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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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habe eine Quelle, die gutes Geld für Auskünfte zahlt. Es ist die perfekte Gelegenheit für eine kleine Ratte“, sagte Margg.
    „Welche Art von Informationen?“
    „Alles, was du aufschnappst, wenn du um den Commander herumwuselst oder in Valeks Wohnung bist. Meine Kontaktperson bezahlt nach Tageskurs: je pikanter die Neuigkeit, umso größer das Stück Käse.“
    „Wie soll das funktionieren?“ Meine Gedanken überschlugen sich. Im Moment stand nur ihr Wort gegen meines. Ich brauchte Beweise, die ich Valek zeigen konnte. Es würde mir eine diebische Freude bereiten, Margg und ihren Auftraggeber gemeinsam bloßzustellen.
    „Du lieferst mir die Neuigkeiten“, sagte sie, „und ich leite sie weiter. Ich nehme das Geld in Empfang und gebe es dir – minus fünfzehn Prozent Vermittlungsgebühr.“
    „Und ich soll dir glauben, dass es fünfzehn Prozent von einer Summe sind, deren Höhe ich gar nicht kenne?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Entweder so oder gar nicht. Ich denke mir, dass sich eine halb verhungerte Ratte wie du auf jeden Krümel stürzt, egal, wie klein er ist.“ Sie machte Anstalten zu gehen.
    „Was hältst du davon, wenn wir deinen Auftraggeber gemeinsam besuchen?“, schlug ich vor. „Deinen Anteil würdest du ja trotzdem bekommen.“Sie blieb stehen. In ihrem fleischigen Gesicht zeichnete sich Unsicherheit ab. „Da muss ich erst nachfragen.“ Sie verschwand im Dunkel des Korridors.
    Ich wartete noch eine Weile, ehe ich den Baderaum betrat. Sollte ich Margg einige Tage beschatten? Rasch verwarf ich den Gedanken wieder. Wenn ihrer Kontaktperson mein Vorschlag nicht gefiel, würde ich ihr um den Bart gehen und um eine zweite Chance bitten. Das gefiel ihr bestimmt. Und dann wollte ich sie verfolgen. Sie vor Valek als Verräterin zu entlarven, wäre mir das reinste Vergnügen.
    Die Unterhaltung mit Margg ließ mir keine Zeit mehr zum Baden; deshalb eilte ich sofort zum Commander. Sammy stand mit einem Tablett in den Händen vor der geschlossenen Tür des Arbeitszimmers, aus dem gedämpft verärgerte Stimmen drangen.
    „Was ist denn da los?“, fragte ich Sammy.
    „Sie streiten sich“, erwiderte er.
    „Wer?“
    „Der Commander und Valek.“
    Ich nahm Sammy das Tablett mit Speisen, die kalt zu werden drohten, aus der Hand. Wir mussten ja nicht beide hier warten. „Na, lauf schon. Rand braucht dich bestimmt.“
    Sammy grinste erleichtert und hüpfte durch den Thronsaal. Während der Mahlzeiten war in der Küche der Teufel los. Diener und Köche schwärmten wie Bienen durcheinander, wobei Rand das Chaos dirigierte, Befehle erteilte, Anweisungen gab und dafür sorgte, dass alles wie am Schnürchen lief.
    Da ich wusste, dass der Commander kaltes Essen verabscheute, stellte ich mich ganz nahe an die Tür und wartete auf eine Pause in der Unterhaltung. Jetzt konnte ich ValeksStimme deutlich hören.
    „Was hat Euch denn dazu veranlasst, einen neuen Nachfolger zu bestimmen?“, wollte Valek wissen.
    Die leise Antwort des Commanders kam auf der anderen Seite der Tür nur als unverständliches Murmeln an.
    „In den fünfzehn Jahren, die ich Euch kenne, habt Ihr niemals eine Entscheidung umgestoßen.“ Valeks Ton wurde etwas gelassener. „Das ist kein Trick, um den Namen Eures Nachfolgers zu erfahren. Ich möchte nur wissen, warum Ihr Eure Meinung geändert habt. Und warum jetzt?“
    Die Antwort war nicht nach Valeks Geschmack. Mit einem sarkastischen Unterton sagte er: „Aber immer, Sir.“
    Valek riss die Tür auf. Ich stolperte ins Arbeitszimmer.
    Er trug eine kalte Miene zur Schau. Nur in seinen Augen – geschmolzene Lava unter einer Eisschicht – spiegelte sich sein Zorn. „Yelena, wo zum Teufel hast du gesteckt? Der Commander wartet auf sein Abendessen.“ Da er nicht mit einer Antwort rechnete, eilte er mit weit ausholenden Schritten durch den Thronsaal. Berater und Wächter traten eiligst beiseite.
    Valeks Ärger schien immens zu sein. Jeder in Ixia wusste, dass einer der acht Generäle zum Nachfolger des Commanders bestimmt war. Es war typisch für den Herrschaftsstil des von Verfolgungsängsten geplagten Commanders, dass der Name des Auserwählten streng geheim gehalten wurde. Jeder General besaß einen Briefumschlag, der einen Teil eines Puzzles enthielt. Beim Tod des Commanders fügten sie das Puzzle, das eine geheime Botschaft ergab, zusammen. Nur mit Hilfe eines Schlüssels konnte sie entziffert werden. Dieser Schlüssel war in Valeks Besitz. Der gewählte General hatte sofort

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