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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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wollte, wenn ich ValeksTest ein bisschen verfälschte.“ Wütend schlug er auf den Tisch. „Dann haben mein verdammtes Gewissen und deine verdammte Freundlichkeit alles nur komplizierter gemacht. Informationen über dich zu verkaufen und dich dann beschützen zu müssen, ohne dass es so aussah, war für mich die Hölle.“
    „Tut mir Leid, dass du Unannehmlichkeiten hattest“, antwortete ich. „Wahrscheinlich sollte ich dir sogar dankbar sein – mal abgesehen von den Vergiftungen und Entführungen.“ Mein Zynismus war nicht zu überhören.
    Rand fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Seine Wut war verraucht. „Entschuldige bitte, Yelena. Ich stand mit dem Rücken zur Wand und konnte nicht mehr wegkommen, ohne jemanden zu verletzen.“
    Ich beruhigte mich ein wenig. „Warum wollte Star mich vergiften lassen?“
    „General Brazell hat ihr den Auftrag erteilt. Das dürfte dich wohl kaum überraschen.“
    „Nein.“ Ich überlegte eine Weile, ehe ich fragte: „Rand, gibt es jemanden, der dir aus diesem Schlamassel heraushelfen kann? Valek vielleicht?“
    „Niemals! Warum hältst du nur so große Stücke auf ihn? Er ist ein Mörder. Du solltest ihn dafür hassen, dass er dir Butterfly Dust gegeben hat. Ich jedenfalls würde es.“
    „Wer hat dir das gesagt?“, fragte ich. „Wer weiß sonst noch da von? Ich dachte, das sei nur dem Commander und Valek bekannt.“
    „Dein Vorgänger Oscove hat mir mal erzählt, warum er niemals versucht hat zu fliehen. Aber keine Bange, ich habe niemandem etwas davon gesagt. Auch für mich gibt es Grenzen.“ Er zog an seiner Schürze. „Oscove hat Valek genausogehasst wie ich, und ich habe ihn verstanden. Aber deine Beziehung zu Valek …“ Ratlos zog er die Augenbrauen hoch.
    „Du bist in ihn verliebt“, rief er.
    „Das ist absurd“, protestierte ich.
    Wir starrten uns an, zu verdattert, um etwas zu sagen.
    Plötzlich stieg mir ein süßer, nussiger Duft in die Nase. Auch Rand schnüffelte vernehmlich. Ich folgte dem Geruch zum Ofen, in den ich die geheimnisvollen Bohnen geworfen hatte. Als ich die Tür öffnete, schlug mir eine Woge des himmlischen Aromas entgegen. Criollo.

27. KAPITEL
    W o hast du diese Bohnen gefunden?“, fragte Rand. „Sie sind die fehlende Zutat in meinem Criollo-Rezept. Aber auf Idee, sie zu rösten, um den Geschmack zu verändern, bin ich nicht gekommen.“
    „Unten in einem Lagerraum“, log ich. Ich würde ihm nicht erzählen, dass Valek und ich sie auf dem Weg zu Brazells neuer Fabrik entdeckt hatten. In der, wie mir schlagartig bewusst wurde, kein Tierfutter, sondern Criollo produziert wurde.
    „In welchem Lagerraum?“, drängte Rand. Er klang ein wenig verzweifelt.
    „Ich weiß es nicht mehr.“
    „Versuch dich zu erinnern. Wenn ich Vings Rezept für Criollo nachmachen kann, werde ich vielleicht nicht versetzt.“
    „Versetzt? Wohin denn?“
    „Hat Valek dir etwa noch nicht erzählt, wie sehr er sich darüber freut? Seit der Machtübernahme wollte er mich loswerden. Ich soll zu Brazell, und Ving kommt hierher. Er wird das keine Woche überleben.“ Verbittert spie Rand die Worte aus.
    „Und wann?“
    „Keine Ahnung. Noch habe ich meine Versetzungspapiere nicht. Es besteht also noch ein wenig Hoffnung, dass es nicht soweit kommt. Wenn du mir hilfst, diese Bohnen zu finden.“
    Er glaubt immer noch, wir seien Freunde, dachte ich erstaunt. Selbst nachdem er zugegeben hat, mich vergiften zu wollen und mir vorwirft, seinen Feind zu lieben, denkt er, dass ich es für ihn tun würde. Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. „Ich versuche es“, sagte ich ausweichend und verabschiedete mich schnell.
    Niemand begegnete mir auf dem Rückweg. Über den Soul Mountains dämmerte der Morgen herauf, als ich Valeks Wohnung betrat. Die hohen Fenster im Wohnraum gingen nach Osten. Im grauen Zwielicht zeichnete sich Valeks Profil ab. Er saß auf dem Sofa und wartete auf mich.
    „Schon zurück?“, fragte er. „Zu dumm. Ich wollte gerade nach deiner Leiche suchen lassen. Was ist passiert, als du an Irys’ Tür geklopft hast, um dich zu opfern? Haben sie dich hinausgeworfen, weil sie dich für zu töricht hielten, um ihre Zeit mir dir zu verschwenden?“
    Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und wartete, bis Valek mit seinen ironischen Bemerkungen fertig war. Keine Entschuldigung der Welt würde ihn zufrieden stellen. Er hatte Recht – allein hinauszuge hen war eine törichte Idee gewesen. Aber Logik und ein leerer Magen waren wie

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