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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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zu.
    Ich war zu weit gegangen. Deshalb änderte ich meine Taktik und fuhr fort: „Ich habe nur das getan, von dem ich annahm, dass Ihr es auch getan hättet, wenn Ihr in einen Hinterhalt geraten wärt.“
    Ein unbehagliches Schweigen entstand, während er über meine Worte nachdachte.
    Star schien unser Gespräch in Angst und Schrecken zu versetzen. Nervös schaute sie sich um. Sie sah aus, als ob sie jeden Moment fliehen wollte.
    „Du kennst mich wirklich nicht“, sagte Valek schließlich.
    „Überlegt doch mal, Valek. Was würde mit mir geschehen, wenn ich sie zum Commander brächte und ihm erzählte, was geschehen ist?“
    Seine niedergeschlagene Miene war mir Antwort genug. Man würde mich festnehmen, weil ich Stars Männer getötet hatte. Die Stelle des Vorkosters würde an den nächsten Gefangenen übergehen, der auf seine Hinrichtung wartete, und ich würde meine letzten Tage in einem dunklen, feuchten Verlies verbringen.
    „Nun, dann war es ja für uns beide ein Glück, dass ich gekommen bin“, sagte Valek. Er imitierte einen seltsamen Vogelgesang. Im selben Moment nahm Star die Beine in die Hand.
    Sie floh über den Pfad, doch als ich ihr folgen wollte, befahl Valek mir zu warten. Zwei graue Gestalten tauchten aus dem Dunkel zu beiden Seiten des Weges auf und packten Star. Vor Überraschung und Wut schrie sie laut auf.
    „Bringt sie zur Burg“, befahl Valek. „Ich kümmere mich um sie, wenn ich zurück bin. Ach ja, und schickt eine Putzkolonne her. Ich möchte nicht, dass jemand diese Schweinerei hier entdeckt.“
    Sie begannen, Star fortzuziehen.
    „Wartet“, sagte sie. „Ich habe wichtige Informationen. Wenn ihr mich freilasst, erzähle ich euch, wer das Zustandekommen des Vertrags mit Sitia verhindern wollte.“
    „Bemühe dich nicht.“ Valek musterte sie mit einem kalten Blick aus seinen blauen Augen. „Du wirst es sowieso erzählen.“ Er machte Anstalten zu gehen, blieb jedoch vor ihr stehen. „Wenn du allerdings deine Informationsquelle jetzt schon preisgeben willst, können wir uns später das schmerzhafte Verhör sparen.“
    Um Stars Nase zuckte es, als sie über das Angebot nachdachte. Selbst in dieser Situation war sie ganz Geschäftsfrau.
    „Mit Lügen würdest du deine Situation nur verschlimmern“, warnte Valek.
    „Kangom“, stieß sie durch zu sammengebissene Zähne hervor. „Er trug die Uniform eines einfachen Soldaten mit den Farben von MD-8.“
    „General Dinno“, erwiderte Valek . Er schien nicht überrascht zu sein.
    „Beschreibe Kangom“, befahl ich, da ich wusste, dass Kangom der andere Name für Ratgeber Mogkan war. Das konnte ich Valek natürlich nicht erzählen, ohne preiszugeben, woher ich das wusste.
    „Groß. Langes schwarzes Haar, zu einem Zopf gebunden, wie ihn Soldaten tragen. Ein arrogantes Miststück. Ich hätte ihn fast hinausgeworfen, aber er zeigte mir einen Haufen Gold, dem ich nicht widerstehen konnte“, sagte Star.
    „Sonst noch was?“, fragte Valek.
    Star schüttelte den Kopf. Valek schnipste mit den Fingern. Als die Männer in ihren Tarnanzügen Star zur Burg zurückbrachten, fragte ich: „Könnte es sich um Mogkan handeln?“
    „Mogkan?“ Valek schaute mich an, als sei mir plötzlich ein Geweih gewachsen. „Nein. Brazell war doch mehr als froh darüber, dass der Commander die Delegation empfangen hat. Warum sollte er den Vertrag aufs Spiel setzen? Das ergibt keinen Sinn. Dinno dagegen war wütend auf den Commander. Vermutlich hat er einen seiner Männer losgeschickt, um Star anzuheuern.“
    Ich versuchte, mir einen plausiblen Grund vorzustellen, warum Mogkan die Vertragsverhandlungen hintertreiben sollte, wenn der Handel mit Sitia für Brazell nur Vorteile brachte. Nachdem ich mir vergeblich den Kopf darüber zerbrochen hatte, überlegte ich, wie ich Valek davon überzeugen konnte, dass es Mogkan war, der Star engagiert hatte.
    Mir wurde kalt, und ich begann zu zittern. Das Blut hattemein Uniformhemd total durchnässt, und meine Hände klebten. Ich wischte sie an meinen zerrissenen Hosen ab und machte mich auf die Suche nach meinem Umhang. Als ich ihn mir über die Schulter legen wollte, meinte Valek: „Lass die Sachen besser hier. Du würdest ziemliches Aufsehen erregen, wenn du in diesem Zustand zum Abendessen erscheinst.“
    Ich holte meinen Rucksack hinter dem Baum hervor. Valek drehte mir den Rücken zu, während ich in eine saubere Uniform schlüpfte, mir den Umhang überwarf und mich fragte, ob er wohl noch mehr Späher im

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